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- Handy-Fotos (6): Hans-Hubertus Braune

27.06.08 - NIEDERAULA
Auf der Autobahn A 7 zwischen Hattenbacher und dem Kirchheimer Dreieck (Kreis Hersfeld-Rotenburg) hat sich heute Mittag gegen 13 Uhr ein folgenschwerer Gefahrgutunfall ereignet. Ein mit 23.000 Liter hochätzender Säure beladener Tanklaster ist aus noch nicht geklärter Ursache umgekippt, die Ladung läuft aus und der Lkw blockiert alle drei Fahrstreifen. Bei der Ladung des Sattelzuges handelt es sich nicht wie Anfangs berichte um Ameisensäure, sondern um Propionsäure. Ein Augenzeuge berichtete, dass der Tanklastzug schon Kilometer vor der Unfallstelle ins Schlingern geraten sei. Vorsorglich wurde dem Unfallfahrer Blut abgenommen. Bei einem Atemalkoholtest stellte sich laut Polizei bei dem Fahrer ein Alkoholwert von über zwei Promille heraus. Der 32-jährige Kraftfahrer aus Ulm war nach links gegen die Betonleitwand geprallt und anschließend der Auflieger mit dem Tank umgekippt. Der Fahrer konnte sich unverletzt aus dem Führerhaus befreien.
Die Autobahnsperrung hat ein Verkehrschaos zwischen dem Hattenbacher und dem Kirchheimer Dreiecke in Fahrtrichtung Norden zur Folge. In der Gegenrichtung kann der Verkehr auf zwei von vier Fahrstreifen an der Unfallstelle vorbei fahren. Mit „empfindlichen Behinderungen auch in Richtung Süden“ auf der A7 ist laut Polizei ebenfalls zu rechnen. Laut Einsatzleitung ist mit einer Freigabe der Autobahn nicht vor 20 Uhr heute Abend zu rechnen. Die Unfallstelle liegt exakt 1.400 Meter vor der Anschlusstelle Kirchheim in einer Gefällstrecke und damit auf einem hochfrequentierten Autobahnknotenpunkt.
Da der Lkw nach dem Unfall Flammen fing, halfen zwei weitere Lkw-Fahrer mit Feuerlöschern beim Löschen. Einer der Helfer wurde dabei leicht verletzt und musste ins Krankenhaus. Beinahe wäre es an der Unfallstelle zur Katastophe gekommen: Ein Lkw hochgefährlichem Gefahrgut fuhr wenige hundert Meter hinter dem Unfallfahrzeug, konnte jedoch rechtzeitig abbremsen.
Die Leitstelle Hersfeld-Rotenburg löste einen Großalarm für die Freiwilligen Feuerwehren in der Region aus. Zahlreiche Einsatzkräfte sind vor Ort. Eine Spezaleinheit für Chemieunfälle (GABC-Zug) wurde zur Unfallstelle geschickt. Damit die ätzende Säure und ausgelaufener Kraftstoff nicht ins Grundwasser geraten, muss die Feuerwehr zwei Ölsperren errichten. Die Feuerwehren aus Kirchheim, Hersfeld, Niederaula, Obersuhl, Hünfeld, Bebra sowie Kleba, Hattenbach und Niederjossa sind im Einsatz. Auch der Einsatzleitwagen 2 aus Rotenburg an der Fulda ist an der Unfallstelle. Insgesamt sind rund 200 Einsatzkräfte vor Ort.
Auf der A7 hat die Autobahnpolizei die Unfallstelle zur Zeit weiträumig abgesperrt. Mittlerweile ist die Schnelle Einsatzgruppe Betreuung des Deutschen Roten Kreuz aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg damit beauftragt worden, die im kilometerlangen Stau stehenden Autofahrer - hauptsächlich auf der Fahrt in den Urlaub - mit Getränken zu versorgen. osthessen-news ist vor Ort - wir berichten, sobald sich weitere Einzelheiten ergeben haben.
Umleitungsempfehlung ab Hattenbacher Dreieck über A 7 zur AS Hünfeld/Schlitz, dort wenden und zurück zur AS Niederaula, dort über die B 62 entweder zur AS Bad Hersfeld auf die BAB 4 oder über AS Niederaula auf die BAB 7. Zeugen, die sich bislang noch nicht bei der Polizei gemeldet haben werden gebeten, sich mit der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld unter Telefon 06621 / 5088-0 in Verbindung zu setzen.
LESEN Sie auch den osthessen-news-Kommentar unter http://www.angelstein-tv.de/OsthessenNews/beitrag_A.php?id=1151877 .
News-TICKER - wird laufend aktualisiert .....
23:30 Uhr: Der verunglückte Auflieger des Lastzuges wurde von zwei Bergungsunternehmen aus Kirchheim und Utrichshausen geborgen. Mit einem Kran wurde auch die Zugmaschine vorsichtig wieder auf die Räder gestellt. Die Autobahn wird jedoch noch weiterhin gesperrt bleiben, da die Fahrbahnen gereinigt werden müssen. Mehr als zehn Stunden sind die meisten Einsatzkräfte nun schon vor Ort. Auch das Technische Hilfswerk mit einem Lichtmast wurde alarmiert.
18:30 Uhr: In Vollschutzanzügen haben sich Feuerwehrleute dem Unfalltanker genähert und versuchen, Lecks abzudichten. Vor Ort inzwischen auch Experten von der BASF sowie KALI+SALZ, die besondere Erfahrungen im Umgang mit chemischen Stoffen haben. Einer der BASF-Experten wurde extra mit einem Polizeihubschrauber zur Unfallstelle geflogen. Die Autobahn ist nach wie vor zu. Lkw müssen weitgehend stehen bleiben - Pkw können über Behelfsabfahrten und von der Polizei genehmigtes Zurückfahren abgeleitet werden.
17:30 Uhr: Die Bergungsarbeiten haben begonnen - die Säure wird in einen Ersatz-Tankzug der Spedition umgepumpt. Vor Ort inzwischen auch die Fuldaer Feuerwehr mit Kranwagen und drei Wechsellader-Fahrzeugen mit den Abrollbehältern Gefahrgut, Atemschutz/Strahlenschutz und Rüst-Kran sowie der Kran selbst und der Amtsleiter. Sie sollen bei der umfangreichen und schwierigen Arbeit die Einsatzkräfte vor Ort unterstützen.
17:05 Uhr: Der Verkehr staut sich auf der A7 aktuell auf rund 32 Kilometer.
16:50 Uhr: Bei der Ladung des Sattelzuges handelt es sich nicht wie Anfangs berichte um Ameisensäure, sondern um Propionsäure - einer Säure mit stechendem Geruch. Weitere Infos unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Propions%C3%A4ure
16:40 Uhr: Die Behelfausfahrt für Pkw ist fertig gestellt. Die ersten Autos können den Unfallort umfahren.
16:15 Uhr: Nach ersten Schätzungen entstand bei dem Unfall 120.000 Euro Sachschaden. Der Betrag kann sich laut Polizei - je nach der Schwere der Fahrbahnbeschädigung - noch deutlich erhöhen.
16:05 Uhr: Bereits vor dem Verkehrsunfall meldeten Autofahrer den in auffälligen Schlangenlinien fahrenden Lastzug der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld per Handy. Doch bevor die alarmierten Beamten den Zug erreichen konnten, ereignete sich bereits der Unfall. Darüber informierte die Polizei in einer Pressemeldung.
16:00 Uhr: Die Presse wird vor Ort auf der Autobahn bei einer Pressekonferenz über den "Stand der Lage" informiert.
15:50 Uhr: Auch der G-ABC-Zug der Feuerwehr Fulda wurde angefordert und ist auf der Anfahrt.
15:45 Uhr: Feuerwehr und Autobahnmeisterei schaffen eine Behelfsausfahrt vor der Unfallstelle. Dafür sollen die Leitplanken werden abgesägt werden und der Stauverkehr über einen parallel verlaufenden Feldweg abgeleitet werden. Der Feldweg führt nach Kleba, von wo aus die Autos wieder auf die Autobahn geleitet werden können.
15:40 Uhr: Die DRK-Schnelleinsatzgruppe „Betreuung“ ist vor Ort angekommen. Sie unterstützt bei der Versorgung der Reisenden.
15:30 Uhr: Das DRK baut ein Einsatzzelt auf. Auch der Sanitätszug des DRK ist allarmiert.
15:20 Uhr: Die Einsatzleitung hat entschieden, dass die Säure in einen Ersatz-Lkw umgepumpt wird. Dieser Lkw wurde von der gleichen Firma aus Kassel angefordert. Für das Abpumpen werden Löcher in den verunfallten Lkw gebohrt. Dann soll durch diese Löcher die Säure abgepumpt werden. Dies Arbeiten werden die Feuerwehrleute nur unter Vollatemschutz durchführen könne.
15:10 Uhr: Die Einsatzleitung bespricht das weitere Vorgehen. Es ist geplant die Säure aus dem Tank abzupumpen und den Lkw dann zu bergen. +++





- Folgende Fotos: Iris Rohrbach






















