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08.07.06 - Bad Salzschlirf
Tornado über Kurort - seltenes Wetter-Phänomen in 10 Minuten
Ein seltenes Wetter-Phänomen haben "Osthessen-News"-Leser Markus Reus und sein Sohn Michel am gestrigen Freitag gegen 14.00 Uhr erlebt - und glücklicherweise auch gleich fotografiert. "Nach einem Regenschauer hat mein Sohn Michel zum Fenster hinausgeschaut und über dem Wald vom Söderberg die Windhose entdeckt und fotografiert. Das ganze dauerte ca. 10 Minuten bis die Windhose wieder in sich zusammenfiel" schrieb Markus Reus. Leider können sie keine tieferen Angaben machen, da "die Sache" nur von kurzer Dauer war und Michel Reus auch mehr rein zufällig hinausschaute und die Bilder machte.
"Windhose" oder Tornado?
Es ist immer noch ein weit verbreitetes Vorurteil, dass eine "Windhose" etwas anderes sei als die hauptsächlich aus den USA bekannten "Tornados". Gemeint ist aber ein und das selbe Phänomen. Es ist daher wissenschaftlich nicht zu halten, einen rotierenden Wolkenschlauch in Deutschland als Windhose und gleichzeitig in Amerika als Tornado zu bezeichnen - es ist haargenau das selbe Phänomen.
Ein Tornado ist eine spezielle Erscheinungsform eines räumlich eng begrenzten Wirbelsturmes. Dabei rotiert die Luft sehr schnell um eine vertikale Achse. Tornados entstehen oft im Einflußbereich kräftiger Gewitter, in denen kräftige Aufwinde herrschen. Die Wirbelbildung setzt dabei in höheren, warmfeuchten Luftschichten ein. Sie entstehen als trichter- oder schlauchförmige Gebilde aus einer Wolke heraus. Wenn sie den Boden erreichen, können sie erhebliche Schäden anrichten. Der Durchmesser beträgt meist 100 bis 200 Meter, wobei Windgeschwindigkeiten bis 360 km/h auftreten können. Ob der gestrige Tornado den Boden erreichte und es im Wald des Söderberges auch Schäden gab, war bisher nicht herauszufinden. +++