Geflügel-Transporter in Flammen - 5.000 Tiere auf der BAB 4 verbrannt

Auf der Autobahn A4 zwischen Friedewald und Hönebach im Kreis Hersfeld-Rotenburg ist gegen 23.10 Uhr ein mit rund 11.000 Schlachthühnern beladener Geflügel-Transporter in Brand geraten. Dabei sind auch etwa 50 lebende Tiere "entwichen" und hatten sich auf die Fahrbahn sowie das angrenzende Gelände verteilt. Die Feuerwehr hatte große Mühe, dorthin zu kommen. Es gelang ihr auch, die meisten Tiere wieder einzufangen und die lebenden Tiere in Ersatzbehälter "umzuladen". Etwa 5.000 Hühner wurden ein "Opfer der Flammen".

Der polnische Sattelzug geriet aufgrund eines geplatzten Reifens in Brand. Löschversuche von Verkehrsteilnehmern und der ersten am Einsatzort eintreffenden Polizeistreife schlugen fehl. Einige Plastikkisten, in denen die Hühner transportiert wurden, fingen Feuer und schmolzen, bevor die Feuerwehr den Brand, der sich mittig des Aufliegers entfacht hatte, löschen konnte. Von diesen Hühnern schafften es noch einige Dutzend in die „Freiheit“ und flatterten über die Autobahn.

Wegen diesen Umständen musste die Autobahn A 4 in beiden Richtungen voll gesperrt werden. Einsatzkräfte der Feuerwehr versuchten die ca. 50 umherlaufenden Hühner wieder einzufangen und in ein mit Feuerwehrleitern abgesperrtes Areal, neben dem Standstreifen, ins Grüne zu bringen. An der Unfallstelle selbst lagen ca. 300 verbrannte Tiere, einige mussten an Ort und Stelle von der Feuerwehr notgeschlachtet werden, um sie von ihren Qualen zu befreien. Durch den Brand wurden schätzungsweise 5.000 Tiere getötet. Die Autobahn konnte in westliche Richtung nach ca. 30 Minuten wieder freigegeben werden, Richtung Osten wurde der Verkehr ab Friedewald von der BAB abgeleitet - es gab mehrere Stunden eine Vollsperrung.

Nach dem Ablöschen des Sattelaufliegers hat ein Abschleppunternehmen diesen wieder notdürftig zur Weiterfahrt repariert und ihn an die Anschlussstelle Hönebach geschleppt. In einer mehrstündigen gemeinsamen Aktion entluden die Feuerwehren aus Wildeck mit den Ortsteilen Hönebach, Obersuhl und Raßdorf gemeinsam mit der Hersfelder Feuerwehr den Sattelauflieger, um ihn endgültig im Inneren ablöschen zu können und für den Weitertransport vorzubereiten. Die mehrere Tausend Tiere werden im Laufe des Tages im Schlachthof in Gudensberg notgeschlachtet, da ein Weitertransport nach Polen durch das Kreisveterinäramt untersagt wurde.

Dazu wurden mehrere Kisten voller lebender Hühner entladen und auf dem Gelände der alten Straßenmeisterei zwischengelagert, bis die verbrannten Kisten und Tierkörper von der Ladefläche entfernt wurden. Tiere, die offensichtlich nicht mehr transportfähig waren, wurden nach Absprache mit dem Veterinäramt vor Ort getötet. Diese wurden der Tierkörperverwertung zugeführt. Anschließend wurden die lebenden Tiere wieder verladen und mit dem Sattelauflieger nach Gudensberg transportiert. Im Einsatz seitens der Feuerwehr waren rund 50 Feuerwehrleute, die bis in den frühen Morgen unter widrigen Witterungsbedingungen im Einsatz waren.

Leider wie so oft wurde die Anfahrt der Feuerwehr durch rücksichtslose Verkehrsteilnehmer behindert, die keine Rettungsgasse gebildet haben. Insbesondere das Einfahren von LKW in den zweiten Fahrstreifen, im Irrglauben den Stau zu überholen, sorgt dafür, dass sich die Rettungs- und Bergungsarbeiten massiv verzögern, da die Anfahrt für die Großfahrzeuge der Feuerwehr extrem erschwert werden. Aufwändiges Rangieren auf der engen Fahrbahn ist die Folge und bedeutet für Unfallopfer häufig unnötigen Zeitverlust. Daher der Appell an die aufmerksamen Verkehrsteilnehmer, frühzeitig eine Rettungsgasse zu bilden. (ma) +++