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Bewegung spielt eine große Rolle... - Fotos: Hans-Hubertus Braune

...in Loheland. Links das neue Haus für Spiel und Bewegung.

08.05.09 - KÜNZELL

"Bewegung für alle Sinne": Bildungseinrichtung LOHELAND feiert 90-Jähriges

Vogelgezwitscher und fröhliche Kinderstimmen wechseln sich inmitten großer, alter Bäume ab. Viele kleine Häuser erinnern ein bisschen an das Land der Schlümpfe. Doch Loheland zwischen Künzell und Dietershausen ist weit mehr. Es ist eine besondere Bildungseinrichtung für über 550 drei- bis 20-jährige junge Menschen. Die herrliche Umgebung bietet den Raum für optimale Lernbedingungen. In diesen Tagen feiert Loheland sein 90-jähriges Bestehen. Und zu dem runden Geburtstag gab es jetzt auch ein besonderes Geschenk für alle: Für rund eine Million Euro wurde eine neue Mitte geschaffen. Das Haus für Spiel und Bewegung mit seiner besonderen Architektur ist nicht nur ein echter Blickfang sondern künftiger Treffpunkt für die Ganztagsschüler und deren Lehrer beispielsweise in der langen Mittagspause.

"Architektur ist grundsätzlich statisch, es ist der Mensch, der sich im Raum bewegt", erklärte Architektin Alexandra Bub. Runde, geschwungene Formen sollen die Bewegung fördern. Aus der Schweiz wurde zudem Akustiker Andre Lappert und die schwedische Malerin Merete Loeveli engagiert. Besondere Aufmerksamkeit wurden dem Eurythmierraum mit seinen roséfarbenen Wänden und der abgesenkten Klaviernische geschenkt. Das Haus wurde in die Topografie des Geländes gebaut, hat eine freundliche große Fensterwand und viel Platz auf den Freigeländen. Der Nachwuchs freut sich auch auf den Zirkusraum. Ruhige Ecken mit Sitzkissen und weitere Seminarräume ergänzen das Angebot.

Loheland als älteste anthroposophische Dorfeinrichtung ist geprägt von charaktervollen Einzelarchitekturen, welche Zeugen ihrer Zeit und gesitigen Gesinnung sind. 30 Jahre wurde nicht gebaut. Mit dem neuen Haus wollen die Verantwortlichen sich nun noch mehr der Öffentlichkeit öffnen. "Wir sind offen und freuen uns über Besucher", sagte Klaus Sälzer, Vorstand der Loheland-Stiftung während eines Pressegespräches. Lesungen und Konzerte seien ebenso geplant wie Veranstaltungen und Nutzungsmöglichkeiten für die heimische Wirtschaft. So halten Thomas und Wolfgang Gutberlet am kommenden Montag einen Vortrag über das Thema "In was können wir noch vertrauen". Weitere Veranstaltungen sollen folgen.

Bewegte Geschichte in Kurzform

Die Geschichte von Loheland begann 1911. Die Gründerinnen Louise Langgaard und Hedwig von Rohden besiedelten 1911 das Grundstück nahe Künzell-Dirlos und errichteten dort erste Gebäude. Sie betrieben als MItglieder im Deutschen Werkbund professionelle Ausbildungs-Werkstätten. So entstand eine emanzipierte Lebens- und Arbeitsgemeinschaft im Sinne ganzheitlicher Bildung. Während des Zweiten Weltkrieg diente Loheland als Zufluchtsort für Kriegsflüchtlinge. Nach dem Krieg wurde in Loheland die erste Schule gegründet - zunächst als Volksschule mit Internat unter anderem für die "Berliner Kinder" aus schwierigen Familienverhältnissen. Seit 1976 gehört Loheland zum Bund der freien Waldorfschulen und hat sich zu einer Schule mit größtenteils außerhalb lebenden Schülern entwickelt. Circa 550 Schüler besuchen derzeit die Rudolf-Steiner-Schule mit integrierter Ganztagsschule und staatlich anerkannter gymnasialer Oberstufe. Zudem bietet die Schule auch eine Tischlerausbildung an. Vom Kinderhort bis zum Hauptschulabschluss, Mittlerer Reife und Abitur reicht das schulische Angebot. Neu ist eine Berufsfachschule für Sozialassistenz für Jugendliche. Schultischlerei, Schmiede sowie Landwirtschaft und Gartenbau ergänzen die Palette.

Kunst, Musik und Sport (zum Beispiel auch "Kicker" und Billard) sind weitere Freizeit- und gleichzeitig Lernaktivitäten für die "Loheländler". Traditionsreicher Volkstanz ist ein Beispiel dafür. Das Haus für Spiel und Bewegung bietet den jungen Menschen nun endlich optimale Räume, um die vielen Angebote noch besser nutzen zu können. Zahlreiche Ehrengäste lobte während des Festaktes am heutigen Freitagmittag das Konzept von Loheland. Unter den Festrednern waren der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Heiko Wingenfeld, Fuldas Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel sowie Künzells Bürgermeister Peter Meinecke und Schulamtsdirektor Wolfgang Kremer. Mit einer bunten Festwoche soll der runde Geburtstag und die Einweihung des neuen Hauses gefeiert werden. Weitere Informationen dazu und zu den vielen Angeboten von Loheland gibt es im Internet unter der Adresse http://www.loheland.de . Loheland - kein Schlumpfenland sondern eine beeindruckende Bildungslandschaft in herrlicher Natur und toller Entwicklung. (Hans-Hubertus Braune) +++


Zahlreiche Einzelhäuser machen den Reiz aus.

Pressegespräch in gemütlicher Runde.


18 Eichen-Stelen. Noch "roh" - die Schüler sollen Skulpturen nach ihren Wünschen und Vorstellungen erstellen.

Coole Sitzecke...


Freude über die neue MItte von Lohelandes.



Eine große Fensterfront mit Fernblick.


Der neue Zirkusraum...

Bewegung und Leichtigkeit im Eurythmiesaal. "Klang und Sprache dringen in mich ein".


Festakt im Saal mit besonderer Klangarchitektur.

Schulamtsdirektor Wolfgang Kremer, Erster Kreisbeigeordneter Heiko Wingenfeld, Künzells Bürgermeister Peter Meinecke und Fuldas Bürgermeister Wolfgang Dippel (von links) waren heute Ehrengäste in Loheland.

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