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Prof. Harald Kunze

NSG Sebastian Stang

14.01.12 - Region

Tourismuskonzept zur Besucherlenkung und -information wird erarbeitet

Im Rahmen der touristischen Entwicklung und der Freizeitnutzung von Flächen im Vogelsberg treten immer wieder Konflikte mit den Belangen des Naturschutzes auf. Besonders deutlich treten diese Konflikte im Bereich der Höhenlagen rund um den Hoherodskopf zutage, da hier eine hohe touristische Frequentierung mit einer hohen Dichte an naturschutzfachlich hochwertigen Lebensräumen zusammentrifft. Der im Rahmen des Naturschutzgroßprojekts Vogelsberg gegründete Arbeitskreis „Tourismus und Vermarktung“ hat sich in seiner ersten Sitzung im Naturschutzinformationszentrum Hoherodskopf nun mit diesem Problem beschäftigt.

Projektleiter Sebastian Stang informierte zunächst über den bisherigen Sachstand und betonte, dass zur Lösung dieser Konflikte langfristig Maßnahmen zur Besucherlenkung ergriffen werden müssten, welches die gesamte Vogelsbergregion mit all ihren touristisch interessanten Aspekten abdecke. Dabei seien folgende Aspekte besonders zu beachten: Naturkundliche Besonderheiten, die darüber hinaus einen hohen ästhetischen Wert besitzen, seien wichtige touristische Attraktionspunkte, die den Besuchern des Vogelsberges im Rahmen einer touristischen Erschließung und Besucherlenkung präsentiert werden könnten. Das Naturschutzgroßprojekt trage dazu bei, diese Besonderheiten zu erkennen, zu fördern und zu erhalten. Umgekehrt trage die Einbindung dieser naturschutzfachlich bedeutenden Lebensräume in den Tourismus zur Wertschöpfung aus dem vorhandenen Naturpotenzial in der Region bei. Damit werde langfristig die Erhaltung dieser Lebensräume sichergestellt. Dies gelte auch für Lebensräume mit einer hohen Attraktivität für Besucher, deren Entwicklung durch Maßnahmen des Naturschutzgroßprojektes geplant sei. Hierzu gehören zum Beispiel die Schaffung von Wildnisbereichen im Wald, die extensive Nutzung von Mähgrünland zur Entwicklung blumenreicher Wiesen, die naturnahe Gestaltung von Fließgewässern und ihrer umgebenden Auen und vieles mehr.

Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes würden aber auch Bereiche identifiziert, die sich aufgrund ihres hohen naturschutzfachlichen Wertes und ihrer hohen Sensibilität nicht zur Erschließung als touristischer Attraktionspunkt eigneten. Diese Bereiche müssten von der touristischen Erschließung ausgenommen werden, was durch eine entsprechende Besucherlenkung sichergestellt werden könne.

Die Verzahnung des Naturschutzgroßprojektes mit einer künftigen Besucherlenkung für den gesamten Vogelsberg soll durch die Erstellung eines Besucherlenkungskonzeptes sichergestellt und vorbereitet werden. Das Besucherlenkungskonzept solle sowohl Schwerpunkt- und Entwicklungsbereiche für die touristische Nutzung, als auch Kerngebiete und Ruhezonen aus naturschutzfachlicher Sicht ermitteln. Weiterhin seien Konfliktbereiche sowie Bereiche, in denen beide Nutzungsansätze möglich seien, festzustellen. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf den Bereich des „Hoherodskopfes“ gelegt werden, da hier die touristische Nutzung einen Konzentrationspunkt besitze.

Professor Harald Kunze/Büro für kreative Leistungen ABRAXAS in Weimar und Sylvia Reyer/Entwicklungskonzepte, Angewandte Geologie in Erfurt stellten im Anschluss erste Erfahrungen bezüglich Besucherlenkung vor, die sie im Rahmen der Planungen zum Geopark Vogelsberg bereits erarbeitet hatten. Prof. Kunze meinte: „99,9 Prozent der Besucher sind lenkbar!“ Im Rahmen der anschließenden Diskussion wurden verschiedene Punkte angesprochen, die in der nächsten Zeit noch zu erarbeiten sind. So soll ein Fragebogen für die Städte und Gemeinden in der Kernzone erstellt werden um zum Beispiel Angaben über örtliche und überörtliche Wanderwege, touristische Besonderheiten und die vorhandene Infrastruktur zu erhalten. Mitarbeiter des Arbeitskreises erklärten sich bereit, diese Befragung vor Ort durchzuführen, um den Zeitrahmen zu verkürzen.

Bezüglich Vermarktung sollen alle Direktvermarkter zu einer der nächsten Sitzungen eingeladen werden. Da hier dem Team des Naturschutzgroßprojektes nicht alle Direktvermarkter bekannt sind, werden diese gebeten sich unter Telefon 06641-977-3529 oder [email protected] zu melden-

Die nächste Sitzung des Arbeitskreises findet am 17. April um 18 Uhr im Cafe Baumhaus auf dem Hoherodskopf statt. ++gr++


Sylvia Reyer

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