"Himmelsnass" bei Brunnengeburtstag, Lust auf Kuchen und Einkaufsnacht

Eine Feierstunde zum 30. "Geburtstag" des Strumpfbrunnens vor der Stadtmühle, Salzekuchenessen und eine Einkaufsnacht gab es in Lauterbach - nicht etwa über mehrere Tage verteilt, sondern "auf einen Schlag". Die Aktionsgemeinschaft und der Verkehrsverein der Kreisstadt hatten sich diesen "Dreier" ausgedacht und gestern in die Lauterbacher Innenstadt eingeladen.

Das Salzekuchenessen findet bereits seit etlichen Jahren immer im August statt. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Strumpfmusik. Der Salzekuchen ist eine Lauterbacher Spezialität, ein Blechkuchen mit Kartoffelbelag. Die Resonanz am gestrigen Tag war hervorragend: Nach zwei von drei Stunden (11 bis 14 Uhr) war der Kuchen bereits ausverkauft.

Der Strumpfbrunnen wurde 1976 auf Initiative des damaligen Lauterbacher Bürgermeisters Willi Fiedler vor der Stadtmühle errichtet. Er zeigt als Skulptur den Lauterbacher Strolch, nachdem er seinen Strumpf verloren hat. Hintergrund des Lauterbacher "Markenzeichens" soll eine wahre Begebenheit sein: der Überlieferung nach hat sich ein Strumpfwirker-Geselle mit der Tochter oder der Ehefrau - so genau weiß man das nicht mehr - seines Meisters eingelassen. Dieser hat ihn darauf aus Lauterbach verjagt und bei der Flucht hat der Strolch seinen Strumpf verloren.

Bei der Feierstunde zum 30. "Geburtstag" des Brunnens gab es Ansprachen von Stadtrat Michael Duschka, Erstem Kreisbeigeordneter Gerhard Ruhl, den „kleinen Strolchen“ Tamina Emmel und Felix Vierheller sowie Festredner Prof- Dr. Karl-August Helfenbein. Dabei waren sich die Redner in unterschiedlichen Worten über eines einig: der Strolch ist ein wichtiges Symbol für die Kreisstadt und die Region. Ein Gruß kam auch vom Vorsitzenden der Aktionsgemeinschaft, Rudolf Dietrich. Mit zunehmender Zahl der Festredner wurden die Ansprachen allerdings wetterbedingt immer kürzer, während die Zuhörer unter Regenschirmen auf ihren Plätzen ausharrten.

Für die musikalische Umrahmung der Feierstunde sorgte der Musikverein Landenhausen, der auch danach auf dem Berliner Platz die Unterhaltung gestaltete. Außerdem traten die Lauterbacher Trachtengilde und Nachwuchsgruppen der Karnevalvereine LCV und TUMABA auf. Auf dem Marktplatz spielte die Tanzkapelle "Manhattan".

Die Resonanz der Einkaufsnacht, die zum ersten Mal stattfand und bis 23 Uhr dauerte, entsprach dem Wetter. Zwar wurde das abendliche Angebot zum Bummeln, Vergleichen und Kaufen angenommen, doch sicher nicht in dem Maß, wie sich die Organisatoren dies gewünscht hätten: eine "gut gefüllte" Lauterbacher Innenstadt sieht anders aus. (cn) +++