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- Fotos: Hanns Friedrich

20.03.11 - Bad Neustadt/S.

Rhönklinikum verwandelt sich in "Kriegschauplatz" - Bundeswehrübung

Soldaten patrouillierten am Samstagmittag an der Tiefgarage des Rhönklinikums in Bad Neustadt, Rettungsfahrzeuge standen am Parkplatz. Plötzlich ein Knall, Geschrei und Hektik. In der Nähe der Patrouille explodierte ein Handgranate, Rauch steigt auf. Drei Soldaten sind teils schwer verletzt. Die Rettungskette läuft an. Ein Szenario wie es durchaus in Realität im Kosovo oder anderswo auf der Welt sein kann, sagt Siegfried Jooß von der Pressestelle des Sanitätskommandos IV in Bogen. Eine Szenerie, die im Rahmen des Notfallmedizinischen Forums an der Herz- und Gefäß-Klinik und der Neurologischen Klinik Bad Neustadt durchgeführt wurde. Es sollte zeigen wie die Bundeswehr vor Ort bei solchen Anschlägen reagiert.

Zurück zur Praxisdemonstration des Sanitätskommandos IV der Bundeswehr aus Bogen unter Leitung von Oberfeldarzt Stephan Franke. Hier greifen die unverletzten Soldaten sofort ein. Die Verwundeten werden aus der Gefahrenzone geholt und zu einem provisorischen Verbandsplatz gebracht. Die nächste Einsatzstelle wird informiert. Krankenwagen rollen an. Es gibt Bein- und Armverletzungen, außerdem Verletzungen im Brustbereich. Einem Soldaten wurde der Arm abgetrennt. Die Soldaten schleppen die Verwundeten, leisten erste Hilfe, nehmen den abgetrennten Arm mit und reden beruhigend auf die „Verletzten“ ein. Dann kommen die Rettungskräfte, bringen die Soldaten in Bundeswehrrettungsfahrzeuge zu einer mobilen Rettungsstation

Diese Station ermöglicht den Sanitätskräften der Bundeswehr eine völlig autarke allgemein- und notfallmedizinische Versorgung einschließlich chirurgischer Wundbehandlungen. Hierzu verlegt die Bundeswehr diese Spezialeinheit einschließlich der dazu erforderlichen Versorgungspalette. Sind im Katastrophenfall die zivilen Ressourcen erschöpft, kann die Bundeswehr derartige Rettungsstationen zur Verfügung stellen. Das alles erfuhren die mehr als 500 Teilnehmer des Notfallmedizinischen Forums, die aus ganz Deutschland gekommen waren, bei der Demonstration. Sie sahen aber auch, wie die Soldaten nicht nur versorgt wurden, sondern gleichzeitig der Bereich, an dem der „Anschlag“ stattfand, abgesichert wurde.

„Wir stellen die professionelle Notfallrettung der uns anvertrauten Soldaten mit einer Rettungskette im Einsatz sicher,“ sagte Jooß. Er berichtete von der Rettungsstation, in der medizinisches Fachpersonal arbeitet. In der kleinsten modularen Sanitätseinrichtung, die einem Krankenhaus gleichkommt, werden Schock und Schmerzen bekämpft, blutstillende Maßnahmen durchgeführt und die Patienten stabilisiert. Sollte das Krankheitsbild jedoch so sein, daß eine weitere Behandlung notwendig wird, erfolgt die Rückverlegung der Soldaten mit speziell ausgestatteten Luftfahrzeugen nach Deutschland. Dort kommen die Verwundeten dann in ein Bundeswehrkrankenhaus zur Weiterbehandlung. „Die Qualität unserer medizinischen Versorgung ist damit auf sehr hohem Niveau.“ Er erwähnte aber auch die schnelle Soforthilfe der Kameraden. Nach der Selbst- und Kameradenhilfe komme der Arzttruppe dann die Verlegung in das Einsatzlazarett. (hf) +++


In einen Kriegsschauplatz verwandelte sich am Samstagnachmittag ein Bereich des Rhönklinikums an der Tiefgarage. Dort wurde gezeigt, wie die Bundeswehr bei einem Anschlag reagiert und ihre verletzten Soldaten versorgt

Drastische Darstellung: Einem Soldaten wurde der linke Arm abgetrennt


Das Einsatzlazarett hat eine Ausstattung, die dem eines Kreiskrankenhauses gleichkommt

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