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21.01.11 - BURGHAUN

"Stolpersteine" sollen an 30 Opfer des Nazi-Regimes erinnern - Spendenaufruf

Seit Oktober 2009 gibt es sie in Hünfeld (ON berichtete: http://osthessennews.de/beitrag_H.php?id=1173281 ), seit vergangenem Jahr in Bad Hersfeld und bald sollen auch in Burghaun welche liegen: Die Rede ist von den so genannten "Stolpersteinen". Diese Steine erinnern in vielen deutschen Städten an Menschen, die während des Dritten Reiches von den Nationalsozialisten verschleppt, gefoltert, ermordet oder in den Selbstmord getrieben wurden. Auch in Burghaun (Kreis Fulda) will die vor kurzem gegründete "Initiative Stolpersteine in Burghaun" das Projekt individueller Erinnerungssteine des Kölner Bildhauers Gunter Demnig verwirklichen. Die Gemeinde Burghaun habe als Eigentümerin der meisten Gehwege dem Vorhaben bereits zugestimmt und ihre Unterstützung zugesagt, berichtet die Initiative in einer Pressenotiz.

Stolpersteine sind Betonquader von 10 x 10 x 10 Zentimetern Größe, straßenseitig mit einem Messingüberzug versehen, in dem eingravierte Namen und Lebensdaten an Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten verfolgt oder ermordet wurden: Sinti und Roma, Juden, Homosexuelle, geistig/seelisch Kranke, Behinderte, Oppositionelle und andere dem NS-Regime unliebsame Menschen. Die Steine werden in Handarbeit vom Künstler selbst gefertigt und an Ort und Stelle der letzten frei gewählten Wohnung eines Opfers im Gehweg eingelassen. Inzwischen wurden laut der Initiative mehr als 23000 Stolpersteine in vorwiegend deutschen Städten und Gemeinden, aber auch in anderen europäischen Ländern, verlegt.

Zunächst will die Gruppe den 27 jüdischen Einwohner gedenken, die in Burghaun bis zuletzt ausgeharrt hatten, schließlich deportiert und später ermordet wurden. "Außerdem sollen drei nichtjüdische Personen, die der Euthanasie oder anderer Willkürmaßnahmen des NS-Regimes zum Opfer fielen, durch einen Stolperstein geehrt werden", schreibt die Initiataive. Die Verlegung der Steine soll an zwei Terminen stattfinden: Im September 2011 und im Rahmen der 750-Jahrfeiern von Burghaun im Jahr 2012.

Man sei in der günstigen Situation, dass alle nötigen Recherchen bereits ausgeführt und in dem Buch "Jüdisches Leben im Hünfelder Land - Juden in Burghaun" veröffentlicht worden seien. Die Finanzierung des Projektes geschehe ausschließlich durch Spenden, mit denen die Stolpersteine und ihre Verlegung sowie unvermeidbar anfallende sonstige Unkosten bezahlt werden. Der Preis für einen Stein betrage 95 Euro. Wer möchte, kann die Patenschaft für einen bestimmten Stein übernehmen, der Spender/die Spenderin erhält in diesem Fall nach der Verlegung ein entsprechendes Zertifikat des Künstlers Gunter Demnig, teilt die Initiative mit. Alle Spenden, große wie kleine, seien willkommen.

Spendenkonto eingerichtet

Unter dem Dach der "Bürgerstiftung" wurde das Sonderkonto "Stolpersteine Burghaun" eingerichtet, auf das Spenden zur Durchführung des Projektes erbeten werden. Die Bürgerstiftung stellt eine Spendenbescheinigung aus verbunden mit einer Bestätigung durch die "Initiative Stolpersteine in Burghaun". Überweisen Sie bitte Ihre Spende auf folgendes Konto: Sonderkonto "Stolpersteine Burghaun", Kontonummer 100016802, Raiffeisenbank Burghaun, BLZ 52069013. Weitere Informationen gibt es unter: http://www.burghaun.de ("Aktuell" oder Icon "Spuren Jüdischen Lebens") und http://stolpersteine-burghaun.jimdo.com .+++

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