"Aldi & Lidl haben Biosiegel ad absurdum geführt" - deutsche Kaffeeröster tagten

Die Deutsche Röstergilde, Fachverband der handwerklichen Kaffeeröster, hielt gestern ihre 1. Fachtagung in Fulda ab. Der Verband bietet Kaffeegenießern mit dem Gütesiegel "Certifiziert" einen zuverlässigen Standard für handwerklich geröstete Qualitätskaffees. In der Barockstadt trafen sich die Röster aus ganz Deutschland auf Einladung des Fuldaer Mitgliedsunternehmens "Kaffeerösterei Gecko". Die Mitglieder informierten sich zu aktuellen Themen wie Biozertifizierung. "Das Bio- und Fairtradesiegel ist durch die inflationäre Vergabe und durch Großanbieter wie ALDI oder LIDL ad absurdum geführt", beklagt Rösterin Barbara Imhof. Daher habe die Deutsche Röstergilde nun ein eigenes Siegel kreiert, dass für Fairness im Marktpreis, Qualität in der Herstellung von Röstkaffee und die Förderung der Nachhaltigkeit im Ursprungsland durch "fair bezahlten" Kaffee stehe.

Ein weiteres großes Thema war die Novelle der Verpackungsverordnung ab 2009, die die Röstereien vor zusätzliche Kosten stellt. Auf seiner Tagung beschloss der Fachverband diese Verpackungsabgabe gemeinsam zu schultern, damit sich die Röster auf die Herstellung guten Kaffees konzentrieren und nicht um bürokratische Dinge kümmern müssen. "Es war eine ganz tolle Veranstaltung mit riesiger Resonanz. Aber das Tollste für mich war, dass 20 gestandenen Spezialitäten-Röstern aus ganz Deutschland mein Kaffee gemundet hat - es war der wunderbare Ecuador Vilcabamba, der 'Kaffee aus dem Tal der 100-Jährigen'", resümiert Rösterin Imhoff.

Die Deutsche Röstergilde informiert Ihre Mitgliedsunternehmen regelmäßig zu aktuellen Themen. Zudem fördert sie ein positives Image der Spezialitäten-Röstereien in Deutschland und die Zusammenarbeit aller Handelspartner vom Kaffeebauern bis zum Röster. +++