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07.04.11 - STATISTIK

588.000 Menschen leben hessenweit mit schwerer Behinderung - Rekordzahl

Am Jahresende 2010 lebten in Hessen knapp 588 000 Menschen mit einem amtlichem Schwerbehindertenausweis und einem Grad der Behinderung (GdB) von 50 oder mehr. Damit erreicht sowohl die Anzahl der schwer behinderten Menschen als auch die Quote (Anteil der schwer behinderten Menschen an der Bevölkerung) einen Höchststand seit zehn Jahren.

Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, nahm die Zahl der schwer behinderten Menschen binnen Jahresfrist um rund 9000 oder 1,6 Prozent zu und macht 9,7 Prozent der hessischen Bevölkerung aus. Mit knapp 280 000 weiblichen und rund 308 000 männlichen schwerbehinderten Menschen stieg der Frauenanteil weiter an und erreichte knapp 48 Prozent. Bezogen auf alle Frauen in Hessen hatten gut neun Prozent einen Schwerbehindertenausweis und somit einen niedrigeren Anteil als die Männer (10,4 Prozent). Die Quote bei den Frauen stieg allerdings stärker als bei den Männern. Der Grund hierfür liegt zum einem darin, dass Frauen älter werden, da auf der anderen Seite auch die Quote der unter 65-jährigen Frauen steigt. Jeweils knapp ein Viertel aller schwer behinderten Menschen war jünger als 55 Jahre bzw. zählte zur Altersgruppe der 55- bis unter 65-Jährigen. Gut die Hälfte aller Schwerbehinderten hatte das 65. Lebensjahr vollendet.

Mit gut 23 Prozent war die häufigste Behinderungsart die Beeinträchtigung der Funktionen von inneren Organen bzw. Organsystemen, vornehmlich Störungen von Herz und Kreislauf. Es folgten Querschnittlähmung, zerebrale Störungen, geistig-seelische Behinderungen und Suchtkrankheiten mit zusammen 16 Prozent. Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule und des Rumpfes machten 15 Prozent aus; 13 Prozent litten an Verlust oder Funktionseinschränkungen von Gliedmaßen. Auf Sprach- und Gehörschädigungen entfielen fünf Prozent. Behinderungen wie Sehstörungen oder Blindheit machten gut vier Prozent aus. 21 Prozent der schwer behinderten Menschen litten an sonstigen ungenügend bezeichneten Behinderungen. Gut 29 Prozent der schwer behinderten Menschen hatten mehrere Behinderungen.

Bei den Ursachen für die schwerste Behinderung standen Krankheiten mit 40 Prozent im Vordergrund. Knapp drei Prozent waren angeborene Behinderungen. Rund 1,4 Prozent waren auf Unfälle und knapp ein Prozent auf Kriegs-, Wehrdienst- oder Zivildienstbeschädigungen zurückzuführen. Sonstige, mehrere oder ungenügend bezeichnete Ursachen machten zusammen 56 Prozent aus.

Ein gutes Drittel der schwer behinderten Menschen hatte einen Grad der Behinderung von 50. Ein GdB von 60 traf auf knapp 16 Prozent der schwerbehinderten Personen zu. Einen GdB von 70 wiesen elf Prozent auf. Ebenfalls elf Prozent kamen auf einen GdB von 80 und weitere fünf Prozent hatten GdB von 90 Prozent. Knapp 23 Prozent aller schwerbehinderten Menschen hatten einen GdB von 100 Prozent. Laut Mitteilung des Landesversorgungsamtes Hessen gab es in Hessen Ende 2010 zusätzlich noch 123 000 Menschen, die zwar die Voraussetzungen für einen amtlichen Schwerbehindertenausweis erfüllten, diesen aber nicht beantragt haben. Rechnet man diese zu den schwer behinderten Personen mit Ausweis hinzu, leiden knapp zwölf Prozent der hessischen Bevölkerung, d.h. jeder achte Hesse unter schweren Behinderungen. +++

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