50. MISEREOR-Fastenaktion startet am Wochenende: Pontifikalamt & Wallfahrt

"Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen” - mit diesem Motto begeht das Bischöfliche Hilfswerk MISEREOR sein 50-jähriges Bestehen. Am heutigen Donnerstagvormittag stellten Thomas Antkowiak, Geschäftsführer der Verwaltung von Misereor und Missionsreferent Dr. Lucian Lamza, das Programm der am Wochenende in Fulda beginnenden Fastenaktion vor. Diese wird am Sonntag, 10. Februar, mit einem feierlichen Pontifikalamt (Gottesdienst) um 9:30 Uhr mit Bischof Heinz Josef Algermissen und Erzbischof Pedro Barreto SJ von Huancayo (Peru) im Fuldaer Dom eröffnet, berichtet Lamza. Daran schließen sich Ausstellung und Präsentation von Eine-Welt-Gruppen aus Fulda im Dompfarrzentrum sowie Gespräche und Interviews mit Gästen an. Am Nachmittag wird Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez im Dompfarrzentrum bei einem Spendertreffen zugegen sein.

Misereor-Hungertuchwallfahrt endet am Samstag in Fulda

Darüber hinaus wird die traditionelle Misereor-Hungertuchwallfahrt in diesem Jahr am 5. Februar in Siegen (Erzbistum Paderborn) starten und am 9. Februar in Fulda enden, wo die Wallfahrer am Eröffnungsgottesdienst teilnehmen werden. Die Wallfahrt trifft morgens in Bimbach ein und wird von dort aus zum Bonifatiusgrab pilgern. Am Nachmittag werden die Wallfahrer von Oberbürgermeister Gerhard Möller im Stadtschloss empfangen. Ebenfalls in Fulda wird auch am 9. Februar mit einem Jugendgottesdienst die Misereor/BDKJ-Jugendaktion unter dem Motto "Weltbessermacher gesucht” eröffnet. Die Fastenaktionskollekte in allen katholischen Gottesdiensten wird dann am fünften Fastensonntag, 9. März, erbeten.

"Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen”

Das Jubiläumsmotto lautet "Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen”. Die beiden Gegensätze "Zorn” und "Zärtlichkeit” sollen das Spannungsfeld beschreiben, in dem sich die Arbeit eines Entwicklungshilfswerks bewegt, erklärte Verwaltungsgeschäftsführer Thomas Antkowiak. Auf der einen Seite stehe der "heilige” Zorn über ungerechte Verhältnisse, der zum Handeln antreibt, auf der anderen Seite das Mitgefühl mit dem Nächsten. Misereor wäre ohne die jährliche Fastenaktion der deutschen Katholiken gar nicht denkbar. Schließlich ist das Werk aus der "Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt” hervorgegangen, die 1959 erstmals während der Fastenzeit zur Unterstützung für die Notleidenden aufrief. Vor 50 Jahren gab der Kölner Kardinal Josef Frings mit einer programmatischen Rede den Startschuss für eines der erfolgreichsten Entwicklungsprojekte weltweit. So kommt der 50. Fastenaktion, die 2008 unter dem Motto "Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen. Entdecke die Liebe” steht, eine besondere Bedeutung zu.

Spendensammeln und Auswirkungen des Unicef-Skandals

Für Misereor sei das Spendensammeln schwieriger geworden, berichtet Antkowiak. "Bundesweit sind die Kollekteeinnahmen um 8% im Vergleich zu 2006 zurückgegangen, Fulda bleibt mit 4% Rückgang eine erfreuliche Ausnahme", so der Verwaltungsgeschäftsführer. Dies sei vor allem mit der Zusammenlegung von Pfarrgemeinden und den daraus resultierenden Rückgang von Gottesdiensten zu Begründen. Den aktuellen Unicef-Skandal wollte Antkowiak zwar nicht kommentieren, jedoch hätten solche Fälle negative Auswirkungen auf die Spendenbereitschaft insgesamt. Misereor versichere jedoch, dass die Spendengelder dort angekommen, wo sie es sollen. Außerdem seien die Strukturen des Hilfswerkes äußerst transparent, so dass jeder Spender sehe, wen oder was sein Geld finanziert.(jd)+++