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18.09.07 - Frankfurt

Eine Freundschaft brachte ein Kunstwerk zum Leuchten und sorgte jetzt für die Verleihung eines 2. internationalen Architekturpreises. Ausgezeichnet wurde ein „Lichtkokon“, das eine Frankfurter Studentengruppe der Fachhochschule geplant und gebaut hatte. Notwendige Unterstützung erhielten sie dabei aus dem Kreis Fulda, genauer gesagt aus der Gemeinde Petersberg. Hier hat die Stahlbaufirma Hahner ihren Sitzt. Bernhard Hahner, Geschäftsführer dieser Firma ist mit dem Projektleitenden Professor Wolfgang Rang aus Frankfurt befreundet. Hahner sieht – wie er selber sagt – seine Profession in der Umsetzung von "ungewöhnlichen Dingen" aus Stahl: „Deshalb war es für mich eine besondere Herausforderung und Ehrensache, Prof. Rang und seinen Studenten bei der Realisierung ihres Projektes zu unterstützen.“ Eine Unterstützung, ohne die das Projekt möglicherweise nicht verwirklicht worden wäre.

Architekturstudenten in der Praxis

So nahm die Realisierung des Kunstwerkes, das von einer zehnköpfigen Gruppe der FH entwickelt und entworfen wurde, in kürzester Zeit Kontur an. Kommilitonen ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen und sagten ebenfalls ihre Unterstützung zu; und in den Produktionshallen der Hahner-Stahlbau, in Fulda-Petersberg, arbeiteten bis zu 30 Studenten gleichzeitig an diesem Projekt. Unter Leitung von Bernhard Hahner und der fachkundigen Hilfe der Mitarbeiter der Firma Hahner, erlernten die angehenden Architekten den Umgang mit Schweißbrenner, Zwingen, Schutzbrillen, Winkelschleifern und dem Werkstoff Stahl.

Eine besondere Herausforderung für Hahner wie auch für die Studenten, denn es blieben nur zwei Wochen Zeit, um das Projekt von der Zeichnung in den Werkstoff Stahl zu übertragen. Was muss bei der Verarbeitung von Stahl beachtet werden? Welche Maßnahmen müssen zur Vermeidung von Verzug der Stahlkonstruktion getroffen werden? Sind die statischen Berechnungen richtig? Hilfskonstruktion, Rahmenbau, Detailtreue, richtige Maßstabstreue und, und, und. Fragen und Antworten, die in der Werkhalle vor Ort erarbeitet und beantwortet wurden. "Eine bessere Vorlesung über die Praxis gab es wohl nicht", so Prof. Rang. "Die Studenten erhielten hier eine praktische Erfahrung fürs Leben. Nicht nur in der Herstellung der Skulptur sondern auch über die Arbeit in der Gemeinschaft."

Farbenfroher „Lichtkokon“ erhält internationalen Architekturpreis

Die Arbeit hat sich gelohnt. Nicht nur, dass der Besuch des „Lichtkokons“ ein farbenfrohes Erlebnis ist, auch eine Wettbewerbsjury war von den Leistungen der Studenten begeistert. Und so erhielten sie in dem internationalen italienischen Architekturwettbewerb "FARBE in der Architektur" den 2. Preis in der Kategorie Studenten. Neben einer Auszeichnung konnten sich die Studenten über eine Geldprämie von 1000 Euro freuen. Veranstaltet wurde der Wettbewerb von der renommierten Architekturzeitschrift "FRAMES" mit Unterstützung zahlreicher Firmen. Für die besten architektonischen Lösungen, bei denen durch die Auswahl des Materials in Form und Farbe die Innenarchitektur reflektiert wird und so das Innere und Äußere des Gebäudes eine gesamtarchitektonische Einheit bildet, wurden verschiedene Preise in drei unterschiedlichen Kategorien ausgelobt.

Für die einzureichenden Projekte konnten alle farbig gestalteten Materialien verwendet werden. Bei dem Preis handelt sich um einen internationalen Preis, um den sich alle Architekten, Ingenieure und Designer, die im Handelsregister eingetragen sind, bewerben konnten. Besonders angesprochen waren gesondert Studenten der Fachbereiche Architektur, Ingenieurwesen und Design. Die von den Studenten präsentierten Projekte mussten von einem Lehrer koordiniert werden und wurden gesondert bewertet.

Eingereicht wurden insgesamt 292 Vorschläge, von denen 168 in die engere Wahl kamen. Davon entfielen 121 Vorschläge auf die Berufsgruppe der Architekten, Ingenieure und Designer und 47 auf studentische Vorschläge. Verteilt nach Ländern kamen 143 Projekte aus Italien, 2 aus Österreich, 3 aus Brasilien, 3 aus Frankreich, 11 aus Deutschland, 1 aus der Slowakischen Republik, 2 aus Spanien und 1 Vorschlag aus der Schweiz.

Preisverleihung in Bologna

Die Preisverleihung fand auf der Baumesse SAIEDUE in Bologna statt. Stellvertretend für alle Beteiligten am Projekt "Lichtkokon" nahmen der "geistige Vater" des Zeppelins, Oliver Skerbs, die Mitkommilitonin Tamara Vojinovic sowie der für die Realisation und Finanzierung Verantwortliche, Bernhard Hahner aus Petersberg, den Preis und den Scheck, aus Händen des Präsidenten von Edilegno/Federlegno-Arredo, Herr Andrea Nergi, in Empfang.

Jury: „Kombination überrascht mit immer neuen Farb- und Klangkombinationen“

Die Jury begründete den Preis an die Frankfurter Studenten wie folgt: "Das Thema `Farbe und Licht´ ist hier optimal umgesetzt worden. Die technische Umsetzung und die Verbindung von farbigem Licht und reflektierenden Oberflächen ist eindrucksvoll gelungen. Diese Kombination überrascht mit immer neuen Farb- und Klangkombinationen und ist im Stande, den Betrachter neugierig darauf zu machen, immer neue Raum- und Klangwelten zu erleben. Hier wird mit spielerischen Mitteln eine Verbindung von Farben, Klang und Raum erreicht, die miteinander verschmelzen."

Die Vision des Lichtkokons: Durch gegenüberliegenden reflektierenden Spiegel sollten Raumsituationen entstehen, die brillante Kontraste zwischen funkelndem Licht und dem sich ins unendlich spiegelndem Raum erzeugen - untermalt von einer Toninstallation von Jan Jacob Hoffmann, der Lichtakademie Bartenbach, Innsbruck. Die begehbare Lichtskulptur hat eine Länge von rund 15 Metern, ein Breite von etwa 5 Metern und ein Gewicht von 6,5 Tonnen

Die 1.000 € Preisgeld werden komplett in die Neuinszenierung des Lichtkokons investiert. Mit der Neuinszenierung wollen die Studenten an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen und so die Öffentlichkeit für das Projekt "Lichtkokon" sensibilisieren.

Zur Vorgeschichte

Seit 2004 findet in Frankfurt a. M., parallel zur Messe: Light & Building, die "Luminale" statt. Das Licht-Kultur-Spektakel stand im Jahr 2006 unter dem Motto: "Urban Lightning Projects" Städte, Projekte, Initiativen, Geschäftswelt und Städteplanung – alles und alle, die sich mit dem Thema Licht beschäftigen und das Medium nutzen und einsetzen, sollten sich beteiligen. Das Konzept der "Luminale" ist ein Prototyp für ein neues Veranstaltungskonzept. Alle Programm-Macher bleiben Solisten und organisieren und finanzieren ihre Projekte selbst. Das Netzwerk zwischen den Projekten bildet lediglich das Projektbüro, das nach eigenen Angaben: "animiert, moderiert und hin und wieder kurartiert". Einzig das Thema Licht bildet das gemeinsame Dach der "Luminale".

Hier treffen Profi-Inszenierungen auf Studentenprojekte mit kleinem Budget. Im Jahr 2006 stellte Prof. Wolfgang Rang seinen Studenten des Fachbereichs Architektur, Bauingenieur- & Vermessungswesen der FH Frankfurt, die Aufgabe, ein Konzept zu erarbeiten: "Das materielle und immaterielle Licht- und Raumwirkung erzeugt" und auf der Luminale 2006 präsentiert werden kann. Gemeinsam wurde ein Entwurf als räumliche "Licht-Leit-Idee" ausgewählt. Anfangs schien das Projekt wegen Geldmangel zum Scheitern verurteilt. Dann gab Professorenfreund seine spontane Unterstützungszusage... +++


















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