DR. BJÖRN STEISEL (30) künftiger Kreisbrandinspektor im Landkreis Fulda

Nach zwei aufwändigen Bewerbungsverfahren hat der Kreisausschuss des Landkreises Fulda nun nach achtmonatiger Vakanz die Personalentscheidung "Kreisbrandinspektor" getroffen. Dr. Björn Steisel (30) wird ab 01. Oktober 2011 als "Brandrat" neuer hauptamtlicher Kreisbrandinspektor für den Kreis Fulda. Das bestätigten Landrat Bernd Woide und Vize-Landrat und Gesundheitsdezernent Dr. Heiko Wingenfeld auf Nachfrage von "osthessen-news" am Montagabend. Steisel folgt damit auf Stefan Schmidt, der Ende Oktober letzten Jahres plötzlich und unerwartet im Alter von 49 Jahren verstorben ist. Seit dieser Zeit hatte der stellvertretende Kreisbrandinspektor Bernd Schädel dieses Amt kommissarisch ausgeübt.

Steisel - der im September seinen 31. Geburtstag feiert - ist in Helsa im Landkreis Kassel geboren und legte im Jahr 2000 sein Abitur an der Valentin-Traudt-Schule in Hessisch Lichtenau ab. Anschließend studierte der gebürtige Nordhesse an der Georg-August-Universität in Göttingen Chemie, diplomierte und promovierte. Nach "osthessen-news"-Informationen war Dr. Steisel zuletzt bei der Werkfeuerwehr der BASF Ludwigshafen tätig und wurde bei der Stadt Ludwigshafen als "Brandreferent" ausgebildet. tätig. Die 200 Mitarbeiter starke Werkfeuerwehr stellt den Brandschutz auf dem größten zusammenhängenden Chemie-Areal der Welt sicher. Neben der Brandbekämpfung und technischen Hilfe ist sie - laut Wikipedia - besonders auch im Bereich des vorbeugenden Brand- und Gefahrenschutzes und der Gefahrstoffwehr tätig.

Am Institut der Feuerwehr Nordrhein-Westfalen absolvierte Björn Steisel zwischen 2008 und 2009 erfolgreich die Laufbahnprüfung für den höheren feuerwehrtechnischen Dienst. Diese Qualifikation war - laut Ausschreibungsprofil des Landkreises Fulda - eine entscheidende Anforderung. Steisel ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen im Alter von 25 Monaten und von fünf Monaten. Noch vor dem Amtsantritt will er sich in der Region Fulda ein "neues Zuhause für die Familie" suchen.

Bei dem Bewerbungsverfahren waren auch die Vertreter der Feuerwehren eingebunden, wenngleich sie keine Entscheidungsbefugnisse haben. "Mich hat die Aufgabe gereizt, viel strukturelle Arbeit und viel Eigeninitiative umsetzen zu können", sagte Dr. Steisel in einem lockeren und offenen Gespräch mit "osthessen-news". Er kenne den "Feuerwehrbetrieb" von frühester Jugend, denn als 13-Jähriger sei er in Helsa Mitglied der Jugendfeuerwehr geworden. "Respekt ist keine Frage des Alters", meinte der 30-Jährige und betonte, dass man sich "Autorität erarbeiten" müsse. Er ist überzeigt, dass seine Ausbildung der Arbeit etwa im Gefahrgut-Bereich zugute komme, denn diese Probleme nähmen ja im kommunalen Bereich immer mehr zu.

"Ich finde es gut, dass er so jung ist und damit ein Vorbild für den Nachwuchs sein kann, um zu zeigen, dass man auch in jungen Jahren Verantwortung übernehmen kann", meinte Vize-Landrat Wingenfeld. Für Landrat Woide ist seine Fachlichkeit wichtig und dass er wisse, wie Freiwillige Feuerwehren "ticken". Er gehe auch mit "großer Offenheit und Unvoreingenommenheit" sein Amt an. In diesem Zusammenhang dankte Woide dem kommissarischen KBI Bernd Schädel für seine großartige Arbeit in den vergangenen Monaten. Dieser wiederum meinte, dass die Stimmung zur Personalentscheidung Dr. Steisel "sehr positiv" bei den Feuerwehren sei und für die kommenden Jahre "viele Perspektiven biete".

Hintergrundinformationen: Zum Aufgabengebiet des Kreisbrandinspektors gehören insbesondere Tätigkeiten im Brandschutz, in der Allgemeinen Hilfe, im Katastrophenschutz und in der zivilen Verteidigung. Er muss im rund 218.000 Einwohner großen Landkreis Fulda mit etwa 5.000 aktiven freiwilligen Feuerwehrangehörigen in 181 Ortswehren zusammenarbeiten. Der Kreisbrandinspektor nimmt die Aufsicht über die Feuerwehren der kreisangehörigen Städte und Gemeinden wahr und kann im Bedarfsfalle jederzeit die Einsatzleitung übernehmen. (Christian P. Stadtfeld / Martin Angelstein). +++