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Der Berliner Künstler Michael Jastram im Gespräch - Fotos: Daniel Kister

Noch bis zum 17. Dezember sind einige seiner Werke in der Galerie Liebau in Burghaun zu sehen.

06.11.06 - Burghaun

"Kunst, die uns anschweigt" - Ausstellung Michael JASTRAM in Galerie Liebau

„Der Bildhauer Michael Jastram ist immer noch unterwegs. Unterwegs in seinen Gedanken, seinen Formfindungen, seinen Themen. Unterwegs im Sinne von Lebendigkeit, Offenheit und Kreativität“. So lauten die ersten Zeilen des Ausstellungskatalogs, die den Künstler beschreiben. "Unterwegs" war Jastram vor wenigen Tagen auch in der Liebau Galerie in Burghaun. Hier wurde eine Ausstellung mit Skulpturen und Zeichnungen des Berliner Bildhauers eröffnet. Seine Werke sind in der letzten Liebau-Ausstellung dieses Jahres noch bis zum 17. Dezember zu sehen.

Als „beeindruckend und anziehend“ lobte Galerist Günter Liebau die Werke des Weitgereisten, die sogar vom Bundestag gekauft würden. Seine Arbeiten seien schwer einzuordnen und befänden sich auf höchster ästhetischer und intellektueller Ebene; der Künstler schaffe eigene Vorstellungsbilder, erklärte Liebau in seiner Eröffnungsrede. „Der Mensch hat eine besondere Stellung in seinen Arbeiten. Seine Menschen schweigen, sind zeitlos, zerbrechlich und schutzbedürftig“, sagte der Galerist. Den zahlreichen Besuchern, die die Ausstellungsräume am Eröffnungsabend, dem vergangenen Freitag, fast komplett ausfüllten, empfahl er einen zweiten Besuch. Die Ausstellung habe etwas meditatives und besonderes, das in ruhigerer Atmosphäre besser erlebt werden könne.

Michael Jastram wurde 1953 in Berlin, im Ostteil der Stadt, geboren. An der dortigen Kunsthochschule studierte er in der Sektion Bildhauerei / Plastik. Nach seiner Ausbürgerung im Februar des Jahres 1989 folgten Studienreisen in verschiedene Länder. Er war Künstlerischer Ausbilder der Theaterbildhauer an der Deutschen Oper Berlin und erhielt ein Stipendium des „Maison des Cultures Frontiers“. Vor zwei Jahren wurde er mit dem VISTA Kunstpreis ausgezeichnet. Heute lebt und arbeitet Jastram in Berlin. Dort durchlaufen seine Arbeiten einen langen Schaffensprozess. Manchmal schweißt und formt er zwei Jahre an einem Werk.

„Zurück bleiben Fragen, Verwirrungen und ein Geheimnis, das nur der Künstler kennt“, heißt es im Katalog zu den Zeichnungen des Berliners. Als immer wiederkehrende Gestaltungselemente wählt Jastram Treppe, Rad, Wagen - und ganz besonders oft - Brücken. Die Oberflächen der Skulpturen sind meist rau und sperrig nach außen. „Aber die Seele überstrahlt alles, die Arbeiten sind durchgeistigt und haben die Kraft, den Raum zu bestimmen“, formulierte Dr. Gabriele Muschter über das Gezeigte. Prof. Manfred Fath von der städtischen Kunsthalle Mannheim sprach von „eindrucksvollen Werken, die die Gefährdung des Menschen verdeutlichen.“ Aus Faths Sicht gehört Jastram zu den „interessantesten deutschen Bildhauern im Bereich der figurativen Plastik“. Und Dr. Werner Marx, Kunsthistoriker aus Mannheim lädt die Besucher geradezu ein, indem er über die Werke sagt: „Sie schweigen aus sehr großer Ferne zu uns herüber. Wir müssen uns zu ihnen auf den Weg machen, wenn wir mit ihnen zusammentreffen wollen.“ (dk) +++




Treppen, Räder, Wagen und Brücken spielen in Jastrams Arbeiten eine große Rolle

Auch der Mensch hat in seinen Werken eine besondere Stellung


"Seine Menschen schweigen, sind zeitlos zerbrechlich und schutzbedürftig" sagte Galerist Günter Liebau.





Seine dargestellten Menschen kommunizieren nicht miteinander...


...dafür aber die Ausstellungsbesucher miteinander über seine Werke.







Der Künstler im Gespräch mit einer Journalistin: "An meinen Werken arbeite ich bis zu zwei Jahren".


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