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Ein Querschnitt durch das Projekt der Bietergemeinschaft ....

Direkt am Bahnhof (vorne) und der Richthalle (Bildmitte) soll das Kongresszentrum als eine Art "Fulda-Arena" entstehen

25.03.03 - EXCLUSIV

DOKU-Kongresszentrum (2): "Wir finden diesen Vorgang peinlich......"

Der Vertrag für das geplante Kultur- und Kongresszentrum soll in einigen Tagen mit dem Unternehmer Leo Groll ("Rhön-Therme"/Künzell) unter Dach und Fach gebracht werden. Jetzt wurden allerdings Fakten bekannt, die viele Fragen aufwerfen: unter anderem, wie offen und ehrlich die Stadt Fulda mit möglichen anderen Interessenten für ein solches Projekt umgegangen ist. Hinzu kommt, dass viele Stadtverordneten von dem offenbar andauernden "Verhandlungs-Poker" hinter den Kulissen völlig überrascht sind.

Die "Osthessen-News" veröffentlichen e x c l u s i v den Beschwerdebrief einer potenziellen Bietergruppe und Bildmaterial einer Art "Fulda-Arena". Dieser ungewöhnliche Vorgang muss publiziert werden, weil es dazu viele offene Fragen gibt, die im öffentlichen Interesse, vor einer endgültigen Unterzeichnung mit der "Groll-Gruppe" ge- und erklärt werden sollten.

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Bietergemeinschaft: Zechbau, Hamburg; Butzkies-Stahlbau, Krempe, Planungs- und Verwaltungsgesellschaft, Fulda u.a.

Betr.: Kultur- und Kongresszentrum in Fulda

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Sehr geehrter Herr Bürgermeister Woide, (CDU Stadtverband)

Sehr geehrter Herr Peter Jennemann (SPD Stadtratsfraktion)

Sehr geehrter Herr Dr. Arend (FDP Stadtratsfraktion)

Sehr geehrter Herr Sporer (Bündnis 90/Die Grünen Fraktion)

Sehr geehrter Herr Karlo Laudenbach (CWE Fraktion),

aufgrund der Tatsache, dass Herr Leo Groll lt. Fuldaer Zeitung aus wirtschaftlichen und konjunkturellen Gründen das o.g. Bauvorhaben nicht realisieren wollte, wurde die Bietergemeinschaft Zechbau - Butzkies - P + V und andere von seitens der Stadt Fulda zu einem Termin auf den 10. März 2003 - 14:00 Uhr eingeladen.

Teilnehmer sh. Email der Stadt Fulda:

Oberbürgermeister Dr. Rhiel

Stadtbaurätin Zuschke

Herr Dehnhardt, Controlling

Herr Hügel, Stadtmarketing

Auf Bieterseite:

Herr Dipl. Ing. Borchers, Zechbau Hamburg (Federführung)

Herr Dipl. Ing. Bengs, Butzkies-Stahlbau, Krempe (Federführung)

Herr Dipl. Ing. Architekt Egeler, Geschäftsführer der P+V

Herr Roth, Geschäftsführender Gesellschafter der P+V

Herr Dipl. VWA Demoulin, Immobilienmanagement, Eifel

Zu dem Termin kam Herr Dehnhardt mit der Mitteilung, dass Herr Dr. Rhiel 5 Min. vorher seine Teilnahme wegen anderweitiger Verpflichtung abgesagt hätte, Frau Zuschke würde seinen Part übernehmen.

Dies war für die Beteiligten der Bietergemeinschaft schon sehr eigentümlich, zu mal der 1. Bürgermeister im Hause war, und zu mindestens die Gäste, die von weit her angereist waren, in seiner Stadt zu begrüßen.

Die Präsentation mit Power Point und mündlichem Vortrag der Herren Borchers und Roth, war eine halbe Stunde und zeigte zu dem Projekt Groll im wesentlichen Änderungen auf, die die Bietergemeinschaft in Zeichnungen und schriftlichen Erläuterungen zeigte.

. Es waren die Verkleinerung des Hotels auf 250 Betten

· Der Wegfall des Eisstadions (nicht rentabel)

· Die Kongresshalle rationeller u. multifunktionaler auf Umsatz eingeplant mit VIP-Logen etc.

Nach der Präsentation, die ohne Kommentar von Frau Zuschke, blieb wurde ihr eine CD der Arbeit der Bietergemeinschaft übergeben.

Herr Borchers, Zechbau Hamburg, fragte zum Abschluss Frau Zuschke: Was ist, wenn nun Herr Groll morgen wieder bauen möchte?

Antwort Frau Zuschke und Herr Dehnhardt: Am 31.12.02 sind alle Verträge die nicht unterschrieben wurden von Herr Groll zunächst hinfällig geworden, wir fangen wieder von null an, die Vorgänge und Verträge müssen wieder durch alle Gremien und das wird Sommer 2003.

Die Bietergemeinschaft fragte: ob für das Projekt eine Marktuntersuchung vorliege und eine Machbarkeitsstudie angefertigt wurde, dies wurde verneint.

Die Bietergemeinschaft fragte: sind die Kosten von Groll realistisch, nach dem Nachrechnen liegt man bei dem Investment auf einer höheren Summe. Ein 650 Betten Hotel müsste ca. 30.000 Übernachtungen mehr verbuchen, als das jetzt in Fulda der Fall ist. Diese Zahlen hatte Herr Borchers von der Zechbau sich errechnen lassen. Fulda würde diese Menge nicht ohne weiteres verkraften. Daher zeigt die Alternative der Bietergemeinschaft ein 250 Betten Hotel auf, was jederzeit erweiterbar ist.

Die Bietergemeinschaft hat einen schlüssigen und wirtschaftlich tragbaren Entwurf vorgelegt und auch über eine Finanzierung gesprochen, als Vorschlag wie sie die Stadt Hamburg mit der neuen Messe machte -ein Leasingmodell- das sicherlich in einem größeren Kreis hätte weiter diskutiert werden müsste.

Der Zeitrahmen wurde abgefragt, es wird Sommer 2003 werden, denn wir hören nach ihnen (damit war unsere Bietergemeinschaft gemeint) weitere Unternehmer mit weiteren Alternativen u.a. eine Berliner Unternehmensgruppe, die sich auch für das Kongresszentrum interessiert, wie sich viele im übrigen dafür interessieren (Originalzitat Herr Dehnhardt, Zentrales Controlling).

Herr Borchers richtete für die Bietergemeinschaft die Frage an die Stadt, ob sie sich vorstellen könne, Vermittler zu Herrn Groll zu sein, denn die Bietergemeinschaft könne sich vorstellen, Herrn Groll mit ins Boot zu nehmen.

Immerhin hat die Bietergemeinschaft den Marktführer aus den USA für Eventmarketing mit als Bieter dabei, der das Hallenevent, das Marketing von mindestens 120 Veranstaltungen managen muss, alles was darunter liegt wäre der Weg in die Unrentabilität. Dieses zeigen viele Beispiele in Deutschland wo Hallen halbherzig und ohne Marketingkonzept kurz vor dem Aus stehen. Die Amerikaner betreiben an der Ostküste von USA 18 Großstadien bis zu 100.000 Zuschauer, vom Restaurant über Events bis hin zum zentral vermarkteten Ticketing.

Die Präsentation endete mit dem Ausdruck der Stadtverwaltung: die Bietergemeinschaft möge die offenen Fragen schriftlich stellen, die von der Stadt beantwortet werden, es handele sich um Übernachtungszahlen, der Infrastruktur und Perspektiven der Stadt zu erfahren, somit bliebe man weiter im Gespräch.

Nun so weit die Schilderung des Termines bei der Stadt.

Am 19. März 2003 erscheint die Fuldaer Zeitung mit der Überschrift: "Rhiel und Groll sind optimistisch für das Kultur- und Kongress-Zentrum." Zitat OB Dr. Rhiel: "....hat am Montag den 17.03.03 den Haupt- und Finanzausschuss in der Sitzung von Verhandlungen mit Groll unterrichtet".

Zitat weiter: ".... vermutlich fällt die Entscheidung Ende des Monats" und " ... Differenzen ausgeräumt". Zitat Groll: gegenüber der FZ ".... ich hoffe, dass es in der Amtszeit des scheidenden OB zu einer Vertragsunterzeichnung kommt".

Meldung der FZ: eine Sondersitzung des Stadtparlamentes wurde auf den 31. März 03 angesetzt „Hoffen auf Vertragsunterzeichnung"

Soweit die Meldung der Presse über das Kultur- und Kongresszentrum.

Ist damit die Aussage von Frau Zuschke beim Termin am 10. März 03 „Wir fangen bei Null an, die Verträge müssen durch die Gremien" damit hinfällig ? oder wurde eine potente Bietergemeinschaft nur dazu benutzt um Herrn Leo Groll unter Druck zu setzten, dass er unterschreibt (denn die Zeichen der Zeit - wirtschaftlich, sowie konjunkturell sind seit Dez. 02 kein Punkt besser). Diese Meinung kann bei diesem Vorgang und Bericht der Zeitung leicht aufkommen.

Fazit: Die Bietergemeinschaft ist von diesem Vorgang und dem Verhalten der Stadtverwaltung, an ihrer Spitze Herr Dr. Rhiel, äußerst betroffen.

Das man zulässt für ein so wichtiges Projekt Alternativanbieter sucht, und dieses in der Zeitung veröffentlicht, diese dann einlädt und sie dann schamlos vorführt. Denn man kann doch die Meinung entstehen lassen, die alternativen, die gut sind spielt man Herrn Groll zu und bewegt ihn damit zum Umlenken in eine Richtung die Fulda ansteht.

Werden so die neuen parteipolitischen Machtverhältnisse benutzt um „Klügeleien" zu rechtfertigen, das ist nicht der Stil den man mit Unternehmern gerade zu aus der Bauwirtschaft in diesen wirklich schlechten Zeiten als Umgangsform wählt.

Wenn man weiß „das man mit Groll will" dann bemüht man nicht eine Bietergemeinschaft, die aus allen Ecken Deutschland kommt zu Tisch in Fulda. Es gibt andere Anlässe um

gemeinsam Tee zu trinken.

Wir finden den Vorgang peinlich und werden dieses Schreiben an die Vorsitzenden der im Stadtparlament vertretenen Parteien übersenden und die einschlägige Presse von diesem Vorgang informieren, wehret den Anfängen."


Viel Phantasie oder realistisch - eine Bildmontage der Bietergemeinschaft in die Multifunktionshalle

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