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09.12.11 - KIRCHHEIM
"Besoffen" 40-Tonner gesteuert - 26-Jähriger verhindert Katastrophe
Dem beherzten Einsatz eines 26-jährigen LKW-Fahrers aus Diepholz ist es zu verdanken, dass Schlimmeres verhindert wurde, als diesem auf der A 5 bei Alsfeld ein Sattelzug aus Litauen auffiel, der, in erheblichen „Schlangenlinien“ fahrend, kaum seinen Fahrstreifen einhalten konnte und mehrfach andere Verkehrsteilnehmer fast von der Fahrbahn abdrängte. Durch Warnblinklicht und mittels CB-Funk verhinderte der Diepholzer, dass zumindest andere Lastzüge den „40-Tonner“ überholten.
Als die „Karawane“ schließlich das Kirchheimer Dreieck erreicht hatte, wechselte der Litauer auf die A 4 in Richtung Bad Hersfeld. Zum Glück hatte er dabei gerade einmal eine Geschwindigkeit von 30 km/h. An der ersten Steigung bremste er den Lastzug sogar bis zum Stillstand ab. Als ein Beamter daraufhin zum Führerhaus rannte und die Fahrertür öffnete, setzte der 50jährige Litauer die 40 Tonnen wieder in Bewegung, kam allerdings nur ein paar Meter weit, weil der zweite Beamte den Streifenwagen quer vor den Lkw lenkte.
Kaum zu glauben, dass auch hier niemand zu Schaden kam, denn der Fahrer, den die Beamten hinter dem Lenkrad vorfanden, war kaum mehr in der Lage zu stehen oder sich zu artikulieren. Auch ein Alco-Test musste erfolglos abgebrochen werden. Zwei nahezu geleerte Flaschen hochprozentigen Alkohols auf dem Beifahrersitz sprachen allerdings Bände.
Nach einer Blutentnahme und der Sicherstellung seines Führerscheines verbringt der Litauer die Nacht nun in der Ausnüchterungszelle. Die Staatsanwaltschaft Fulda verhängte eine Geldstrafe von 1.000 Euro. Der Sattelzug mitsamt seiner Ladung Holzpaletten wurde von einem Mitarbeiter eines Abschleppdienstes sicher nach Hersfeld gebracht und muss nun von einem Ersatzfahrer nach Litauen gesteuert werden. +++