72-STUNDEN-AKTION - Firmlinge und Minis: Garten, Spiele, Altar und mehr

Firmlinge Wirtheim

Die Firmlinge aus Wirtheim sind Spezialisten. Nicht, dass man das ihrem Projekt nicht auch ansehen würde. Gemeint ist, dass die darauf spezialisiert sind, ihren Projektauftrag selbst zu erweitern. Seit ein paar Jahren steht ein baumartiges Holzkreuz neben dem Bürgerhaus von Biebergemünd. Nun kam der Wunsch, für die Kirchgänge der Wirtheimer und Kasseler an diesem Kreuz einen Altar zu errichten. „Ja, und dann sagte jemand, dass da auch Bänke ganz schön wären“, erklärt Projektkoordinator Volker Gudera am Samstagabend. Und darauf folgte der Wunsch einer kleinen Steintreppe - logische Konsequenz war natürlich auch der Steinweg zum Altar.

Gruppenleiterin Brigitte Jackel erläutert: „Es sind alle Firmlinge super bei der Sache! Dabei war es gar nicht so einfach. Die Steine wurden im Wald ausgesucht und mussten alle angepasst werden.“ Das beeindruckende Holzkreuz wird künftig durch eine steinerne Altargestaltung begleitet. Die Jugendlichen aus Wirtheim haben hier etwas Sichtbares und Schönes geschaffen.

Firmlinge Kassel

Am Seniorenzentrum Biebergemünd in Kassel sind die Firmlinge aus Kassel aktiv. In mühevoller Kleinarbeit haben sie die Gartenanlage umgestaltet. Am Samstagabend war die Hauptarbeit getan und nach dem Aufräumen werden die Heimbewohner eine schöne Gartenlandschaft vorfinden. „Wir haben alleine fünf Stunden Steine gesucht“, berichtete Ricardo Wagner (14) von ähnlichen Erfahrungen, wie sie auch die Wirtheimer Firmlinge machen mussten. „Wir haben sie dann mit dem Traktor hier hergebracht und alle eingebaut.“

Auch Gruppenleiterin Gaby Hau ist von der Arbeit der Jugendlichen angetan: „Es ist sehr schön, was entstanden ist. Wir sind auch ein wenig stolz darauf.“ Aber einfach war es nicht, doch eine wichtige Erfahrung für die Firmlinge. „Durch die gemeinsame Arbeit sind sie langsam in ihre Gruppe reingewachsen.“ Dem kann Gruppenleiterin Manuela Rieger nur zustimmen: „Ich bin begeistert, wie sich die Gruppe entwickelt hat. Das war ein wichtiger Prozess für sie.“ Außerdem hätten sie auch viel gelernt im Zusammenleben mit demenzkranken Menschen, die manchmal die Arbeiten begleiteten.

Gaby Hau berichtet auch von einer ganz schönen Begegnung: Eine Passantin kam vorbei und gab den Firmlingen durch den Zaun drei Tafeln Schokolade.

Messdiener Kassel und Wirtheim

Die Messdiener aus Kassel und Wirtheim bilden gemeinsam eine Gruppe. Sie hatten die Aufgabe, mehrere XXL-Spiele aus Holz zu bauen und den Abschluss-Gottesdienst zu gestalten. Die Spiele waren am Samstagabend vor dem gemeinsamen Pizzaessen fast fertig: Ein Wasserfußball, ein Labyrinth, Air-Hockey und Domino sind dabei. Für den Gottesdienst, so verrieten die Messdiener, bereiten sie ein Bibeltheater mit orientalischen Instrumenten und eigenen Texten vor. Das mache alles riesigen Spaß, so die Kinder, die in Biebergemünd Kassel und Wirtheim bei der 72-Stunden-Sozialaktion des BDKJ mitwirken. (Frank L. Seidl) +++