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Prüfender Blick in den Kofferraum - Ulrich und Karin Klüh (v. rechts) holen bei Roland Köhl von der GWV (links) die "Familienkutsche"

Gleiches Auto - andere Fahrer - ähnliche Empfindungen: fast alle Testfahrer...

17.10.08 - FULDA

Erdgastester fuhren und rechneten: Zweimal eindrucksvolle Ersparnisse

“So ein Erdgasauto wäre etwas für uns, da der Verbrauch und die damit verbundenen Kosten reduziert würden. Außerdem wäre das zur Zeit nur >dünne Tankstellennnetz< kein Hindernis, da die Familienkutsche zu 90 Prozent im Nahbereich genutzt wird,“ notierten die „Erdgastestfahrer Nummer 5“, Familie Klüh aus Neuhof-Giesel, nach ihrer Probierwoche mit dem VW Touran der GWV. Für Autobahnfahrten wünschten sie sich „einen 6. Gang und mehr Power“. Die genaue Rechnung von Familienvater Ulrich Klüh war beeindruckend: er errechnete sich - gegenüber seinem jetzigen Fahrzeug - eine Ersparnis von 1.153 Euro pro Jahr.

Und der 6. Testfahrer, der 67-jährige „Unruheständler“, verzeichnete für seine über 900 gefahrenen Kilometer in der Testwoche eine Ersparnis von mindestens 54 Euro. Für ihn war aber auch die hohe Umweltverträglichkeit des Kraftstoffes Erdgas wichtig. Die GWV (Gas- und Wasserversorgung) als regionaler Gasversorger und die Redaktion von osthessen-news schicken seit Ende August Testfahrer durch Osthessen - und darüber hinaus - , um zu prüfen, wie der Alltag mit so einem Erdgasauto verläuft.

Beeindruckende Ersparnis im Alltag

Und die Erfahrungen, so zeigt sich jedes Mal, sind ganz überwiegend positiv. Für die gefahrenen 250 Kilometer in der Testwoche zeigte der Bordcomputer für Familie Klüh einen Verbrauch von 6,8 Kilogramm Erdgas pro 100 km an. Ulrich und Karin Klüh stellten beim Fahren keinen Unterschied fest und neben den Vermerk „Absolut sicher gefühlt“ hatten sie auf ihrem Notizblatt ein „Smiley-Gesicht“ gezeichnet. „Gasbedingte“ Einschränkungen gab es nicht – nur im Fall einer Urlaubsfahrt wäre eine aufwändigere Streckenplanung nötig, urteilten sie ganz realistisch.

Auf das spezielle „GWV-Auto“ wurden die Testfahrer zwar auch angesprochen – aber im Bekanntenkreis registrierten sie „eher zurückhaltende Neugierde bezüglich der Leistungswerte des Fahrzeuges“. Das VW-Modell Touran war für die Klühs eine „echte Alternative“ zu ihrem jetzigen VW Sharan, die Motorisierung des neuen kleinen Vans aber sei „nur ausreichend“, denn: „Wenn Papa mal Spaß am Gaspedal haben möchte, kommt zuwenig. 108 PS sind für 1.640 kg für einen Wagen mit >Benziner-Charakteristik< zu wenig. Zum Mitschwimmen im Nah- und Stadtverkehr aber reicht es,“ meinte die Testfamilie.

Tester: "Erdgas ist umweltfreundlicher als Autogas"

Auch der „Unruheständler“ Hans-Georg Hünger aus Fulda hielt zur Begleitung seiner Testwoche die Fakten ganz exakt fest. Allerdings fuhr der 67-jährige im Ruhestand mit seiner Frau deutlich mehr Kilometer: Außerden den normalen Fahrten unternahm der sehr engagierte Fuldaer, der unter anderem Dienst bei der „Tafel“ macht, zwei Ausflüge, einen nach Thüringen, und benötigte für 937 zurückgelegte Kilometer insgesamt 45,88 Kilogramm Erdgas. Auf 100 km betrug sein Verbrauch somit nur 4,98 kg. Fürs Erdgas bezahlte Hans-Georg Hünger 44,42 Euro – und berechnet sogar, dass ihn diese Woche mit seinem normalen Auto und Super-Benzin rund 54 Euro mehr gekostet hätte. Das dreimalige Tanken in der Woche, an der Avia in Fulda-Neuenberg, war „problemlos“.

Im Dezember 2007 hat Hünger schon einmal ein Fahrzeug mit der Treibstoffart Autogas getestet. Stellte er jetzt beim Erdgas einen Unterschied fest? „Meines Erachtens nach gibt es beim Fahren keine und beides ist auch problemlos in der Handhabung. Aber Erdgas ist umweltfreundlicher,“ sagte der Testfahrer. Die beiden Hauptargumente für einen „Umstieg“ auf ein Erdgasauto sieht er daher auch im Kostenvorteil bis 2018 (wegen der bis dahin garantierten Steuerfreiheit) und in der Umweltverträglichkeit. Und da er ein guter Rechner ist, fügte der Fuldaer noch hinzu: „Voraussetzung für eine Kostenersparnis unter Berücksichtigung der Investitionsmehrkosten ist eine Kilometerleistung von mehr als 10.000 km pro Jahr.“

Leistungsschwäche beim Erdgasauto? "Kommt drauf an, wie man fährt"

In drei Punkten hat sich der bisher älteste Erdgasauto-Testfahrer von den anderen unterschieden: er legt neben dem „Sparerlebnis“ auch sehr viel Wert auf den Umweltaspekt. Er hat sich über die alternativen Antriebsarten so gut informiert, dass er wie ein Fachmann berichten kann. Und drittens hat er nicht auf den mangelnden „Schub“ des GWV-Fahrzeuges hingewiesen. Von der Umweltfreundlichkeit her, erklärte Hünger, sei das flüssige Autogas ja dem Schadstoffausstoß eines Diesel-Fahrzeuges vergleichbar.

Manche Leute hätten Schwierigkeiten mit der Unterscheidung Autogas und Erdgas – und dazu trage auch die Auspreisung bei. Denn Autogas werde in Litern angegeben und erscheine den Autofahrern daher noch billiger. Der Vergleich des Energiegehaltes aber mache deutlich: man brauche 2 Liter Flüssiggas um denselben Energiegehalt wie 1 kg Erdgas auszunutzen. Und zum Thema Tempo hat er auch seine eigenen Erfahrungen und eine pragmatische Einstellung: „Ich kann nicht sagen, dass das Erdgasauto zu wenig Leistung brachte. Es ist eben auch eine Frage, wie man fährt. Wenn man immer voll drauf tritt, kann es natürlich sein – aber das ist ja dann auch nicht energiesparend oder umweltfreundlich.“

Und eine spezielle Erfahrung hat Hans-Georg Hünger in dem auffällig gelben „Flitzer“ auch gemacht: wenn er im Raum Fulda umherfuhrt, grüßten ihn manche anderen Autofahrer ganz besonders freundlich, mit Handzeichen oder Lichthupe. Er wunderte sich nur kurz – und merkte rasch, das waren Mitarbeiter der GWV, die ihn überwiegend wohl für einen „Kollegen“ hielten. „Das war richtig nett,“ schmunzelte Hünger, als er das Testauto zurückgab. Eigentlich schade, dass er nun wieder auf’s Winken verzichten muss. (gw) +++


...sind erwartungsvoll gespannt und sehr konzentriert

.,..und nach der Woche ganz entspannt - wie hier Familie Klüh, die nach ...


...ihrer Testwoche und ein paar Formalitäten am Schluss direkt in den Herbsturlaub fuhr

Notwendiges Ritual vorm Beginn einer neuen Testwoche: hier gibt Roland Köhl dem Fuldaer Hans-Georg Hünger (am Steuer) ein paar Hinweise zum Auto...


...und auf dem Betriebshof der GWV wird an der eigenen...

...Erdgastankstelle der Tankvorgang genau gezeigt - auch wenn die Einfüllstutzen an den Tankstellen meist kleiner sind


Papiere zurück beim Abgeben - und der "Unruheständler" bekam noch die neue DVD mit einem Erdgas-Informationsfilm mit

Und ebenso klar: nach einer Woche "Gas geben und fahren" gibt es nochmal ein kurzes Gespräch. Hans-Georg Hünger schilderte seine Erfahrungen dem GWV-Abteilungsleiter Stefan Hauke (links)


Preisinfo auf der Rückseite der Parkscheibe: hier kann man am Rädchen drehen und genau ablesen, um wieviel Erdgas billiger ist als "normaler" Kraftstoff

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