GESCHAFFT! Aus Fleischmann-Bau wurde neues Wohn- & Geschäftszentrum

Der städtebauliche "Schandfleck" und die jahrelange Bauruine der ehemaligen "Fleischmann-Fabrik" am Gemüsemarkt mitten in der Fuldaer Innenstadt gehört der Vergangenheit an. Auf dem Gelände hat das Bauunternehmen "KEWOG" 45 Eigentumswohnungen und vier Ladenlokale sowie einer Tiefgarage mit 60 Autostellplätzen für rund elf Millionen Euro gebaut. Heute Nachmittag stellte der Investor das fertige - wenn auch noch nicht offiziell eingeweihte und übergebene - Projekt dem Fuldaer Oberbürgermeister Gerhard Möller und zahlreichen weiteren Gästen mit einem Rundgang vor. Und diese Besichtigungstour begann mit einem freudschen Versprecher Möllers, der nicht vom Gemüsemarkt, sondern vom "Universitätsplatz als erfolgreich beendetes Projekt“ sprach. Es war klar, dass dies allgemeine Heiterkeit auslöste, ist doch der Umbau des Universitätsplatzes derzeit in Fulda ein heiß und sehr kontrovers diskutiertes Planungsprojekt.

In seinem Rückblick auf das "Fleischmann-Projekt" betonte OB Möller dann, dass der Druck auf die Stadt Fulda permanent größer geworden sei, man sich aber nicht haben treiben lassen. Möller rechtfertigte das zeitweise in der Kritik stehende politische Vorgehen. Man habe sich später vom Optimismus der Investoren anstecken lassen, sagte Möller und dankte diesen für "ihren Glauben an die Innenstadt".

Grund sich vom Optimismus anstecken zu lassen haben auch jene, die bereit sind, knapp eine halbe Millionen Euro für die größte (186 qm) noch unverkaufte Penthouse-Wohnung zu zahlen. Im Preis mit eingeschlossen: eine ungewohnte Innenstadtperspektive – nämlich von oben. „Die Käufer und neuen Bewohner haben irgendwie Bezug zu Fulda“, sagte Vermarkter Georg Sticherling über das Käuferklientel. Die Stadtwohnungen am Gemüsemarkt träfen mit den „ansprechend großen Balkonen“, der „tollen Stadtlage mitten in Fulda“ und den „natürlich belichteten Küchen und Bädern“ ihren Geschmack. Ebenfalls hob er die Existenz der Tiefgarage und der Personenaufzüge hervor, die ein „barrierefreies Wohnen“ ermöglichten.

Aktuell könnten noch 15 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern (ab 67 Quadratmetern) und teilweise mit eigenem Garten sowie verschiedene Ladenlokale erworben werden, berichtete Sticherling. Alle Wohnungen würden verkauft, später wollten aber etwa die Hälfte der Eigentümer die erworbenen Wohnungen vermieten. Der Kaufpreis liegt bei rund 2.200 Euro pro Quadratmeter, während ein Tiefgaragenplatz mit Eintrag ins Grundbuch 15.000 Euro koste. Die Kaltmiete für die Wohnungen sind nach den Worten Sticherlings festgelegt und dürften sieben Euro pro Quadratmeter nicht unterschreiten. Aufgrund der hohen Nachfrage sei aber davon auszugehen, dass Preise noch anzögen. (Daniel Kister)

Weitere Informationen und Bilder finden sich in früheren Osthessen-News-Berichten:

07. 12. 2004: „Aus Schandfleck wird Top-Adresse“

http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1112525

12.05. 2005: „Bagger-Abbruch von ´Fleischmann´“

http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1115701

29.06.2005: „Abriss-Stopp – Wann geht´s weiter?“

http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1116792

Drei Luftbilder vom Gelände, des schon abgerissenen Fleischmann-Gebäudes

http://www.osthessen-news.de/Luftbilder/Luftbild_354.htm

http://www.osthessen-news.de/Luftbilder/Luftbild_411.htm

http://www.osthessen-news.de/Luftbilder/Luftbild_454.htm

29.05.2006: „Endlich! Richtfest für KEWOG-Neubau“

http://www.osthessen-news.de/beitrag.php?id=1125144 +++