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Die Einsatzstelle - aus der Luft gesehen - Foto: Wolfgang Habermehl

- Fotos (23): Max Colin Heydenreich

12.06.06 - Fulda

Riesen-Müllberg brennt weiter - Feuerwehr im 24-Stunden-Dauereinsatz

Zu einem "24-Stunden-Einsatz" hat sich der Brand auf dem Mülllagerplatz des Entsorgungsbetriebes Dähler+Co im Industriegebiet Fulda-West entwickelt: heute Vormittag gegen 10:45 Uhr hatte sich beim Abladen von angeliefertem Müll - vermutlich durch eine chemische Reaktion - blitzartig ein Brand entwickelt. Eine riesige Rauchsäule kündete kilometerweit von dem Brand auf dem Gelände mit Sortierbetrieb. Insgesamt 100 Feuerwehrleute konnten das Feuer schließlich unter Kontrolle bringen. Die Bevölkerung war nicht gefährdet. Allerdings musste entschieden werden, wie mit dem erhitzten, etwa 100 Quadratmeter großen Müllberg umgegangen wird: komplett abbrennen oder auseinanderreißen und löschen. In Abstimmung mit Umweltbehörden und Abwasserverband entschied der Leiter der Feuerwehr Fulda, Thomas Hinz: "Das Risiko beim Abbrennen lässt sich nicht kalkulieren - wir löschen ab". Bis morgen Vormittag werden ständig rund 60 Feuerwehrleute im Einsatz sein: der komplette Müll muss auseinandergerissen und vollständig abgelöscht werden.

Der Brand in der Liebigstraße im Fuldaer Stadtteil Rodges war gegen 10:45 Uhr ausgebrochen. Gegen 10:30 Uhr hatte die Entsorgerfirma im Stadtteil Rodges eine Lieferung von "Stoffen für die thermische Verwertung" bekommen. Auf dem Container befand sich zum einen Schreddermüll, zum anderen Sperrmüll aller Art mit hohem Kunststoffanteil verpackt in gelben Säcken.

Beim Abladen der Stoffe auf einen etwa 100 Quadratmeter großen Müllberg geriet die Ladung vermutlich auf Grund einer chemischen Reaktion in Brand und fing Feuer. Das Feuer griff direkt auf den Müllberg über, verbreitete sich zügig und verursachte eine riesengroße schwarze Rauchwolke. Die sofort alarmierten Feuerwehren konnten den Brand mit Hilfe von etwa 80 - 100 Feuerwehrleuten zeitnah unter Kontrolle bringen. Eine etwa 20 Meter entfernt stehende Lagerhalle wurde nicht betroffen. Der normale Dienstbetrieb in der Firma konnte weitergehen. Der Einsatzleiter und Leiter der Feuerwehr Fulda, Thomas Hinz bestätigte, dass keine Gefahr für die Bürger in den umliegenden Gebieten durch die entstandenen Dämpfe und den Rauch bestanden.

Die Lösung eines "kontrollierten Abbrennens" des ganzen Müllberges wurde verworfen. Nach Aussagen des Betriebsleiters Schürmann hätte dies für die Firma einen Verlust von rund 300.000 Euro bedeutet. Der Grund für den zeitaufwändigeren Löscheinsatz ist aber ein anderer: "Das Risiko lässt nicht kalkulieren. Bei dem heutigen Brand zeigte sich, welche immensen Temperaturen da erreicht wurden. Wenn der ganze Müllberg brennt, könnte es zu weiteren chemischen Reaktionen, zu Emissionen oder der Gefährdung der Betriebsanlagen kommen. Und in der Nähe steht auch noch eine 110 KV Hochspannungsleitung - das wäre zu gefährlich," sagte Thomas Hinz.

Deshalb also der auch nicht einfache Löscheinsatz: mit Hilfe des Technischen Hilfswerkes wird der Müll mit einem Radlader ausgebreitet und gelöscht. Die etwa 60 Mann müssen sich in kurzen Rhythmen abwechseln - sie arbeiten teils unter schwerem Atemschutz oder mit Filter und Maske. Wegen der Hitze und der enormen Gewichte der Sauerstoffflaschen kann jeder höchstens 20 Minuten arbeiten und muss sich dann erholen. Gleichzeitig werden ständig Schadstoffmessungen vorgenommen, um eventuell weitere Maßnahmen einzuleiten. +++
























Die Fotos sind vom Röhlingsberg im Fuldaer Stadtteil Edelzell aus aufgenommen... - Fotos (2): Dirk Vollmar

...und zeigen die Rauchwolke über dem Schulzenberg


Bilder von der Einsatzstelle - Fotos (4): privat



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