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Wenngleich die "Fulder Foaset" als Heimatfest nachweislich schon seit über 500 Jahren gefeiert wird, so hat es die "Fuldaer Karnevalsgesellschaft" (FKG) auf immerhin 75 Jahre gebracht. Und dieses Jubiläum wurde am gestrigen Samstagabend im Stadtsaal der Orangerie auch mit knapp 500 Gästen - überwiegend natürlich Mitglieder, Aktive und Ehemalige - gefeiert. Doch so sehr die FKG´ler sich auch bemühten, die schöne und glanzvolle Vergangenheit der "Fünften Jahreszeit" in der osthessischen Barockstadt "hochleben" zu lassen, so lag doch fast unausgesprochen ein "Schatten" über dem Fest, denn: mit Günter, Margit und Axel Elm fehlten drei Aktive, die in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich zum Gelingen der "Foaset" in unterschiedlichen Aufgabenbereichen mitgeholfen hatten. Es war die langjährige Büttenrednerin Marianne Link, die es eher zum Ende hin aussprach, was viele wohl dachten: "Der Günther fehlt hier". Und dass die komplette Familie Elm nicht da war, hatte damit zu tun, dass es massive Differenzen im Verein gab und die Familie Im Herbst 2008 kurzfristig alle Engagements mit sofortiger Wirkung eingestellt hatte.

Wenngleich dem neuen dreiköpfigen FKG-Präsidium wohl diese "Altlast" bewusst war, so wagten sie dennoch eine "Jubiläumssitzung", die bei den 500 Gästen im Saal gut ankam. Die Dauer von fünf Stunden scheint bei der FKG eher "Norm" zu sein, denn es war deutlich nach Mitternacht, als die "Party" mit einem typischen Ausmarsch zu Ende ging. Zu Ende war allerdings die Feier dann immer noch nicht, denn es gab immerhin viel zu erzählen, zu zeigen und Erinnerungen an "tolle Zeiten" auszutauschen. Die Anwesenheit von mehr als zwei Dutzend Ex-Prinzen machte deutlich, dass es nach wie vor eine starke Bindung zu diesem Fuldaer Heimatfest gibt. Bemerkenswert: es gab mitten im Programm eine Erinnerung an verstorbene Aktive, die in unterschiedlichen Funktionen auch das Bild der FKG mitgeprägt haben wie etwa Mechthild Remmert, Pit Neuland, Lilly Fahr oder Willy Glotzbach.

Der Jubiläumsveranstaltung lag eine hübsche Idee zugrunde: eine Zeitreise in die Vergangenheit und Gegenwart in fünf Teilen. Eine emotionale Erinnerung an die Prinzenmannschaften, die auch deutlich machte, wie schnell doch die Zeit vergangen ist. Manches "kochte" wieder hoch, aber geblieben sind natürlich die schönen Erlebnisse von Kampagnen, die auch geprägt waren vom Nationalsozialismus, der Nachkriegszeit, der Ölkrise und Fahrverbot, Stürmen mit Abbruch des Rosenmontagszuges oder etwa der deutschen Einheit. Keiner der Tollitäten - aber auch niemand der anwesenden Adjutanten oder Prinzenmariechen - wollte diese Zeit missen. Aber noch einmal wiederholen - nein, es sollte was Einmaliges sein.

Und so wechselte das Fünf-Stunden-Programm durchaus lebhaft und kurzweilig: die Teenies-Tanzgruppe mit dem einstigen Mitglied und heutigen TV-Star Valerie Niehaus, Grußworten des Fastnachts-Schirmherrn Oberbürgermeister Gerhard Möller, Schunkelrunden mit der Good-Old-Showband, dem Lieder-Potpurri der einzigartigen Fastnachtssänger, einem Auftritt des seit 44 Jahren amtierenden "Protokollers" Heinz Gellings, der Ehrung von Marianne Link mit dem Europäischen Fastnachtsorden, einem bemerkenswerten Gastspiel mit "Gugge-Musik" der "firedrums" aus Mühlheim am Main und viel spontanem Zuspruch für die "Lichtberg-Krainer". Gestern Abend feierte sich die FKG selbst - am kommenden Samstag wartet die ganze "Fastnachts-Gemeinde" auf die Premiere der Fremdensitzung 2009. Darauf - wie gestern Abend - ein Dreifaches "Fölsch Foll - Hinein, Fölsch Foll - Hinein, Fölsch Foll - Hinein". (ma). +++