Verpuffung im Melkstand: Arbeiter (45) schwer verletzt - Ursache: Zigarette

Auf einem Aussiedlerhof bei Eichenzell-Löschenrod kam es heute Nachmittag gegen 16:00 Uhr zu einer Verpuffung im Melkstand des Stalles. Ein Mitarbeiter des landwirtschaftlichen Betriebes befand sich zu diesem Zeitpunkt im Melkstand, teilte die Feuerwehr Eichenzell in einer Presseerklärung am Abend mit. Er rannte zum Besitzer des Hofes und informierte ihn über die Geschehnisse. Dieser alarmierte die Feuerwehr.

Kurze Zeit später trafen die Feuerwehren Löschenrod und Eichenzell an der Einsatzstelle ein. Zunächst ging ein Trupp unter Atemschutz in den Melkstand um die Lage zu erkunden. Nach der Verpuffung war ein kleiner Folgebrand entstanden, der konnte jedoch umgehend gelöscht werden .Eine anschließende Kontrolle der Melkkammer mit der Wärmebildkamera verlief negativ. Aufgrund der Bauart des Gebäudes musste allerdings auch die Dachhaut auf eventuell versteckte Brandherde untersucht werden. Zu diesem Zweck wurde der Teleskopmast der Feuerwehr Fulda angefordert. Auch diese Kontrolle verlief negativ.

Messungen ergaben noch leichte Werte eines Gas-Luftgemisch im Melkstand, auf eine Belüftung konnte allerdings verzichtet werden. Als der Eigentümer nach seinem Mitarbeiter sehen wollte, stellte sich heraus, dass er sich mit schweren Verletzungen in seine Wohnung zurück gezogen hatte, um seine Wunden zu kühlen. Sofort versorgten Rettungsassistenten und -sanitäter der Feuerwehr den Mann, bis der angeforderte Rettungswagen eintraf. Von der Rettungswagenbesatzung wurde zusätzlich noch ein Notarzt angefordert. Der Mann wurde mit schweren Verletzungen (Verbrennungen an Händen, Unterarmen und Gesicht) in das Fuldaer Klinikum gebracht.

Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 10.000 Euro. Auch große Teile der EDV-Anlage der Melkeinrichtung wurden beschädigt bzw. zerstört. Als Auslöser für die Verpuffung nannte die Polizei den Umstand, dass sich der 45-jährige Arbeiter aus Osteuropa offensichtlich eine Zigarette anzündete - und es so zu einer Verpuffung mit den austretenden Gasen aus den darunterliegenden Güllesilos kam.

Im Einsatz waren neben dem Rettungsdienst mit Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeug die Feuerwehren Eichenzell, Löschenrod und Fulda mit fünf Fahrzeugen und etwa 30 Einsatzkräften. (red) +++