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Eine 3.000 Jahre Schale aus einem Grab... - Alle Fotos: Stefan Fleischer

Wie eine Kraterlandschaft sieht das Gräberfeld aus

25.09.06 - Fulda

3.000 Jahre alte Gräber der Bronzezeit - Ausgrabungen auf Westring-Trasse

Eigentlich gab es schon früher Hinweise - und die Fachleute rechneten auch damit, doch jetzt ist es Wirklichkeit: ein heutiger Acker zwischen den Fuldaer Stadtteilen Sickels und Johannesberg ist ein früheres Gräberfeld und auch Siedlungsreste wurden gefunden, deren Alter von Fachleuten auf rund 3.000 Jahre geschätzt wird. Seit Wochen läuft fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine "Notgrabung", denn die Bauleute drängen darauf, möglichst bald mit dem Bau des Westringes voranzukommen.

Knapp zehn Personen stehen unter erheblichem Zeitdruck bei ihrer Arbeit, die in den vergangenen Tagen durch das trockene Wetter auch begünstigt wurde. Für die Archäologen ist es nicht erst dann "wertvoll", wenn Gold und Silber gefunden wird, erklärte Archäologin Dr. Ulrike Söder im Gespräch mit der Redaktion von "Osthessen-News". Allerdings wollen die Fachleute noch nicht allzu viel verraten. Und dafür gibt es zwei Gründe: bis Mittwoch sollen die Ausgrabungen abgeschlossen sein und aus Angst vor "wilden Grabräubern" - die mehr zerstörten als dass sie etwas fänden - sollte von dem Fund nichts an die Öffentlichkeit dringen. Außerdem hat der für Fulda zuständige Bezirksarchäologe Dr. Andreas Thiedmann eine Pressekonferenz angekündigt, um verschiedene Fundstücke vorzuzeigen.

An der Grabungsstelle haben sich in den vergangenen Tagen auch Fuldas Oberbürgermeistr Gerhard Möller und der Chef der Straßenbauverwaltung, Ulrich Hansel, über den Verlauf informieren lassen. Die jetzt gemachten Funde aus der späten Bronzezeit um 1.000 v. Chr. sind aus Sicht der Experten auch deshalb "nicht alltäglich", weil sich Urnen- und Grabfelder mit den Stellen von Siedlungsresten überschneiden. Weiterhin sind Siedlungsreste aus dieser Zeit vor 3.000 Jahren kaum bekannt.

Die Funde auf der Westring-Trasse lassen den Schluß zu, dass vor einigen Jahrtausenden zwischen 50 und 100 Bestattungen erfolgten. Freilich ist davon nicht mehr viel übrig - doch einige Schalen und bearbeitete Steine reichen den Fachleuten bereits, um wichtige Rückschlüsse zu ziehen. Natürlich müssen die Funde noch genau untersucht werden, aber wenn in einigen Tagen die Grabungsstellen dann vom schweren Baumaschinen "aufgelöst" werden, dann hat sich die Arbeit der zurückliegenden Tage in jedem Falle gelohnt. +++


Es ist nicht viel, was Fachleute fanden

Das Gräberfeld zwischen Sickels und Johannesberg ...



Archäologin Dr. Ulrike Söder mit dem Schalenfund


Alles wird genau vermessen...

Der Druck von den Bauarbeiten ist da



Eine Brücke markiert unübersehbar - hier kommt bald der Westring...

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