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09.03.12 - REGION

Qualifizierung fördern: Wichtige Integrationsmaßnahme für zugewanderte Lehrer

Das Hessische Sozialministerium fördert mit insgesamt 277.000 Euro eine zwölfmonatige Qualifizierung für Lehrerinnen und Lehrer sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler aus dem Bereich der zugewanderten Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler sowie Migrantinnen und Migranten. Das teilte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner heute in Wiesbaden mit. Die auf Initiative der Hessischen Landesregierung ins Leben gerufene Qualifizierungsmaßnahme startet heute und wird von der Otto Benecke Stiftung e.V. (OBS) in Kooperation mit der Fortbildungsakademie der Wirtschaft gGmbH (FAW) durchgeführt: Nachdem sie ein mehrstufiges Auswahlverfahren absolviert hatten, beginnen 18 Teilnehmende nun ihre einjährige Weiterbildung in den Räumlichkeiten der FAW Offenbach.

„Ich habe mit meiner Förderentscheidung sehr gerne den Startschuss für diese wichtige Integrationsmaßnahme gegeben und freue mich, dass sie nunmehr beginnt“, so der Sozialminister. Für die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, hat das Projekt eine große Bedeutung. Seit Beginn ihrer Amtszeit habe sie sich durch die Kenntnis der vielen ungenutzten Potenziale und blockierten Berufsbiografien herausgefordert gesehen und die Umsetzung des Projektes mit Nachdruck und Ausdauer verfolgt. „Als Spätaussiedler zugewanderte Lehrerinnen und Lehrer haben in der Regel im Herkunftsland nur ein Fach studiert und können deswegen nicht in den Schuldienst des Landes Hessen aufgenommen werden, da dieser das Studium von zwei Lehrfächern verlangt. Aus finanziellen und familiären Gründen ist es den betreffenden Personen in den seltensten Fällen möglich, nochmals ein dreijähriges Studium für ein zweites Unterrichtsfach zu durchlaufen. Die mitgebrachten Potenziale sind de facto also nicht verwertbar, was dazu führt, dass viele Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler eine weit unter ihrer Qualifikation liegende berufliche Beschäftigung ausüben müssen oder in ihrem erlernten Beruf nur ehrenamtlich tätig sein können.

Das Projekt zur Nachqualifizierung zugewanderter Lehrkräfte ist damit ein ganz wesentlicher Schritt, die Potenziale von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern besser zu nutzen und weiter auszubauen. Es eröffnet den Betroffenen die Perspektive, in dem überschaubaren Zeitraum eines Jahres nachträglich die für den hiesigen Schuldienst erforderliche Ausbildung zu vervollständigen“, betonte Ziegler-Raschdorf. Auf Initiative des Landes Hessen verfolgt die Otto Benecke Stiftung e.V. als Träger des Projekts mit der Maßnahme das Ziel, im Ausland ausgebildete und dort berufserfahrene Personen für eine Tätigkeit im hessischen Schulsystem so zu schulen, dass ihnen der Berufseinstieg erleichtert bzw. ermöglicht wird. Die im Herkunftsland studierten Fächer müssen den in Hessen ausgewiesenen Mangelfächern entsprechen (z.B. Mathematik, Physik, Informatik, Metall- und Elektrotechnik).

Das Konzept der Weiterbildung auf Hochschulniveau sieht einen Wechsel zwischen Theorie und Praxisphasen vor. Inhalte der Qualifizierung sind sowohl Allgemeine Methodik und Didaktik als auch die Fachdidaktik der jeweiligen Unterrichtsfächer. Ein umfassender Sprachkurs vermittelt die Fachsprache Deutsch und bereitet die Teilnehmenden intensiv auf die für das Lehramt erforderliche Sprachprüfung vor. Die Weiterbildung beinhaltet ebenso überfachliche Qualifikationen, wie Lern- und Entwicklungspsychologie, Schulrecht und Bewerbungstraining. Während zweier mehrwöchiger Hospitationen erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in das hessische Schulsystem. So können sie die Kenntnisse, die sie in der Theoriephase erworben haben, überprüfen und anwenden.

Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union und aus dem Integrationsprogramm für Spätaussiedler des Hessischen Sozialministeriums finanziert. Nähere Auskünfte erhalten gibt es bei der Otto Benecke Stiftung e.V.: Ulrike Anheier-Peez Tel.: 0228 8163-303 und E-Mail: [email protected] sowie unter www.obs-ev.de.+++

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