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- Fotos: Hans-Hubertus Braune

Umarmungen und "Kreisbildung" als Symbole der Solidarität unter den...

31.05.07 - Fulda

"Wir wollen die Mindeststandards in unseren Tarifverträgen halten. Unsere Kollegen haben dies verdient. Zudem sind die Auftragsbücher voll", forderte Bea Oehlenberg am heutigen Donnerstagvormittag vor den Werkstoren der Reform Maschinenfabrik Adolf Rabenseifner GmbH & Co. KG in der Fuldaer Weserstraße. Rund 40 Mitarbeiter des Unternehmens, welches Schleifmaschinen herstellt und weltweit ausliefert, folgten dem Aufruf der IG Metall, um für den Erhalt der Tarifverträge zu kämpfen. Oehlenberg ist Vorstandsmitglied des Fuldaer Ortsverbandes der IG Metall Hanau/Fulda und befindet sich als Betriebsratsvorsitzende von Reform in der Tarifkommission, die mit der Unternehmensleitung verhandelt. "Uns wird vorgeworfen, dass wir die Friedenspflicht brechen würden. Dies stimmt nicht", unterstreicht die ehrenamtliche Arbeitsrichterin. Reform beschäftigt derzeit 201 Mitarbeiter und gehört zur ATON-Gruppe. Diese Holding ist wiederum zu 100 Prozent im Besitz des Investors Dr. Lutz Helmig, der das Reform-Werk Anfang 2006 übernommen hatte.

"Derzeit gelten für uns noch 15 Tarifverträge, die einen Ordner füllen. Dies soll jetzt alles auf ein paar Blättern zusammengefasst werden. Wir hätten keine Eingriffsmöglichkeiten mehr.", erklärte Oehlenberg ihren Kollegen. Hintergrund des Warnstreiks, der fortgesetzt und möglichst ausgedehnt werden soll, ist der von Reform-Geschäftsführer Thomas Hofmann vorgelegte Entwurf eines "Tarifvertrages", der laut Gewerkschaft wesentliche Gehaltseinbußen beinhaltet. Wie Ferdinand Hareter, Sekretär der IG Metall Hanau-Fulda, über Megafon betonte, sollen die Grundlöhne und tarifliche Leistungszulagen zusammengefasst werden. Die Gehälter lägen zudem weit unter den Tariflöhnen. So liegt das Einstiegsgehalt in der Lohngruppe zwei mit der sogenannten Banduntergrenze bei 1.487,50 Euro Bruttolohn. Der vergleichbare Tarifwert liegt bei der IG Metall bei 1.918,35 Euro. Hier kommen allerdings noch mal 13 Prozent tarifliche Leistungszulage von cirka 249 Euro dazu.

"Das Weihnachts- und Urlaubsgeld soll erfolgsabhängig gezahlt werden", sagte Hareter und auch bei den Arbeitszeiten gäbe es Einschnitte. So möchte die Geschäftsleitung die Arbeitszeit von derzeit tariflichen 35 Stunden auf bis zu 40 Wochenstunden erweitern und zudem auch Samstags -und Sonntagsarbeit nach Bedarf einführen. "Das können wir nicht akzeptieren. Deshalb lasst uns kämpfen. Lasst Euch von denen nicht unterkriegen", forderte der Gewerkschafter die rund 30 Mitarbeiter auf, die sich zum ersten Warnstreik versammelt hatten und für eine Stunde die Arbeit niederlegten. "Animiert Eure Kollegen. Morgen früh geht es weiter. Wir werden nicht aufgeben und unsere Forderungen durchsetzen", rief Hareter den Streikenden entgegen.

Auch einige "Telekomer" und der verdi-Dienstleistungsgewerkschaft waren dabei und zeigten sich den Reform-Mitarbeitern solidarisch.

Weitere Hintergründe zu den Gewerkschaftsaktionen bei der Reform-Maschinenfabrik und zur ATON-GRuppe finden Sie in den nachfolgenden Meldungen aus dem osthessen-news.de-Archiv: http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1132249 und http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1130856 .(Hans-Hubertus Braune) +++


...Mitarbeiter der Reform Maschinenfabrik, die am heutigen Donnerstagmorgen in einer Warnstreik traten.


Ferdinand Hareter, Sekretär der IG Metall Hanau-Fulda, kämpft mit den Reform-Mitarbeitern um die Erhaltung der Tarifverträge.

Eingangsportal der Reform Maschinenfabrik in der Fuldaer Weserstraße.



Bea Oehlenberg, Betriebsratsvorsitzende und IG Metall-Vorstandsmitglied sprach zu den Kollegen...


...die entrüstet über die "Tarifvertragsvorstellungen" ihres Arbeitsgebers sind.









Nach dem einstündigen Warnstreik ging es zurück zu den Arbeitsplätzen.



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