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- Fotograf: Martin Angelstein

02.03.07 - Petersberg
Autofahrer (39) "verfehlte" Brücke: Böschung hinab, von Zug erfasst - tot
Ein schwerer Unfall hat sich im Petersberger Ortsteil Steinau (Kreis Fulda) in den heutigen Nachtstunden ereignet: ein Autofahrer aus Petersberg kam nach einer Kurve von Straße ab und fuhr eine 6 m tiefer liegende Böschung hinab bis auf die Gleise der Bahnstrecke Fulda - Kassel. Der Kleinwagen wurde kurz darauf von einem leeren Kali-Güterzug mit drei Loks erfasst und fast 900 Meter (!) mitgeschleift. Der Autofahrer - ein 39-jähriger aus dem Ortsteil Almendorf - war sofort tot. Die Bahnstrecke war von 1 Uhr 25 bis 7 Uhr voll gesperrt.
Der schreckliche Unfall geschah gegen 01:26 Uhr. Der Autofahrer war in der Gemarkung Petersberg-Steinau auf der Fuldaer Straße unterwegs. Im Bereich einer scharfen S-Kurve kam - aus bisher unbekannter Ursache - der rote Opel-Kadett E des Mannes von der Fahrbahn ab. Der Fahrer "verfehlte" sozusagen die Brücke kurz vor Steinau und fuhr an der Brücke vorbei die dichtbewachsene Böschung hinunter. Unterhalb der Straße befinden sich die Gleise der "alten" Bahnlinie Fulda - Bad Hersfeld - Kassel.
Kurz nach dem Unfall erfasste ein herannahender Güterzug den Kleinwagen. Der 1.000-Tonnen-Zug - der aus etwa 30 leeren Waggons, in denen sonst Kali transportiert wird, sowie drei Lokomotiven bestand - schob das Fahrzeug bis zum Stehenbleiben rund 900 Meter (!) vor sich her. Bei dem Aufprall wurde der Autofahrer sofort getötet. Das Fahrzeug ist vollständig zerstört - entlang der Unfallstrecke lagen Blechteile, Nummernschilder, Getriebe, Motorblock und viele Kleinteile. Der 46-jährige Lokführer erlitt einen Schock.
An der Unfallstelle waren neben Polizei und Rettungskräften auch der Notfallmanager der Deutschen Bahn AG, ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Fulda sowie rund 50 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Petersberg-Mitte, Steinau und der Flutlichtmastwagen aus Fulda sowie fünf Kräfte des Rettungsdienstes. Die - nachts überwiegend für den Güterverkehr genutzte - Bahnstrecke war gesperrt. Laut Bundespolizei waren davon rund 90 Züge betroffen, die jeweils bis zu einer Stunde Verspätung hatten. Den Schaden des Wagens beziffert die Polizei mit 1.500 Euro, während die Schäden an Lok und Gleiskörper noch nicht festgestellt werden konnten. Auch die Straßen-Ortsdurchfahrt von Steinau musste wegen der Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge gesperrt werden: die Bergungsarbeiten waren wegen des abschüssigen Geländes schwierig und zeitraubend. +++

Völlig zerrissen: der Opel Kadett E des 39-Jährigen








An dieser Stelle fuhr er auf das rechte Gleis...

...und hier links neben der Leitplanke fuhr er die Böschung hinunter, rechts die Fahrbahn der Brücke nach/von Steinau