"Rote Karte für Gen-Lobby" - 40 Demo-Wanderer "gehen genfrei" - Fulda-Etappe

„Ich hätte nicht gedacht, dass Deutschland so klein ist“, findet ein Teilnehmer der Aktion „Genfrei gehen“. Er läuft schon von Hamburg die insgesamt 1.200 Kilometer lange Strecke quer durch Deutschland mit. Und auch bei der heutigen Etappe von Fulda nach Kothen ist er dabei. Zusammen mit rund 40 weiteren Teilnehmern wandert er „für die Zukunft der gesunden Ernährung in Deutschland“. Gestern startete die Demoetappe in Hünfeld und endete am Abend in Fulda. Wie Initiator der Aktion Josef Wilhelm heute vor Wanderbeginn vorm Stadtschloss erklärte, soll die Aktion jenem 83 Prozent der Bevölkerung „eine Stimme verleihen“, die gegen Gentechnik sind. Außerdem sollen die Menschen zur Eigeninitiative ermutigt werden.

"Essen müssen alle"

Zahlreiche Menschen aus allen Bevölkerungsschichten unterstützen die Aktion, indem sie Wilhelm auf seinem Marsch begleiten. Unterstützung erhielten die Wanderer heute von Georg Sedlmaier, Vorstandsmitglied der Lebensmittelkette tegut. Jung und Alt, Menschen aus allen Bevölkerungsschichten wie, Arbeiter, Bauern, Lehrer und Physiker nahmen und nehmen an der Protestaktion teil. Fast 500 Leute hätten die Aktion bisher unterstützt, zeigte sich Sedlmaier erfreut. Sie kämen aus verschiedenen Ländern und hätten die unterschiedlichsten Religionen: „Wir haben festgestellt“, formulierte Sedlmaier: „Essen müssen sie alle.“

Rote Karte für Gen-Lobby

Mit der Aktion „Genfrei gehen“, will Wilhelm Akzente setzen und vor allem der „Gen-Lobby die rote Karte“ zeigen. Ziel sei es, Mut zu machen und sich „konstruktiv positiv für eine gentechnikfreie Zukunft einzusetzen“. Aus diesen Gründen lud Wilhlem auch die osthessische Bevölkerung ein, ihn auf seiner Tour, die quer durch Deutschland bis nach Lindau am Bodensee führt, zu begleiten. Gestartet ist die Aktion Ende Juli in Lübeck. Etwa 1200 Kilometer werden, eingeteilt in 44 Etappen, zurückgelegt werden. Entlang der Route wird es immer wieder Veranstaltungen zum Thema Gentechnik geben. Experten werden Rede und Antwort stehen. Die Vorführung des Films „Leben außer Kontrolle“ , schildert im Rahmen der Veranstaltungen, in eindrücklichen Bildern die Auswirkungen der Gentechnik auf den Menschen.

Etappe Hünfeld - Fulda

„Auch die Etappe von Kirchhasel/Hünfeld nach Fulda zeichnete sich gestern durch viele neue, soziale Kontakte und interessante Gespräche aus“, freute sich der Veranstalter. Rund 60 Wanderer erreichten die Domstadt Fulda gestern am frühen Abend. Auch dabei war Schlagerstar Antonia (aus Tirol).

Verbraucherbewusstsein

„Was der Verbraucher nicht will, findet im Handel keinen Absatz. Was der Handel nicht absetzen kann, braucht der Lebensmittelhersteller bzw. –verarbeiter nicht produzieren.“ Dieses Credo vertreten nicht nur Joseph Wilhelm, sondern auch Teilnehmer der klassischen als auch ökologischen Lebensmittelbranche, wie Wolfgang Gutberlet, Vorstandsvorsitzender von tegut. Beide betonten am Abend wie wichtig es sei, ein Bewusstsein beim Verbraucher für das Thema Gentechnik zu schaffen. Denn nur so könne der Verbraucher selbst für sich entscheiden, ob er Lebensmittel mit oder ohne Gentechnik verzehren möchte.

Die Fuldaer seien von „dem buntem Haufen“ erschreckt gewesen, beschreibt Wilhelm seinen Eindruck bei der Ankunft in Fulda. Dabei sollte die Aktion doch gerade für mehr Zivilcourage werben. Heute freute er sich über die neuen „Demo-Wanderer“ aus Fulda und der Region. Die Aktion lebe von der „neuen Energie“, die dank der neuen Wanderer hinzu komme. Von Kothen aus geht es morgen auf der nächsten Etappe nach Neuwirtshaus. Weitere Informationen im Internet unter www.genfrei-gehen.de +++