Amokfahrt forderte 2. Todesopfer - Unfallfahrer "hinreichend betrunken"

Der schwere Unfall vom Neujahrstag hat heute Mittag das zweite Todesopfer gefordert: Nach dem 31-Jährigen, der am 1. Januar seinen Verletzungen erlag (siehe Osthessen-News vom 01.01.), ist nun auch die 24-Jährige an ihren schweren Kopfverletzungen im Klinikum Fulda gestorben. Dies teilte die Polizei am frühen Abend mit.

Der tragische Unfall auf der von-Schildeck-Straße in der Stadtmitte von Fulda erschüttert weiterhin die Menschen der Region ebenso wie die Angehörigen und Freunde der Opfer und beschäftigt nach wie vor die Ermittlungsbehörden. Seit heute Mittag liegt das Ergebnis der Blutprobe des 19-jährigen mutmaßlichen Todesfahrers aus dem Fuldaer Stadtteil Horas, vor, der dringend tatverdächtig ist, mit dem schwarzen Opel Kadett die beiden Fußgänger überfahren zu haben.

Er sei "hinreichend betrunken gewesen" und habe "deutlich über ein und knapp unter zwei Promille Alkohol im Blut" gehabt, sagte heute auf Nachfrage von Osthessen-News der ermittelnde Staatsanwalt Johannes Ziemendorf. Nach wie vor unklar ist, ob sich der 19-Jährige mittlerweile auf eine Aussage bzw. ein Geständnis eingelassen hat. Ein Sachverständiger der Dekra wird anhand des Fahrzeugs ein Gutachten über den genauen Unfallhergang erstellen. Von den Blutspuren am Kühler werden DNA-Spuren gesichert und nach dem noch ausstehenden Obduktionsbefund des 31-jährigen Unfallopfers und dessen Verletzungen der Ablauf des Geschehens rekonstruiert werden.

Die Anklage werde "relativ schnell" etwa in drei Monaten erhoben, prognostizierte der Staatsanwalt. Sie werde aller Voraussicht nach auf fahrlässige Tötung in Tateinheit mit Körperverletzung und Straßenverkehrsgefährdung hinauslaufen. Da der mutmaßliche Fahrer mit 19 Jahren Heranwachsender ist, könnte auf ihn noch Jugendrecht angewandt werden. +++