Heute 15. Schottenring-Classic-Grand-Prix - Rekordkulisse beim Training

Vor einer Rekordkulisse von über 7.700 Besuchern gab es am gestrigen Samstag die Trainingsläufe zum 15. Schottenring-Classic-Grand-Prix durchgeführt. Damit zählte der gastgebende "MSC Rund um Schotten im ADAC Hessen-Thüringen" mehr Zuschauer als ein Jahr zuvor – dem bisher erfolgreichsten in der Schottener Grand-Prix-Geschichte.

Bei hochsommerlichen Temperaturen und idealen Streckenverhältnissen säumten die Zuschauer den 1,4 Kilometer langen Stadtkurs in der Vogelsbergstadt Schotten. Über 330 Starter aus elf Nationen traten mit historischen Solo- und Gespann-Rennmaschinen zu den Wertungsläufen um die Meisterschaft des Veteranen-Fahrzeug-Verbandes (VFV) an. Highlights im Rahmenprogramm waren die Auftritte der Willi-Marewski-Sonderklasse mit den vier Ex-Weltmeistern Dieter Braun, Jim Redman, Luigi Taveri und Umberto Masetti sowie die Demonstrationsläufe von Kleinstrennwagen aus der Nachkriegszeit.

Die Wertungsläufe des Schottenring-Classic-Grand-Prix beginnen am heutigen Sonntag ab 8.15 Uhr. Bis um 17.45 Uhr wird ein Programm geboten, das keine Langeweile aufkommen lässt und „Motorradsport zum Anfassen“ bietet, versprechen die Verantwortlichen. Die günstigen Eintrittspreise beinhalten auch den Zugang zu insgesamt sieben Tribünen und dem Fahrerlager.

Mit ihren Motorrädern aus sieben Jahrzehnten Bauzeit, angefangen mit Zweirädern „aus Kaisers Zeiten“, also vom Beginn des 19. Jahrhunderts, geht es für die meisten Starter um Punkte zur internationalen Meisterschaft des Veteranen-Fahrzeug-Verbandes (VFV). Andere Teilnehmer bieten attraktive Demonstrations- und Showläufe ohne Wertungsstatus.

„Ob Punkte oder nicht: Ein Lauf ist immer so abwechslungsreich und spannend wie der andere. Dabei kehrt die einmalige Atmosphäre der großen Rennen der Fünfziger Jahre auf dem alten Schottenring in unsere Stadt zurück“, erklärte Helmut Neumann, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins.

Einzigartige Liebhaberstücke sind auch in der Antik-Klasse sowie im Sonderlauf der Classic-Rennmaschinen „VFV-Team Karl Reese“ zu sehen. Hier stehen nicht PS im Vordergrund, sondern technische Lösungen, an die sich nur noch die älteren Besucher erinnern. Kein Wunder, dass der eine oder andere Teilnehmer beim Anstieg von der Seestraße zur Start-und-Ziel-Geraden mit eigener Beinkraft den kleinen Motor unterstützen muss.

Darüber hinaus geben beim Classic-Grand-Prix erstmals Kleinstrennwagen ein Comeback: Vor 55 Jahren jagten diese „Selbstbaufahrzeuge“ erstmals um den Schottenring. Sie basierten auf Motorradteilen und waren in der Nachkriegszeit finanziell erschwinglich. Trotz simpler Technik wurde für den Sieger des Jahres 1948, Ferdi Lehder aus Neu-Isenburg („LTE“), auf schwieriger, regennasser Strecke ein Schnitt von über 95 km/h gemessen. +++