"Stinkendes Loch" jetzt Ökosystem: Caritas-Tümpel wird Domgymnasium-Teich

"Freude schöner Götterfunken" - mit diesem Stück bejubelte der Schulchor des Domgymnasiums die Weihe des neuen Schulteichs auf dem Gelände der Caritas-Behindertenhilfe Fulda, die Ordinariatsrat Pfarrer Elmar Gurk heute Mittag durchführte. Schüler der Rabanus-Maurus-Schule hatten den Teich in Zusammenarbeit mit der Caritas in vielen Stunden Arbeit gereinigt, von übermäßigem Bewuchs befreit und für den Einsatz im Unterricht vorbereitet. Die Freude über das Projekt "Schulteich" war dann auch allen Anwesenden anzusehen: "Es geht nicht nur um die Bereitstellung von Anschauungsmaterial für den Biologieunterricht, sondern auch um die Begegnung zwischen Schulkindern und Menschen mit Behinderungen", so Ansgar Erb, Vorstand des Fuldaer Caritasverbands. Dieser quasi "doppelte" Nutzen sei dem Caritasverband auch eine finanzielle Beteiligung an dem Projekt wert gewesen, erklärte Erb.

Dr. Christiane Ziegler von der Fachschaft Biologie des Domgymnasiums erläuterte in einem Vortrag den Sinn und die anfänglichen Probleme des Projekts "Schulteich". Es handele sich um ein "Ökosystem mit unterschiedlichsten Lebensräumen", in dem sich viele biologische Vorgänge anschaulich nachweisen ließen. Auch im Internetzeitalter könne man auf derart praktische Informationen nicht verzichten, so Ziegler weiter. Dabei biete der Teich Anschauungsmaterial für alle Altersstufen: die Jüngsten lernten unter anderem verschiedene Tier- und Pflanzenarten kennen, während ältere Schüler im Rahmen des Ökologieunterrichts selbständig Gewässergütebestimmungen vornehmen könnten. Das größte Problem in der "Restauration" des Teichs sei die große Menge Faulschlamm gewesen, die zu einer Geruchsbelästigung und zu einem übermäßigen Algenwachstum geführt habe. Nach der Entsorgung dieses Schlamms habe sich die Wasserqualität jetzt deutlich verbessert.

Die olfaktorische Erinnerung an diesen Schlamm war es wohl auch, die den Leiter des Grünflächen-, Umwelt-und Friedhofsamts Dirk Handwerk während seines Grußwortes zu einem lauten Ausruf brachte: "Was war denn das für ein stinkendes Loch!" Inzwischen habe sich der Zustand aber sicht- und riechbar gebessert. Fuldas Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel begrüßte das Projekt; er sehe vor allem auch viele Chancen in der Begegnung zwischen Schülern und Caritas-Mitarbeitern. Wolfgang Kremer, der stellvertretende Amtsleiter des Staatlichen Schulamts, schloss sich dieser Meinung an, und hob besonders die Leistung der Schüler des Domgymnasiums hervor, die am Projekt "Schulteich" mitgearbeitet hatten.

Nach der festlichen Teich-Weihe durch Pfarrer Gurk unterzeichneten Matthias Höhl, der Schulleiter des Domgymnasiums, Caritas-Vorstand Ansgar Erb und Ernst-Paul Walter, Ressortleiter der Behindertenhilfe, den Kooperationsvertrag zwischen Schule und Caritas. Für die musikalische Untermalung sorgten die Big Band und der Schulchor des Domgymnasiums. (dz)+++