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Diese 4500 Quadratmeter große Lagerhalle wurde für 1,5 Millionen Euro errichtet, auch mit dem Ziel, die Lärmbelästigung so weit wie irgend möglich zu reduzieren.

- Fotos: Hans Schmidt
09.02.08 - Schlitz
PFEIFER-Holzindustrie: Bisher 20 Millionen Euro investiert - "Gutes Miteinander"
Mit inzwischen etwa 125 Mitarbeitern gehört die Holzindustrie Schlitz nicht nur zu den größten Arbeitgebern in Schlitz, mit ihren Produktionsanlagen ist sie auch zum größten Stromabnehmer der Stadtwerke aufgestiegen. Und nach der Übernahme des Sägewerkes im Jahre 1997 hat die Pfeifer-Holzindustrie aus dem östereiischen Imst, am Standort Schlitz gewaltige Anstrengungen unternommen, um mit modernster Technik den Standort zu sichern und durch innovative Unternehmensstrategie auch noch weiter auszubauen. Nach dem damaligen Kauf seien bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt etwa 20 Millionen Euro am Standort Schlitz investiert worden.
Dabei habe man nie das Ziel aus den Augen verloren, das gute Miteinender mit den Anliegern, so weit wie möglich, zu erreichen. Die jüngsten großen Investitionen in dieser Richtung stellen die Produktionsstraße für Schalungsträger (6,5 Millionen Euro) und die 4500 Quadratmeter große Lagerhalle (1,5 Millionen Euro) dar. Mit der Lagerhalle habe erreicht werden können, dass die Beschwerden wegen Lärmbelästigung, nahezu auf Null gesunken seien.
Das Leitbild der Unternehmensgruppe
Zum Leitbild des Imperiums führte Geschäftführer Gebhard Dünser aus: „Unter Einbehaltung aktuellster Technologien wollen wir die Vorteile des Baustoffes Holz optimal zum Tragen bringen. Wir sichern den erfolgreichen Fortbestand unseres Unternehmens durch innovatives Verhalten auf allen Stufen. Wir haben eine starke Stellung im Markt, weil wir unser Handeln konsequent auf die aktuellen Bedürfnisse unserer Kunden und auf einer rationellen Leistungsbringung ausrichten. Wir setzen uns für die Entwicklung unserer Mitarbeiter ein. Durch deren Aus- und Weiterbildung und mit aktueller Information über die Entwicklung unserer Unternehmung steigern wir bei ihnen das Verantwortungsbewusstsein, die Innovationskraft und die Selbständigkeit.
Wir handeln und entscheiden in allen Belangen möglichst direkt und zielbewusst. Basis dafür soll eine einfache Organisation, eine flexible Führung und ein gerechter Handlungsspielraum unserer Mitarbeiter sein. Wir bekennen uns zur Mitverantwortung gegenüber der Öffentlichkeit, Umwelt und Natur und setzen unsere ganzen Erfahrungen für eine ökonomische und umweltfreundliche Leistungserbringung ein.
Unsere Kompetenz sowie technisches Know How und Erfahrung bilden das solide Fundament für unsere Qualität am Bau. Dieses Kompetenzprofil erlaubt es uns, unseren Produkten den Stellenwert zu verschaffen, den sie aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften verdienen.
Unser Grundsatz, sowohl fachlich als auch menschlich das Beste zu geben, stellt die Bedürfnisse der Kunden ins Zentrum unserer Arbeit. Neben den Ansprüchen der Menschen kommt auch die Umwelt nicht zu kurz. Durch unseren ökologischen und integrativen Umgang mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz verbinden wir Mensch und Natur, anstatt sie zu trennen. Wir führen eine langjährige Tradition mit großem Enthusiasmus und unter Einbezug modernster Technologien weiter. Das spiegelt sich in der Zufriedenheit unserer Kunden wider", sagte Dünser.
Die konsequente Beachtung und Umsetzung dieses Leitbildes, so Dünser abschließend, setze die Pfeifer-Gruppe in die Lage, von ihrem Umsatz 10 Prozent zu investieren und sich nicht auf irgendwelche Zuschüsse der öffentlichen Hände zu verlassen. Das sind nach dem gegenwärtigen Umsatz etwa 50 Millionen Euro jährlich.
Rückblick auf eine positive Firmengeschichte
1948 in Imst gegründet, erlebte die Holzindustrie Pfeifer kontinuierliche Zuwächse. "Unser Metier ist Holz und frei nach dem Motto, -Schuster bleib auf deinen Leisten-, haben wir uns daran gehalten", heißt es in den Niederschriften.
Aus dem vor 60 Jahren von Barbera Pfeifer gegründeten Lohnschnittsägewerk entstand im Laufe der Jahre durch die drei Brüder Oskar, Fritz und Bernhard Pfeifer eines der europäischen Topunternehmen in der Holzweiterverarbeitung, mit inzwischen mehr als 1600 Mitarbeitern an neun Standorten.
Der Umsatz der Pfeifer-Gruppe konnte in all den Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Er betrug im Jahr 2006 über 450 Mio. Euro und stieg im Jahre 2007 auf 520 Mio. Euro.
Chronologie der Aquisitionen oder Erweiterungen
1971: Inbetriebnahme eines 3-Schicht Schalungsplattenwerkes in Imst
1975: Übernahme eines Gattersägewerkes in Stams in Tirol. Jahreseinschnitt 35.000 fm.
1978: Übernahme eines Sägewerkes in Kundl.
1997: Übernahme des Betonschalungsplattenwerkes in Schlitz. Derzeitige Jahresproduktion 1.500000 m2 Betonschalungsplatten.
Am Standort Schlitz wurde in jüngster Vergangenheit ein Schalungsträgerwerk installiert, das inzwischen die Produktion aufgenommen hat.
2001: Übernahme der Firma Konstrukto GmbH & Co. KG in Höchstädt. Mit diesem Schritt wurde die Holzindustrie Pfeifer zum Komplettanbieter von Brettschichtholz in Stangenware und Kommissionen.
2004: Übernahme des Brettschichtholz-Kommissionieranlage von Kaufmann Holz in Bobingen. Durch diesen Schritt ist die Holzindustrie Pfeifer einer der größten Anbieter von Brettschichtholz-Kommissionen in Europa - mit einer Kapazität von 60.000 m3 pro Jahr geworden.
2005: Am 18.2.2005 hat die Firmengruppe-Pfeifer die Verträge für die Übernahme der Heggenstaller-Gruppe unterzeichnet. Die Übernahme erfolgte rückwirkend zum 1.1.2005.
Bei der Heggenstaller-Gruppe handelt es sich um einen bedeutenden Holzprodukte-Produzenten in Deutschland. An den Standorten Unterbernbach
(Bayern) und Uelzen (Niedersachsen) werden jährlich mehr als 1,6 Million Festmeter Rundholz eingeschnitten. Dieses Schnittholz wird weltweit verkauft. Des Weiteren ist Heggenstaller europaweit mit jährlich 430000 Kubikmeter der größte Erzeuger von Paletten-Pressholzklötzen Interessant ist für Pfeifer besonders der Kauf des Sägewerks in Unterbernbach. Das Werk befindet sich im besten Fichten-Wuchsgebiet Deutschlands mit sehr hohen Vorräten und hat noch Kapazitäten frei. Die Pfeifer-Sägewerke in Kundl, Imst und Schlitz (1,2 Mio. fm) arbeiten derzeit an der Kapazitätsgrenze. Bei Pfeifer bezeichnet man den Kauf als ersten Schritt für das weitere Wachstum. Die Weiterverarbeitung an den zu dieser Zeit 6 Standorten in Österreich (Imst, Kundl), Deutschland (Schlitz, Höchstädt,
Bobingen) und Tschechien (Trhanov) soll stark ausgeweitet werden. In Unterbernbach soll der Einschnitt auf 1,1 Millionen Festmeter erhöht werden.
2007: Übernahme von Koller-Holz im tschechischen Greslove Myto.
Größtes Werk soll in Lauterbach entstehen
2008: Baubeginn des größten Werkes der Pfeifer Gruppe in der Großgemeinde Lauterbach, auf einer Fläche von 50 Hektar. Neben dem Sägewerk mit einer Einschnittskapazität von 1 Millionen Festmetern, soll ein Kraftwerk mit einer Leistung von 50 Megawatt zur Schnitt- und Sägerestholztrocknung entstehen.
Hier sollen zunächst 200.000 Kubikmeter "Euro" Pressholzklötze und 60.000 Tonnen Pellets jährlich produziert werden.
Nach der ersten Ausbaustufe sollen 200 Arbeitsplätze entstehen, langfristig soll die Mitarbeiterzahl auf 400 ansteigen. Die Holzindustrie Schlitz wird nach Inbetriebnahme mit dem Mammutwerk, nach dem Frankfurter Flughafen das fächenmäßig zweitgrößte Unternehmen in Hessen, auf allen möglichen Ebenen kooperieren und profitieren. Die vorgesehene Investitionssumme beträgt 120 Millionen Euro. Aus kartellrechtlichen und marktwirtschaftlichen Gründen hält die Pfeifer Gruppe hier an der Firmierung Heggenstaller fest.
Gewaltige Zahlenwerke
Die folgenden ausgewählten Zahlen lassen den Großteil der Kapazitgäten der gesamten Pfeifer Gruppe erkennen: Jährliche Produktion von 8 Millionen Quadratmeter Holzschalungen, 32. 000 Tonnen Pellets, 450.000 Kubikmeter Euro Pressholzklötze für Paletten, Holzeinschnitt 2,8 Millionen Festmeter.
Täglich verlassen etwa 400 voll beladene Lastzüge die gesamten Produktionsstätten. (Hans Schmidt) +++

Die Lenker der Holzindustrie Schlitz, Geschäftsführer Gebhard Dünser, links, auch verantwortlich für alle nicht in Österreich angesiedelten Niederlassungen der Pfeifer-Gruppe, und Betriebsleiter Roland Ritter vor einem Teil von fertig gestellten "Rhön-Schalungen" H 20.

Blick auf Teile der für 6,5 Millionen Euro errichteten Schalungsträger-Produktionsanlage. Sie ist ein weiteres Standbein der Holzindustrie Schlitz und Garant für 25 Arbeitsplätze. Hier können noch Arbeitsplätze vergeben werden.

Jährlich sollen in Schlitz drei Millionen laufende Meter, das sind 3000 Kilometer, der "Rhön Schalung H 20" entstehen.


Blick aus der Hutzdorfer Gemarkung auf die Holzindustrie Schlitz.

Die Standorte der Pfeifer-Gruppe: Sie wurden stets in der Nähe des Rohstoffes Holz angesiedelt und bieten gute Transportmöglichkeiten auch zu den Schifffahrtslinien.