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Der weltweit aktive Sportartikel-Hersteller "Puma" wird im Bereich der Gemeinde Kirchheim (Kreis Hersfeld-Rotenburg) eine neue Verkaufsfläche einrichten. Damit ist Puma nach Trigema der zweite bundesweite Sportartikel-Hersteller, der sich in der Gemeinde am Autobahn-Dreieck von A 7, A4 und A 5 niederlässt.

Um 12 Uhr gab es heute in der Gemeindeverwaltung von Kirchheim zu diesem Thema eine Pressekonferenz. Danach wird die neue Puma-Verkaufsstelle eine Größe von 800 Quadratmetern - mehr ist nach den Vorgaben der Regionalen Raumplanung nicht möglich - umfassen und etwa im Juni/Juli zu Beginn der Reisesaison öffnen. Vertreter von Puma betonten, dass es sich dabei um "keine Konkurrenz zum Facheinzelhandel" in den Innenstädten handele. In Kirchheim werde es eine Art "dauerhaften Schlussverkauf mit Ware aus der Vorsaison" oder zweiter Wahl geben. Mit der Eröffnung würden etwa zehn neue Arbeitsplätze geschaffen. Standort ist das Gelände des ehemaligen "Festplatzes" unterhalb der Sporthalle in Blickweite von Trigema und mehreren Tankstellen und Fast-Food-Ketten.

"Kirchheim ist ein netter Standort, wo man rausfährt", sagte Kristofer Jürgensen, zuständiger Puma-Manager aus Herzogenaurach über den Autobahnknotenpunkt der Autobahnen A 5, A 7 und A 4. Über 100.000 Fahrzeuge benutzen täglich diesen Streckenabschnitt. Damit sei die Region Kirchheimer Dreieck die am meisten befahrene Autobahn außerhalb von Ballungsräumen im Bundesgebiet. Puma werde sich die 800 Quadratmeter Verkaufsfläche mit einem weiteren Unternehmen teilen. Dessen Name wollten die Verantwortlichen noch nicht verraten.

Wegen der unmittelbaren Nachbarschaft zu Tankstellen, Fast-Food-Ketten, Discountern und einem weiteren Sportartikelhersteller kalkuliert Puma ebenso mit der Kundschaft von den Fernpisten. Der Nürnberger Investor und Entwickler Premium Services wird das Gelände von der Gemeinde Kirchheim kaufen und für Puma bauen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. "Es ist jedoch kein symbolischer Preis, sondern ein üblicher Verkaufspreis", sagte Kirchheims Bürgermeister Manfred Koch, der viel Lob für seinen "Superjob in der Investorenbetreuung" erhielt. Und der Kirchheimer Rathauschef sieht keine Konkurrenz zu den Innenstädten und dem Einzelhandel etwa in Bad Hersfeld. "Wir sind kein großes Kaufhaus. Ebenso wie die Unternehmen erhoffen wir uns Synergieeffekte", erklärte Koch. "Wir wollen die Zufallskunden von der Autobahn auf die Region aufmerksam machen". Ihm schweben bereits gemeinsame Werbemaßnahmen in den Geschäften für den heimischen Tourismus vor.

Auch die Puma-Manager sehen keine Probleme für den Einzelhandel in der Region und führten das Beispiel Ingolstadt auf. Dort stehe außerhalb der Stadt gar ein Factory-Outlet-Center. "Die Kaufkraft in der Innenstadt hat seitdem zugenommen", erklärte Oliver Maronna, Expansion Manager für Zentral-Europa aus dem Hause Puma. "Unsere statistischen Werte zeigen, dass 75 Prozent der Kundschaft von der Autobahn kommt", erläuterte Maronna.

In Kürze sollen die Bauarbeiten beginnen. Noch vor dem Sommerreiseverkehr soll es dann losgehen mit dem Verkauf. Mit am Tisch waren heute auch die Geschäftsführer der beiden Kirchheimer Fast-Food-Ketten Burger KIng und McDonald´s. "Willkommen in Kirchheim", sagten sie zu den Puma-Vertretern. "Diese Ansiedlung ist gut für die Gemeinde, nicht nur für unser Geschäft", betonte McDonald´s-Chef Albert Robinson. (Hans-Hubertus Braune) +++