Archiv

05.08.11 - Region

MdB Tauber zum Fluglärm: „Noch viele Fragen offen“ - Sinkflug-Verfahren möglich?

Seit März wird der Luftraum über dem Rhein-Main-Gebiet neu eingeteilt. Mit der Neustrukturierung wird die Inbetriebnahme der neuen Landebahn im Herbst vorbereitet. Seit dem 10. März gelten neue Anflugregelungen für den Frankfurter Flughafen - und die sorgen für zusätzlichen Lärm in der Region. Denn zum Teil wurden auch die Flughöhen reduziert. Der Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Tauber (CDU) hat sich jetzt sich mit Fragekatalog an die Deutsche Flugsicherung (DFS) gewandt.

Tauber möchte noch einmal im Detail Antworten auf die vielen Fragen haben, die sich den Bürgerinnen und Bürgern als auch ihm persönlich im Zusammenhang mit dem Thema Fluglärm stellen, erklärte der Politiker. Konkret möchte Tauber etwa wissen, unter welchen Voraussetzungen es möglich ist, die Flughöhen über dem Kinzigtal wieder anzuheben. Weiterhin möchte Tauber in Erfahrung bringen, unter welchen Bedingungen ein geräuscharmes CDA-Verfahren (kontinuierlicher Sinkflug) nach deutschen Standards beim Anflug auf den Frankfurter Flughafen möglich wäre, welche Schritte zur Realisierung eingeleitet werden müssten und welche Folgen dies hätte. Gerade bei der Frage, was ein CDA-Anflug ist, gebe es international verschiede Standards. Hier sei es wichtig in Erfahrung zu bringen, welches Verfahren der Region tatsächlich Entlastung bringen könnte.

Sinkflug-Verfahren möglich?

Zudem müsse gefragt werden, ob die Einführung des angeblich personalintensiveren CDA-Verfahrens bislang dadurch scheitere, dass die Flugsicherung Neueinstellungen scheue. Dieses Argument sei in der aktuellen Debatte immer wieder geäußert worden und müsse nunmehr überprüft werde. „Wir müssen in Erfahrung bringen, ob und wie ein CDA-Verfahren möglich wäre, damit die Umsetzung bei einer Realisierungschance mit Nachdruck eingefordert werden kann. Andererseits würde es aber keinen Sinn machen, sich beim CDA an einen zu kurzen Strohhalm zu klammern“, betonte der Abgeordnete. Genauer möchte Tauber zudem der Frage auf den Grund gehen, weshalb rund 75 Prozent der Landeanflüge von Osten und somit über den Main-Kinzig-Kreis erfolgen würden und unter welchen Umständen eine deutlich gerechtere Lösung möglich wäre.

Eine weitere Frage, die an ihn herangetragen wurde, ist die Frage von Bürgern der Stadt Bad Orb, ob es tatsächlich zu erheblichen Mehrbelastungen in der Region in den frühen Morgenstunden kommen würde, wenn ein striktes Nachtflugverbot in der Kernzeit eingeführt würde und sich eine Art Warteschlange von anfliegenden Maschinen bildet. Anders als die tendenziell geräuschärmeren Anflüge in der Nacht, könnte es angeblich passieren, dass für diese Flüge aus Zeitdruck dann ein besonders lärmintensives Anflugverfahren gewählt werde und dies zu besonders heftigen Lärmbelästigungen führe. Dies müsse ebenfalls hinterfragt und entsprechende Aussagen dann überprüft werden, so Tauber.

Entlastung für betroffenen Kommunen

Geklärt werden müsse zudem, welche Möglichkeiten es gibt, besonders belastete Kommunen vor Ort wieder zu entlasten. Auch die Frage, wie man dem Main-Kinzig-Kreis eine stärkere Stimme bei der Debatte über die Verteilung von Fluglärm geben kann, müsse noch einmal auf den Tisch. Tauber favorisiere hier, dass der Bürgermeister der Stadt Gelnhausen zukünftig in der Fluglärmkommission vertreten ist. Tauber habe zudem darum gebeten, die Erklärungen in einer Sprache zu erhalten, die „alle Menschen verstehen und nicht nur Luftverkehrsfachleute.“ Keinesfalls dürfe man sich hinter nicht durchschaubaren Formulierungen verstecken. „Wir haben einen Anspruch darauf zu erfahren, aus welchen Gründen und aus welcher Motivation die Flugrouten so sind wie sie jetzt praktiziert werden, um über realisierbare Lösungsmöglichkeiten zu diskutieren“, sagt Tauber.

Tauber sehe die Erstellung des Fragekatalogs als eine Fortsetzung des Gesprächs mit der Flugsicherung, die man nicht aus ihrer Verantwortung entlassen dürfe und für eine Sensibilität für den Lärmschutz im Kinzigtal sorgen müssen. +++

Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön