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10.08.11 - Schotten

Aufregung um geplantes Bordell in 700-Seelen-Dorf - "Kein blöder Puff"

Große Aufregung in Schotten - und zwar im Stadtteil Eichelsachsen. Anstoß hierfür ist ein „idyllisch gelegener Landgasthof am Südhang des Naturparks „Hoher Vogelsberg““. So steht es jedenfalls im Verkaufangebot des in der Straße „Außerhalb 2“ gelegenen Immobilienangebots eines Gießener Rechtsanwaltes. Der frühere Besitzer ist im vergangenen Jahr verstorben. Der Gasthof Ziegelhütte in Eichelsachsen, so berichteten es am Dienstagnachmittag „Hessenschau“ und „Maintower“ des Hessen Fernsehens gleichlautend, soll von privaten Investoren gekauft und zu einem Bordell umfunktioniert werden. Dagegen regt sich massiver Widerstand in dem 700 Einwohner zählenden Vogelsberg-Dorf.

Ein namentlich nicht genannter Interessent stellte seine Vorstellungen vor laufender Kamera vor. Er wolle ein „schönes Bordell und keinen blöden Puff errichten“, so teilte der aus Eichelsachsen stammende Mann der Reporterin des HR mit. Er könne den Unmut der Bevölkerung nicht verstehen, erzählte er. Wie es in dem Kaufangebot im Internet heißt, verfügt „die Gaststätte u. a. über einen Gastraum für 190 Personen und wurde demnach 1995 das letzte Mal modernisiert. Das angebotene Objekt hat eine Fläche von 2117 qm, möglich ist jedoch der Erwerb direkt angrenzender Gründland- und Ackerflächen von ca. 30.635 qm. Die Immobilie eignet sich als Ausfluggaststätte oder auch als Reiterhof und kann auch gepachtet werden. Das Objekt stammt aus einem Erbnachlass." Im Internet ist auch zu lesen, dass „die Ziegelhütte auf eine bereits 230-jährige Tradition zurückblicken kann." Ursprünglich sei sie zum Ziegelbrennen, später als Gasthaus genutzt worden. Die Zufahrt sei asphaltiert, und es seien rund 20 Pkw-Parkplätze vorhanden.

Die nun in die Diskussion gekommene Gaststätte liegt etwa zwei Kilometer von Eichelsachsen und etwa zehn Kilometer von der Kernstadt Schotten entfernt. Auch die Kommunalpolitik hat sich mittlerweile des Themas angenommen. Der Ortsbeirat hat sich am Montagabend mit dem geplanten Erlebnis- und Wellness-Club beschäftigt, der Magistrat der Stadt Schotten will das Thema vermutlich am 17.August 2011 auf seine Tagesordnung nehmen.

Wie Ortsvorsteher Stefan Endisch (er ist einer der Bürgermeisterkandidaten bei der bevorstehenden Bürgermeisterwahl), der sich in dem HR-Beitrag eindeutig gegen ein Vergnügungsetablissement aussprach, am Dienstagabend auf Anfrage von osthessen-news mitteilte, hat sich der Ortsbeirat am Montagabend mit sechs Stimmen bei einer Enthaltung gegen die Umnutzung des Gebäudes als Bordell ausgesprochen und votierte für eine weitere Nutzung als Speiselokal. Nach den Angaben des Ortsvorstehers gebe es zwei ortsansässige Interessenten, die aus dem ehemaligen Lokal ein Bordell machen wollten. Seiner Kenntnis nach wolle eine ortsansässige Sparkasse das Gebäude für 200.000 Euro zwangsversteigern lassen, wobei es vermutlich eine noch höhere Schuldenlast auf dem Komplex gebe. Ein genauer Versteigerungstermin vor dem Amtsgericht Nidda ist Endisch allerdings bisher nicht bekannt.

Die Bauvoranfrage ist beim Bauamt des Vogelsbergkreises noch nicht entschieden worden, also ist in Sachen „Puff“ in Eichelsachsen noch alles offen. +++(awh)

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