Soldat zwei Stunden verhört - rechtliche Bewertung der Staatsanwaltes

Hier noch eine ergänzende Mitteilung des PP Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Schweinfurt zu den wieder aufgetauchten Geldkoffern:Der Bundeswehrsoldat, der die drei Geldkoffer am Mittwochvormittag bei der Bad Kissinger Polizei abgegeben hat, wurde gut zwei Stunden zur Sache gehört. Demnach steht fest, dass er die an der Anschlussstelle Bad Kissingen/Oberthulba gefundenen Geldkoffer seit Montag in seinem Dienstfahrzeug belassen hatte. Letztendlich hat er sich dann nach zwei Tagen entschlossen, seinen wertvollen Fund bei der Polizei abzugeben.

Nachfolgend noch eine rechtliche Beurteilung dieses Falls vom leitendem Oberstaatsanwalt Rainer Vogt, Staatsanwaltschaft Schweinfurt, weiter:

"Der Sachverhalt lässt sich derzeit noch nicht endgültig strafrechtlich bewerten. Ob sich der Finder einer Fundunterschlagung schuldig gemacht hat oder nicht, hängt davon ab, ob er sich die gefundenen Geldkoffer angeeignet hat; d.h. ob er sie endgültig behalten wollte und das auch nach außen deutlich gemacht hat. Er ist hierzu von der KPI Schweinfurt ausführlich vernommen worden. Sie wird eine Anzeige wegen des Verdachts der Fundunterschlagung vorlegen.

Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt wird dann entscheiden, ob ein hinreichender Tatverdacht einer Unterschlagung gegeben ist oder nicht. Sie wird dann entweder Anklage erheben oder das Verfahren einstellen. Im Falle einer Anklageerhebung würde dem Finder eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis max. 3 Jahren drohen. Sicher wäre aber hier nur eine Strafe im unteren Bereich zu erwarten, da der Finder wenn auch spät und vielleicht zu spät auf den Pfad der Tugend zurück gefunden hat."

V o g t

Leitender Oberstaatsanwalt +++