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DGB-Maikundgebung in der Fulda-Aue... - Fotos: Martin Angelstein

Der Hauptredner in Fulda, Wolfgang Rhode (IG Metall) ...

01.05.08 - Fulda

DGB-Maikundgebung mit 400 Besuchern - Kritik am Wildwest-Kapitalismus

Den Verfall von Ethik und Moral in Teilen der Wirtschaftselite hat das IG Metall-Vorstandsmitglied, Wolfgang Rhode, heute Mittag in seiner Rede zum 1. Mai in Fulda beklagt. „Ein Teil unserer Wirtschaftselite achtet ethische Normen nicht mehr. Steuerhinterziehung, Korruption und maßlose Managergehälter sind Symptome einer Haltung, die wir nicht akzeptieren“, sagte Rhode vor etwa 400 Besuchern der DGB-Maikundgebung in der Fulda-Aue. Eigentum müsse dem Allgemeinwohl dienen. Das müsse für das private Eigentum an erster Stelle stehen, nicht das Streben nach dem Höchstprofit. „Der agressive, globale finanzmarktgetriebene Kapitalismus richtet sich gegen die Menschen“, ergänzte Rhode. Und wer maßlos nach Rendite giere, der verstoße auch gegen das Grundgesetz.

Kritik übte Rhode zudem am so genannten „Wild-West-Kapitalismus“. „Standorte werden dichtgemacht – nicht weil sie Verluste machen, sondern weil sie zu wenig Profit abwerfen. Das ist Irrsinn“, kritisierte Rhode. So werde die pure Rücksichtslosigkeit gegenüber Beschäftigten und Gesellschaft zur offiziellen Unternehmenspolitik. Wer so handelt, der zerstöre auf Dauer das soziale Leben einer Gesellschaft. „Gerade in Zeiten der Globalisierung brauchen wir mehr und nicht weniger Demokratie in den Betrieben“, forderte Rhode. Er ging in seiner Rede auch auf die "entwürdigende Diskussion um die Rentenerhöhung, die Ausweitung von Minijobs, Zeitverträgen und Leiharbeit ein und forderte, dass jemand auch von seinem Lohn leben können müsse.

Rhode erinnerte an die Zerschlagung der Gewerkschaften vor 75 Jahren am 2. Mai 1933 durch den Nazi-Faschismus. „Niemals dürfen die Verbrechen der Nazis in Vergessenheit geraten“, sagte Rhode. Die Geschichte verpflichte auch heute auf den Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus und den Einsatz für eine tolerante, weltoffene und humane Gesellschaft. Die NPD müsse verboten werden. Faschismus sei keine Meinung, sondern ein Verbrechen.

Am Ende seiner Rede beschwor Rhode die "Generationensolidarität", die darunter leide, dass die Rentenformel so gestutzt worden sei, dass ein menschenwürdiges Leben im Alter für viele nicht mehr erreichbar sei. Die Entscheidung für eine "Rente mit 67" sei falsch gewesen und ein Beispiel für "Politik aus dem Tollhaus" sagte Rhode unter dem Beifall der Kundgebungteilnehmer.

Abschluss der Veranstaltung bildete wie immer Musik, Gespräche und Präsentationen zahlreicher Gewerkschaftsorganisationen und Verbände, die ihnen nahe stehen. +++

















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