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16.10.07 - Fulda

"Sekunden entscheiden" - KLINIKUM-Rettungszentrum mit Hangar eingeweiht

„In Notfällen können Sekunden über Leben und Tod entscheiden“, sagte Gerd Krämer, Staatssekretär im Hessischen Sozialministerium bei der Einweihung des neuen Rettungszentrums am heutigen Dienstagnachmittag am Klinikum in Fulda. „Aus diesem Grund ist eine optimale Versorgung im Rettungsdienst unumgänglich.“ Das Land Hessen hat den Bau des Rettungszentrums mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt 4.770.000 Euro unterstützt.

Neben dem neuen Hubschrauberlandeplatz befindet sich unterhalb des neuen Hangars und der Leitstelle nun auf einer Gesamtfläche von 1.030 Quadratmetern die Rettungswache mit Ruhe-, Arbeits- und Lagerräumen für die Besatzung der Notarztfahrzeuge und des Helikopters Christoph 28. Daneben bietet das Gebäude Unterstellmöglichkeiten sowie eine Waschhalle für die Einsatzfahrzeuge. Über einen 70 Meter langen, verglasten Korridor werden die Patienten ab sofort zur Notfallaufnahme und den weiteren Behandlungsräumen des Fuldaer Klinikums gebracht.

Hessenweit nur drei Rettungshubschrauber

Krämer hob an dieser Stelle noch einmal die wichtige Rolle des Hubschraubers, der spätestens zwei Minuten nach Alarmierung zum Einsatz startet, im Gesamtsystem der Notfallversorgung hervor. „Nur durch das Zusammenwirken von luft- und bodengebundenem Rettungsdienst kann eine landesweit flächendeckende Versorgung sichergestellt werden“, sagte der Staatssekretär. „Und durch dieses Zusammenspiel kann jeder in Hessen liegende Notfallort innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Hilfsfrist von zehn Minuten erreicht werden.“ In Hessen gibt es insgesamt drei Rettungshubschrauber, die neben Fulda noch in Kassel und Frankfurt stationiert sind.

Zahlreiche Gäste bei der offiziellen Einweihung

Zahlreiche Besucher nahmen an der feierlichen Veranstaltung zur offiziellen Einweihung des neuen Rettungszentrums am Klinikum Fulda teil. Oberbürgermeister Gerhard Möller begrüßte die Gäste im neuen Rettungszentrum und dankte insbesondere Staatssekretär Gerd Krämer vom Hessischen Sozialministerium für die Bereitstellung der Fördergelder in Höhe von 4,7 Mio. €. Die zahlreichen externen Redner wie der erste Kreisbeigeordnete Dr. Heiko Wingenfeld, Dipl.-Ing. Siegfried Wetterau vom ADAC Hessen-Thüringen e.V. und der Rettungsdienstleiter des Deutschen Roten Kreuzes KV Fulda, Donald Löw machten die Bedeutung des neuen Rettungszentrums in ihren Grußworten deutlich.

Geschichte des Rettungshubschraubers

Prof. Dr. med. Reiner Dölp, Vorstand der Klinikum Fulda gAG, gab in seiner Ansprache einen kurzen Überblick über die Historie. Demnach war nach der Indienststellung des ADAC-Rettungshubschraubers am Klinikum im Jahre 1984 die Frage nach einem Hangar und dem Bau einer Betankungsanlage zunächst offen. er Rettungshubschrauber stand damals auf der Wiese und wurde abends in die Obhut der städtischen Feuerwehr geflogen. Die Betankung erfolgte beim Bundesgrenzschutz in der Leipziger Strasse. Erst 1986 konnte der damals neu gebaute Hangar in Betrieb genommen werden. „Seit 1984 konnten 22.000 Menschen der Region ärztlich aus der Luft geholfen werden. Der Notarztwagen in Fulda wurde als einer der ersten in Deutschland im Jahr 1974 in Betrieb genommen. Mit einer Zahl von etwa 1.700 Einsätzen im Jahr lässt sich leicht ausrechnen, dass er bis heute etwa 56.000 Menschen rettungsdienstliche ärztliche Hilfe an den Notfallort gebracht hat“, erläuterte Prof. Dölp beeindruckt. Prof. Dr. med. Clemens-Alexander Greim (Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin) sowie Prof. Dr. med. Andre´ Gries (Direktor der Interdisziplinären Notfallaufnahme) bedankten sich insbesondere bei den Rettungsassistenten und Notärzten/Ärztinnen, die durch ihren großen persönlichen Einsatz dazu beitragen, dass der Rettungsdienst in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz hat.

Alter Hangar soll Platz für Mutter-Kind-Zentrum machen

Dem optimalen Ineinandergreifen von Boden- bzw. Luftrettung und Krankenhaus, kommt zukünftig regional und überregional eine größere Bedeutung zu. Im Anschluss an die Festredner erfolgte die offizielle Schlüsselübergabe durch das Architekturbüro Reith und Wehner sowie die kirchliche Weihe. Das neue Rettungszentrum steht südlich der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und bündelt den gesamten ein- und ausgehenden Patiententransport. Die Zufahrt erfolgt über die Pacelliallee, was zu einer wesentlichen Entzerrung des Fahrverkehrs im Vorfeld führen wird. Der Bau des neuen Rettungszentrums ist ein erster Schritt in die bauliche und funktionelle Weiterentwicklung des Klinikums Fulda. Durch die Standortverlegung des mittlerweile 21 Jahre alten Hangars und somit der Hubschrauberstation des „Christoph 28“ sowie der Liegendkrankeneinfahrt konnte Platz geschaffen werden für das Frau-Mutter-Kind-Zentrum.

EU-Richtlinien eingehalten

Ungeachtet dessen wurden sämtliche Normen der Europäischen Union erfüllt, die notwendig sind, um den Piloten des Rettungshubschraubers höchstmögliche Sicherheit beim Ab- und Anflug zu gewähren. Zudem machen die neuen europäischen Landeplatzrichtlinien eine Neuorientierung des Hubschrauberbetriebes auf dem Klinikareal erforderlich. Auch für den bodengebundenen Rettungsdienst - dem Notarztwagen und seiner Beatzung – wurden Bedingungen geschaffen, die die rettungsdienstliche Arbeit am Patienten erleichtern. Das beinhaltet vor allen Dingen den Standort des Notarztwagens in einer geheizten Garage und nicht wie bisher außerhalb eines schützenden Gebäudes.Landeplattform, Hangar und Tankstelle für den Hubschrauber „Christoph 28“ befinden sich 14 Meter über dem Grund, auf einer eigens dafür erschaffenen Bügelkonstruktion. So können auch bei zukünftigen Bauten des Klinikums Fulda die flugtechnisch notwendigen An- und Abflugwinkel für Hubschrauber gewährleistet werden.

Die neue Landeplattform fällt nach EU-Standard mit 27 x 27 Metern deutlich größer als die derzeitige Plattform (15 x 15 Meter) nördlich der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Ähnlich wie in der vorherigen Anlage wird der Hubschrauber außerhalb der Betriebszeit mittels einer 5 x 10 Meter großen Plattform in den Hangar eingefahren.Der Landeplatz ist für den so genannten Tagflug ausgerüstet, was im Verständnis des Flugrechtes 30 Minuten vor und 30 Minuten nach Sonnenuntergang bedeutet. Jährlich fliegt „Christoph 28“ rund 1.200 Notfalleinsätze vom Standort Klinikum Fulda.Unterhalb der Bügelkonstruktion befindet sich die Liegendkrankeneinfahrt und gewährleistet mit drei innen liegenden Stellplätzen für Rettungsfahrzeuge einen hohen Komfort für den Krankentransport und Rettungsdienst. Die Ein- und Ausfahrt ist im „Durchfahr-Prinzip“ organisiert. Dies ermöglicht eine schnelle Abwicklung der rund 15.000 Patientenbewegungen pro Jahr. Über Aufzüge gelangen die Patienten wie auch die Notfallpatienten des „Christoph 28“ zu einer 50 Meter langen Gangway die das Rettungszentrum direkt an die Interdisziplinäre Notfallaufnahme des Klinikums Fulda anbindet. Im Anschluss an die Liegendkrankeneinfahrt befindet sich die Rettungswache mit Einstellplätzen für Notarztwagen und Notarztrettungswagen, Waschhalle sowie den Unterkünften für Notarzt und Rettungssanitäter.+++




- Fotos: jd

Klinikumsvorstand Prof. Dr. Rainer Dölp.


Gerd Krämer, Staatssekretär vom Hessischen Sozialministerium.


1. Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld (links) zusammen mit dem Fuldaer Kreistagsvorsitzenden, Rupprecht.

Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Gerhard Möller.


Prof. Dr. med. André Gries ist der neue Direktor der interdisziplinären Notfallaufnahme.

Viele geladene Gäste waren zur Einweihung des Rettungszentrums gekommen.



Blick ins Cockpit von Rettungshelikopter "Christoph 28".




Ausblick vom Hubschrauberlandeplatz.



Von weitem sichtbar: Der signalgelbe Hangar.













Auch der ehemalige Klinikumsvorstand Claus-Dieter Schad war gekommen.



"Es ist ein hoffnungsvolles Zeichen, dass der Hangar am Anfang ...



... als Konzerthalle genutzt wird", kommentierte OB Möller das musikalischen Beitrag des ...


... Saxophon-Quartetts.




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