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...nachempfundene Städte... hier New York - Alle Fotos: Jörg Moritz

17.07.08 - FULDA

e-Mails um die halbe Welt - wie Jörg MORITZ (18) die USA im Urlaub erlebte

6.000 Meilen entfernt von Deutschland verbrachte osthessen-news-Fotograf Jörg Moritz zusammen mit der Familie seinen Sommerurlaub und berichtet heute exklusiv für osthessen-news von seinen persönlichen Eindrücken und gesammelten Erfahrungen. Lesen Sie, was genau das Land, welches er bereiste, in seinen Augen so besonders erscheinen lässt und wie er im Nachhinein über ein Land denkt, das fast 27 mal größer ist als die Heimat Deutschland.

"Wenn man als Schüler ständig nur in seine Grammatikhefte - vor allem des Fachs Englisch - schaut, fragt man sich über kurz oder lang, wozu man eigentlich die fremde Sprache erlernen muss. Die Praxisbezogenheit ist in der Schule nur schwer realisierbar, und so wird der Lehrplan wie eine Trainingstabelle durchgegangen - eigentlich spannende Themen wie Landeskunde und der „American Dream“ per Textelesen abgehandelt. Während der drei Wochen, in denen ich mit meinen Eltern und Geschwistern „far away“, genauer gesagt im Westen der USA war, konnte ich mich erstmals selbst davon überzeugen, wie faszinierend das Land ist, das einem sonst nur aus Bildbänden und dem Unterricht vertraut ist.

Doch fangen wir vorne an. Jeder denkt, einer Reise durch die USA gehe viel Planung und Bürokratie voraus und so wurden wir des öfteren schräg angeschaut, als wir kundgaben, die USA bereisen zu wollen - noch dazu mit dem Wohnmobil!

In Wahrheit stießen wir weder bei der Planung, noch bei bürokratischen Vorgängen auf Probleme, obwohl wir unser Ziel erst anderthalb Monate vor Reiseantritt festsetzten. Nach Anfrage beim ADAC Reisebüro, wie es mit freien Überflügen aussähe, wurde uns berichtet, dass wir, eine fünfköpfige Familie, noch locker im Flieger - wohl aber in kein Hotel mehr untergebracht werden könnten. Da wir aber sowieso von einer Wohnmobilerkundung träumten, stand uns weiter nichts mehr im Weg. Ein Wohnmobil wurde über den ADAC Reiseservice gebucht, Hotelzimmer für die erste und letzte Nacht reserviert und alle Kleinigkeiten, an die man selbst nicht denkt, abgesprochen.

In den USA angekommen, erwartete uns ein unerwartet heißes Klima. Die erste Nacht wurde in San Francisco mit laufender Zimmerklimaanlage verbracht. Abgesehen von der ein oder anderen Ruhestörung durch Sirenen von Einsatzkräften konnte man aber gut den verlorengegangenen Schlaf wieder aufholen. San Francisco bei Tag besticht natürlich durch seine, an allen Ecken in die Höhe ragenden, Hochhäuser sowie Besuchermagnete wie der Golden Gate Bridge und den Cable Cars, die vollautotroph fahren. Die Größe der Stadt wird einem erst wirklich bewusst, wenn man sich einmal ohne Stadtplan verirrt. Wenn man aber nicht gerade in die falsche Richtung läuft, kann nichts weiter passieren, da das Straßennetz in den USA streng geometrisch in Längs- und Querstraßen aufgeteilt ist.

Per Shuttlebus erreichten wir an Tag zwei den Campingvertrieb „El Monte“, der uns nach weiterer Bürokratie, die länger dauerte als die eigentlich wichtigere Einweisung in das Fahrzeug, den Fahrzeugschlüssel sowie zwölf andere Schlüssel - die wir nie benötigten - überreichte. Auf den Highway eingebogen verspürten wir erstmals das Gefühl grenzenloser Weite, wie es einem oft im Vorfeld suggeriert wird.

Während der folgenden 15 Tage überkam uns dieses Gefühl wohl noch häufiger, wurde aber oft durch andere Eindrücke des Landes in den Schatten gestellt. Nach 2.600 zurückgelegten Meilen fiel es uns sichtlich schwer zu entscheiden, welches Erlebnis am beeindruckendsten von allen war: Die 120 Meter und mehr hohen Skyscrapper, der 1,5 Kilometer tiefe Grand Canyon, die 90 Meter hohen und 2.500 Jahre alten Sequoias im Yosemite-Nationalpark. Nicht zu vergessen die Lichterstadt Las Vegas, die den traumhaften Lichtverhältnissen im Antelope Canyon gegenübersteht.

Rückblickend kann man, wenn man wie ich jetzt über Amerika erzählt, sagen, dass das Land, welches in 50 Staaten aufgteilt ist, eine Hülle und Fülle von Gegensätzlichem bietet. Sieht man noch in der Stadt selbst wohlhabende Einwohner im Café sitzen, so sieht man keine vier Minuten davon entfernt hilfsbedürftige Personen am Straßenrand, meist eingehüllt mit der Tageszeitung auf einer isomatte sitzend. Belebte Regionen wie Großstädte gehen ebenso schnell in lebensfeindliche Gebiete über, in denen man über 100 Meilen hinweg kein Anzeichen auf Leben erkennt. Plötzlich auftretende „Oasen“ unterbrechen kurz dieses Bild, doch sind diese häufig künstlich angelegt und würden bei Wassermangel rapide wieder zurückgehen. Bewässerung von Pflanzen hält hier das Image der „Stadt“ auf einem höherem Status.

Obwohl sich nur schwer jemand anderes als der Touri, der übrigens allzeit freundlich mit einem „how are you“ begrüßt wird, in diese Region verirrt, dürfen Autohäuser der Marke Dodge und die üblichen Schnellimbissketten auch hier nicht fehlen.

Über den „Amerikaner“, oder wie bei uns oft so genannten „Ami“, finde ich ehrlich gesagt keinen Punkt, den man aus Sicht der vergangenen drei Wochen als negativ bezeichnen könnte. Die Menschen sind aufgeschlossen, wissbegierig und stolz auf ihr Land. Neid auf den Nachbarn, der sich gerade wieder ein Auto gekauft hat, kennen sie nicht, es zählt eher das Motto „if you´re working, you will make it“ (Wenn du dich bemühst, wirst du erfolgreich sein).

Dieser Satz begegnet einem zwar auch in erwähnten Englischlektüren, doch habe ich ihn erst wirklich als wahr akzeptiert, als ich ihn während der Reise immer häufiger hörte. Grundsätzlich ist zu sagen, dass zwischen Europa und Amerika große Unterschiede zu verzeichnen sind, doch kann ich nicht sagen, was nun mehr Vorteile bietet. Nur am Rande sei erwähnt, dass ich niemals verdreckte Straßen gesehen habe wie hierzulande und dass KEINER die vorgeschriebene Maximalgeschwindigkeit von 65 - 70 mp/h überschritten hat. Faires Verhalten im Straßenverkehr führte wohl letztlich dazu, dass uns bei knapp 4.100 zurückgelegten Kilometern kein einziger Unfall begegnet ist und wir nur einmal im Stau standen.

Zurückblickend kann man getrost von einem gelungenen Urlaub sprechen, der zwar diesmal nicht im eigentlichen Sinne dazu diente, auszuspannen, sondern ein Land wenigstens einmal im Leben gesehen zu haben." (Jörg Moritz)

Sehen Sie folgend eine Bilderserie mit Aufnahmen aus California, Nevada, Utah und Arizona. +++


San Francisco gesehen von der Golden Gate Bridge...

Hochhäuser bis in die Wolken im Financial District. Steil...


steiler....

am steilsten. Die Lombard Street, steilste Straße der Welt


...historische Cable Cars....

...und Sirenen mischen die Straßen auf


Einmaliger Baustil, vieles besteht nur aus Holz


Alles ist "big" - eine 30 Meter lange Fleischtheke


...oder dieses Gefährt...

...wogegen unser 9 Meter-Mobil wie Spielzeug aussah...


Markant: amerikanische Briefkästen



...unendlich weite Straßen, teilweise bis zu 100 Meilen geradeaus...


Auch "big": sechsspurige Highways...


Nackenstarre? Einmal hoch...

... und hier runterschauen...


Grand Canyon bei Sonnenaufgang...

...und am späten Nachmittag





Land der offenen Grenzen: wenig ist verboten



Jörg Moritz "in action"... über dem Grand Canyon...


Zu Staus kam es selten... Straßen in San Diego

...und hier kurz vor Palm Springs...




Las Vegas mit nächtlichen Lichtshows...

Spielcasinos...


Nachempfunden... Paris

Gewitter in der Wüste...


Ein Brauch? Ein Baum voller Schuhe...

Ein Touri-Laden aus anderer Perspektive



Wohnmobil mit Auto und Motorrad im Schlepptau...


Startbereit wenn man sie am wenigsten erwartet...

Windoase nach Palm Springs. Konstanter Wind trägt hier neben Wasserkraft zur Stromerzeugung bei....


Bewässerung eines kaktusses bei 45 Grad Celsius

Ein verbrannter Baum inmitten von Lebenden im Grand Canyon Nationalpark


Eindrücke ohne Ende... auch im Antelop Canyon...


Die Waldbrände ganz live - auch wenn es dann eine Tagesetappe retour ging wegen Straßensperrungen....


McD. an jeder Ecke...



...in heimischer Region ist wohl der Hirsch das Synonym...



Einziger Stau, in dem wir nicht mal standen


Riesenaquarien in Monterey...



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