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Der umgestürzte Anhänger... - Fotos (8): Vincenzo Contini

..und die vollgesperrte Bundesstraße

13.01.09 - FULDA

Am Stadtrand von Fulda ist am heutigen Dienstag kurz vor 01.00 Uhr auf der Bundesstraße 254 ("Bardostraße") ein mit acht Tonnen Stückgut beladener Lkw-Anhänger verunglückt. Er war zuvor in einer scharfen 90-Grad-Rechtskurve offenbar auf eine hohe Bordsteinkante geraten und umgekippt. Die Straße wurde komplett gesperrt. Unter der Beladung befanden sich auch mehrere Kartons mit Gefahrgut, das im Unglücksfall "nicht riechend, explosiv und giftig" sein kann. Es handelte sich um das leicht entzündliche Methylethylketon, das häufig in Lacken verwendet wird. Die Polizei sperrte die B 254 zwischen Feuerwache und Abfahrt "Neuenberger Straße" in beide Richtungen.

Die Existenz des Gefahrgutes machte aus dem "normalen" Unfall etwas Besonderes: die Feuerwehr Fulda wurde alarmiert und rückte entsprechend dem festgelegten Plan bei Lkw-Unfällen mit Gefahrgut aus. Ladepläne wurden überprüft und sich über das Gefahrgut informiert. Keine allzu große Menge, zwei große so genannte "Umkartons", doch der Inhalt im wahrsten Sinne des Wortes "brisant", denn ein Austreten der Flüssigkeit - so ein Merkblatt - bestehe Gefahr: "Giftig, explosiv und nicht riechend". Für die Feuerwehr zunächst ein Grund, die Umgebung zu überprüfen, doch die Messgeräte zeigten nichts Auffälliges an. Hineinschauen ging auch nicht - die Heckklappe klemmte.

Was dann bei immerhin minus sieben Grad Celsius folgte, war für das beauftragte private Bergungsunternehmen "reine Routine" - hundertfach schon auf Bundes- und Autobahnen ausgeführt.. Mit Hilfe eines großen Autokranes und einem Bergungsfahrzeug als Gegengewicht wurde nach über einer Stunde der umgekippte Doppelachsen-Anhänger wieder auf die vier Räder gestellt - sogar die Deichsel war noch "dran" und verwendbar. Der Schaden: etwa 50.000 Euro incl. die Beschädigung der Fahrbahn.

Jetzt - es war mittlerweile deutlich nach drei Uhr - gelang es auch einem Feuerwehrmann mit Atemschutz (Vorsichtsmaßnahme), die Heckklappe zu öffnen. Ein erster Blick machte klar: die Gefahrgut-Kartons waren unbeschädigt. Weil die Feuerwehr sicher gehen wollte, wurden einige Waschmaschinen, Kühlschränke und andere sperrige Teile vor Ort auf die Bundesstraße ausgeladen. Man wollte die Kartons komplett überprüfen. Kurze Zeit später war klar: die Kartons sind in Ordnung, es besteht keine Gefahr - die entladenen Teile wurden wieder auf die Ladefläche platziert. In Begleitung der Bergungsfirma fuhr der Unglücks-Lastzug dann ins Fuldaer Industriegebiet-West, wo er unter Aufsicht ausgeladen wurde. Es war kurz vor vier Uhr, als der Verkehr wieder auf der B 254 in beide Richtung rollen konnte. +++



In Bereitschaft: der Feuerwehrkran






Einsatzbesprechung... - Fotos (22): Stefan Fleischer

Die Feuerwehr studiert Ladepapiere...


Die Heckklappe geht nicht auf...

Messungen ergeben: keine giftigen Dämpfe ausserhalb



Rudi Wehner und sein Bergungsteam vor Ort...


Mit dem großen Autokran...

...geht es an den umgestürzten Anhänger...



Zwei Brüder im (jahrelangen) Einsatz bei der Feuerwehr: diesmals als Einsatzleiter Werner Greve (links) und als Zugführer Bernd Greve


Viel Fingerspitzengefühl beim Kranfahrer...

... gegen 03:00 Uhr - der Anhänger wird aufgerichtet...


...und steht

Erneute Messungen durch die Feuerwehr...


Zuerst nur ein kleiner Schlitz offen...

Zurückhaltung bei der Feuerwehr ...


Dann Entwarnung ...

...aber einige Waschmaschinen und Kühlschränke müssen raus auf die Straße...



...und das sind die Gefahrgut-Kartons... intakt


Dann also alles wieder zurück...

...und kurz vor 4 Uhr rollt der Lastzug vorsichtig zur Abladestelle ins Fuldaer Industriegebiet

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