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- Fotos: Hans-Hubertus Braune

09.01.08 - Eiterfeld

Tonnenschwere Transporter begleitet von grellem Blinklichtern bahnen sich seit dem gestrigen späten Dienstagabend ihren Weg über die Landstraßen der Rhön und sorgen für kurze Aufruhr in abgelegenen Dörfern. Der Grund: Die Eiterfelder Machinen- und Apparatebau-Firma K. Ley liefert eine Destilationsblase mit Heizsystemen für ein Unternehmen im Rotterdamer Hafen. Sie wird Teil der größten Biodiesel-Anlage Europas und erhitzt Biomasse, um diese von Schadstoffen zu trennen. Von Eiterfeld (Landkreis Fulda) aus setzte sich der Konvoi am gestrigen Abend gegen 22 Uhr in Bewegung. Über Großentaft, Haselstein, Hofbieber und Magretenhaun führte die Tour zum Etappenziel nach Gersfeld. Am heutigen Abend geht es weiter bis in den Raum Bad Kissingen. Das Ziel der dritten Nachtfahrt wird der Schweinfurter Hafen sein. Von dort führt die Reise über Main und Rhein per Schiff in die niederländische Hafenstadt Rotterdam.

Die Höhe und Breite dieser Anlage macht diesen komplizierten Transport nötig. Die Tanks haben einen Durchmesser von 4,90 Metern. Der Transport ist zudem etwa 4,20 Meter hoch und die Maße über den üblichen Abmessungen. Deshalb kann der Transport nicht über die Autobahnen geleitet werden. Die Brückenhöhen sind zu gering. "Tiefhängende Äste und Kabel sind die größten Gefahren unterwegs", sagte Robert Junge, der einen der beiden Schwertransporte steuert. Die Spedition hat dafür extra ein Vorausfahrzeug dabei, welches die Fahrer über Funk informiert. Zudem wurde die Strecke vorher genau inspiziert. "Es ist eine abwechslungsreiche Aufgabe. Ich habe Respekt vor den Waren, die ich transportiere. Ansonste würde die Konzentration nachlassen und Fehler vorprogrammiert, über deren Folgen ich lieber nicht nachdenken möchte", sagte Junge, bevor er nochmals die Verkabelung der Warnleuchten an seinem schweren Gefährt kontrollierte. Immerhin haben die Tanks auf beiden Fahrzeugen einen Wert von zwei Millionen Euro und sind jeweils rund 60 Tonnen schwer.

Der Konvoi wurde von heimischen Polizeistreifen, Begleitfahrzeugen des Spediteurs und auch von Diplom-Ingenieur Berthold Kircher begleitet. Kircher ist Geschäftsführer des Eiterfelder Anlagenbauers, welches mit zahlreichen namhaften Unternehmen zusammenarbeitet. "Unsere Auftragsbücher sind bereits zu 80 Prozent für das Jahr 2008 gefüllt", sagte Kircher am Rande des Transports. Rund 70 hochqualifizierte Mitarbeiter planen, zeichnen und bauen die komplexen Tanks und Systeme. "Wir setzen auf eine qualifizierte Ausbildung und bieten den jungen Menschen eine gute Perspektive. Dadurch haben wir auch kein Fachkräftemangel", sagte Kircher. Dies wisse auch die Frankfurter Firma Lurgi Oel-Gas-Chemie GmbH zu schätzen, die den Millionenauftrag für die Destilationsblase gab. Ein Stück regionale Wirtschaftskraft steckt nach der Ankunft und Einbau dann in der Mega-Biodiesel-Stätte in Europas größtem Seehafen. (Hans-Hubertus Braune) +++










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