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Bei der Vertragsunterzeichnung: ÜWAG-Vorstand Bury (links) und tegut-Vorstand Gutberlet. - Überlandwerke AG

29.04.03 - Fulda

Neue Kooperation zwischen ÜWAG und tegut... - Übernahme Kraftwerk

Erstmals in der Region Osthessen haben der kommunale Energieversorger und ein großes Handelsunternehmen vertraglich eine umfassende Kooperation abgeschlossen, die Ressourcen beider Unternehmen nutzt und optimiert. Das Handelsunternehmen "tegut …" und die "Überlandwerke AG" (ÜWAG) besiegelten mit der kürzlichen Unterzeichnung der Vereinbarungen ihren Einstieg in eine umfassende Zusammenarbeit, die weit über die Lieferung von Energie hinausgehe. "Beide Unternehmen profitieren von der Kooperation in erheblichem Maße - und damit auch die Region", erklärten die Vorstände Günter Bury und Wolfgang Gutberlet. Beide wünschen sich nun, dass dieses Projekt eine "Signalwirkung" auch auf andere Betriebe hat und zu weiteren Kooperationen dieser Art führt.

Die zwei Kernelemente der "neuen Partnerschaft" sind die Übernahme des "tegut..."-eigenen Blockheizkraftwerkes mit Energiezentrale sowie Arealnetz und der Abschluss langfristiger Stromlieferverträge für den Fuldaer Firmensitz und rund 200 Märkte des Unternehmens in Hessen, Thüringen, Nordbayern und Niedersachsen.

Der Vorstandsvorsitzende der "tegut... Gutberlet Stiftung & Co." Wolfgang Gutberlet sagte heute auf Anfrage von "Osthessen-News", das vor 8 Jahren gebaute Blockheizkraftwerk zur Wärme- und Stromerzeugung könne von der ÜWAG wirtschaftlicher und effektiver betrieben werden. "Wir haben uns entschlossen, die Anlage in die Hände von Spezialisten zu geben, die das besser betreiben können, und uns auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren". In Zukunft wolle "tegut..." seine Mittel noch intensiver in die Versorgung der Kunden mit guten Lebensmitteln zu fairen Preisen investieren. Sein Unternehmen kenne und schätze die ÜWAG als kompetenten und innovativen Partner: "Wir haben erkannt, dass das Überlandwerk Optimierungspotenziale nutzt, von denen wir profitieren - durch kalkulierbare Kosten und günstige Preise".Die verpachtete Anlage bleibe im Firmenbesitz und die Arbeitskräfte würden von der ÜWAG übernommen. Mit der engen Anbindung an einen heimischen Energieversorger wolle das Unternehmen auch die Region selbst stärken.

Der ÜWAG-Vorstand, Diplom-Ingenieur Günter Bury, betonte, da der Stromverbrauch im Netzgebiet kaum noch zunehme, sei für regionale Energieversorungsunternehmen heutzutage Wachstum nur noch durch Lieferungen in Fremdnetze oder durch Diversifizierung der Geschäftstätigkeit möglich. Die Übernahme von Energiemanagement für Unternehmen oder die Wartung von Betriebsanlagen etwa seien deshalb zukunftsorientierte und existenzsichernde Dienstleistungen. Norbert Witzel von der Geschäftsleitung der ÜWAG erläuterte ein konkretes Beispiel für die beiderseitigen Vorteile: die in der "tegut.."-Anlage erzeugte Wärme und Strom hätten von dem einzigen Abnehmer nur in wechselnder Intensität genutzt werden können. Künftig könnten Wärme oder Strom ins Netz gespeist werden und damit "geht keine Energie mehr verloren".

Die "tegut..."-Energiezentrale im Industriegebiet Eisweiher erzeugt in einem fortschrittlichen Blockheizkraftwerk umweltfreundlich aus Gas Wärme und Strom, produziert in großen Kältemaschinen aus Strom Kälte und erzeugt in Kesselanlagen aus Gas Wärme zum Heizen und für Warmwasser. Energie und Wärme werden am Gerloser Weg unter anderem in großem Umfang von der Herzberger Bäckerei, der Kurhessischen Fleischwarenfabrik (kff) sowie dem Verwaltungsgebäude benötigt. Ständig hohen Bedarf an Kälte haben die großen Kühlhäuser.

Die Vereinbarung sieht vor, dass die ÜWAG die Energiezentrale übernimmt, eigenverantwortlich betreibt, optimiert und nach Bedarf entsprechend ausbaut. Das Unternehmen tegut… erhält Energie zu genau fixierten und damit langfristig kalkulierbaren Bedingungen. Gleichzeitig betreibt die ÜWAG auch das Arealnetz der Firam - das Mittelspannungs-Werksnetz mit all seinen Komponenten - auf dem Firmengelände. Zusätzlich beliefern die Überlandwerke weiterhin mehrere hundert "tegut…"-Märkte mit Strom und zwar auch jene außerhalb des ÜWAG-Netzgebiets.

Nach Angaben von Bury profitiere auch der Energieversorger von der Kooperation. "Der Erhalt der Eigenständigkeit der ÜWAG mit einer hohen Wertschöpfung und zahlreichen Arbeitsplätzen setzt wirtschaftlichen Erfolg voraus", sagte der Diplom-Ingenieur. Wirtschaftlicher Erfolg und angemessene Erträge seien aber dauerhaft nur gegeben, wenn das Unternehmen wachse. Zuwächse seien angesichts stagnierenden Stromverbrauchs jedoch heute nur noch über spezielle Leistungen zu erzielen. Dazu könnten im Falle von "tegut..." etwa die Betreuung der gesamten Beleuchtungstechnik in den Märkten oder die Störungsannahme per Fernüberwachung zählen.

Wolfgang Gutberlet und Günter Bury sprachen nach der notariellen Unterzeichnung der Kooperationsverträge von einem "Meilenstein", der sie mit großem Optimismus in die Zukunft sehen lasse. Beide Unternehmen hätten ihre Wurzeln und ihren Sitz in Fulda, sind aus der Region heraus gewachsen und jeder für sich ist ein bedeutender Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor.

Das 1947 in Fulda gegründete Handelsunternehmen "tegut..." betreibt in ganz Hessen, Thüringen, Nordbayern und Niedersachsen 308 Lebensmittelmärkte mit einem breiten Sortiment, zahlreichen biologischen und Frisch-Produkten sowie Eigenmarken. Die ÜWAG wird ausschließlich kommunal geführt - sie gehört über einen Zweckverband der Stadt Fulda und den Kreisen Fulda, Main-Kinzig und Hersfeld-Rotenburg - und versorgt in Osthessen 250.000 Kunden mit Energie. +++

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