Qualitätsstandards für den Berufsübergang - Wirtschaftsminister POSCH lobt OloV

Nach der Schule in den Beruf - längst nicht für alle jugendlichen Schulabgänger ist dieser Schritt selbstverständlich. Viele würden nach der regulären Schulzeit in Übergangssysteme aufgenommen, konstatierte heute Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch (FDP) in Fulda. Um das zu ändern hat die hessische Landesregierung zusammen mit Partnern eine Strategie erarbeitet. Mit Qualitätsstandards zur Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit bei der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen (kurz OloV) sollen Schulabgänger einfacher in den Beruf finden. Hessen sei das erste Bundesland, das sich auf verbindliche Kriterien geeinigt habe, lobte der Wirtschaftsminister.

Wie diese Standards in der Praxis umgesetzt werden können, war das Thema einer Konferenz im Kongresszentrum Esperanto. Rund 300 Fachleute von Schulen, Bildungsträgern, Arbeitsverwaltung, Kommunen, Verbänden und Betrieben tauschten Erfahrungen aus und diskutierten darüber, wie Qualitätssteigerung verwirklicht werden kann.

Ziel ist es, regionale Koordinatoren einzusetzen. In jedem Landkreis sollen die Ausbildungsmarkt-Akteure solche Koordinatoren zur Verfügung stehen. Ihre Aufgabe ist es, die Umsetzung der Qualitätsstandards zu steuern. Auch die staatlichen Schulämter werden Ansprechpartner für Berufsorientierung benennen. Bei regelmäßigen Treffen soll der Umsetzungsstand reflektiert werden. Neben diesen Rahmenbedingungen sollen weitere Standards in drei Themenbereichen umgesetzt werden:

Berufsorientierung in Haupt- und Realschulen

Jede Haupt- und Realschule soll mindestens einen Schulkoordinator benennen, der für die Berufsorientierung zuständig ist. Zusammen mit anderen Lehrkräften erarbeitet dieser einen fachübergreifenden Berufsorientierungsprozess für die Schüler. Bestandteil dieses Orientierungsprozesses ist eine umfassende Kompetenzfeststellung bei den Schülern. Aus diesen Ergebnissen, die dokumentiert werden, sollen Rückschlüsse auf den Förderbedarf der Schüler gezogen werden. Sofern Förderbedarf besteht, sollen „geeignete Maßnahmen - gegebenenfalls mit externen Partnern - in die Wege geleitet werden“, heißt es in einer Informationsbroschüre der Landesregierung. Jährliche Berufsorienterungsveranstaltungen ab der Klasse 7 sollen das Angebot ergänzen. Außerdem sollen Lehrer im Bereich „Berufsorientierung“ qualifiziert werden sowie Betriebspraktika und Bewerbungstrainings angeboten werden. Auch die Eltern sollen am Berufsorientierungsprozess beteiligt werden.

Akquise von Ausbildungsplätzen

Für die Akquise von Ausbildungs- und Praktikumsplätzen sollen regionale Akteure ein gemeinsames Konzept entwickeln. So beschäftigt sich ein Diskussionsforum bei der heutigen Veranstaltung im Esperanto mit diesem Thema.

Der Vermittlungsprozess

Der Vermittlungsprozess soll auf der Grundlage des Kompetenzprofils der Jugendlichen geplant werden. Sofern die Jugendlichen nicht ausbildungsreif sind, sollen geeignete Fördermaßnahmen vorgeschlagen werden.

Fuldaer Teilnehmer

Neben der Fuldaer Eduard-Stieler-Schule sind weitere Fuldaer Einrichtungen auf der Konferenz im Kongresszentrum Esperanto vertreten. An der Tagung nehmen Vertreter der Kreishandwerkerschaft, der Industrie- und Handelskammer, der Volkshochschule des Landkreises und der Fuldaer Agentur für Arbeit teil. Auch der Förderverein „Netzwerk Hauptschule – fit für die Ausbildung – e.V.“, das Amt für Arbeit und Soziales sowie das Amt für Jugend und Familie haben Vertreter geschickt. (dk) +++