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- Fotos: Hans-Hubertus Braune

Lara, Atze, Elisa und Jakob beim Weihnachtsdreh im Goldenen Karpfen

25.12.10 - FROHES FEST

Seine sonore Stimme geht sofort vom Ohr ins Herz und ist passionierten Radiohörern seit vielen Jahrzehnten ein wohlklingender Begleiter. Hans Karl Schmidt alias Atze ist der Prototyp des (meistens) freundlichen Onkels, der Geschichten so erzählen kann, dass sofort detaillierte bunte Bilder im Kopf entstehen und bleiben.

Für die Redaktion von "osthessen-news" und alle Leser hat der beinah 80-Jährige seine wunderbare "Quatsche" geölt und ein altes Lied von Udo Jürgens deklamiert und in Szene gesetzt - mimisch und theatralisch unterstützt von Jakob, Lara und Elisa. Das ist Weihnachtsfeeling pur, wenngleich hier jemand offenbar auch ein kritisches Auge auf die "lieben Kinderlein" wirft. Mit dem im Fuldaer Romantik- Hotel "Goldener Karpfen" entstandenen Video wünschen wir allen allüberall ruhige und gemütliche Weihnachtsfeiertage, viel Muße sowie eine stress- und streitfreie Zeit.

Weihnachtszeit - Kinderzeit

Lichterschein in jedem Fenster

und ich gehe durch die Stadt.

Hochgeschlagen ist mein Kragen

und ich seh' manchen, der es eilig hat.

Vor der Kirche bleib' ich stehen,

schau' mich um und trete ein

und ich höre Kinder singen.

Meine Kindheit fällt mir ein.

Weihnachtszeit - Kinderzeit.

Alle Tage hell und froh.

Oh wäre es doch immer so,

wie heut'.

Weihnachtszeit - Kinderzeit.

Und es brennt das Licht der Liebe,

wenn man seinen Namen nennt,

wie heut'.

Die Erinnerung wird bleiben,

wenn die Jahre auch vergeh'n.

Und wir denken still an morgen,

wenn wir in die Kerzen seh'n.

All' die Kinder dieser Erde,

ob sie groß sind oder klein,

lasse sie in Liebe leben,

dann wird immer Frieden sein.

Weihnachtszeit - Kinderzeit...

Musik: Udo Jürgens

Über Hans Karl Schmidt

Sein Erfolg war ihm sicher nicht an der Wiege gesungen, als der kleine Hansi am 26. April 1931 in der Dankelmannstraße in Berlin zur Welt kam. Nicht nur, weil es keine Wiege gab. Für das uneheliche Kind eines Dienstmädchens waren schon damals die Aussichten eher trübe. Aber was schert das ein Kind, das sich in der Liebe seiner Mutter geborgen weiß. Auch wenn diese Liebe dazu führt, dass der kleine Hansi zunächst mal immer eingeschlossen wurde, wenn die Mutter zur „Herrschaft“ arbeiten ging. Bis er zur Schule musste. Da begann die große Freiheit und die weite Welt. Und leider auch bald der Krieg. Seine Jugenderlebnisse „zwischen Bomben und Bienenstich“ hat uns Hans Karl Schmidt in seinen „Berliner Geschichten“ anschaulich geschildert.

In den Hungerjahren nach dem Krieg lag die Versuchung nahe, einen „nahrhaften“ Beruf zu erlernen. Aber alle Lehren in einer Kartoffelhandlung, beim Bäcker und schließlich beim Schlachter waren kein Erfolg. Schließlich blieb ein Job als „Guard“ bei den Amis. Die US-Streitkräfte boten schwarze Uniformen statt der „Lumberjacks“ und Ringelsocken, eine Ausbildung an der Waffe und Wachdienst bei Munitionsdepots, Motor Pools und der sagenhaften PX.

Ein Auswanderungsantrag in die USA wurde abgelehnt: Quote erfüllt. Gut, dann wandert er eben nach Nebenan aus: Kanada. Und hier macht er sich auf die sprichwörtliche Neue-Welt-Laufbahn: Tellerwäscher bei Woolworth. Schwesternhelfer im Krankenhaus. Salatier und schließlich Koch im Speisewagen der Canadian Pacific zwischen Montreal und Vancouver. Bis er schließlich als Koch im „Airline Inn Hotel“ in Goosebay/Labrador strandet. Einer Wellblechbaracke am Ende der Welt. Beim Anblick der Super Constellations, die dort zwischenlandeten, wenn in Gander Nebel war, muss wohl der Entschluss zu seiner heutigen Karriere gereift sein:Zurück in Montreal, beginnt er, Deutschland nach Kanada zu bringen.

Zunächst in einer eigenen „Radiostunde“ in deutscher Sprache. Dann mit deutschen Filmen. Erst im gemieteten Kino und dann im Nebenraum seines „Deutschen Cafes“. Dort beginnt auch der „Melitta Filter“ seinen Siegeszug in Kanada. Und mit der Produktion seines ersten Films, einem Kinospot zur Einführung des „Bertelsmann Leserings“ in Kanada ist er wohl endgültig in der Medienbranche gelandet. Das „Adenauer-Fernsehen“ lockt ihn zurück nach Deutschland. Leider ist es ein Flop.

Unzählige Bewerbungen bei allen Sendern Deutschlands folgen. Endlich gibt es einen Mikrofontest bei der IPA, dem deutschen Studio von Radio Luxemburg. Und hier wird er endlich „entdeckt“! Camillo Felgen nimmt ihn gleich mit nach Luxemburg. Dort hält man allerdings nichts vom damals weihevoll seriösen Stil deutscher „Ansager“. Hans Karl Schmidt muss sich einen virtuellen Partner erschaffen, der mit ihm durch die Sendung führt. Er nennt ihn „Atze“, und gibt ihm seinen Berliner Dialekt. Womit er nicht gerechnet hat: Atze hat Erfolg und übernimmt die Sendung. Mit seiner unbeschreiblichen „Huahuahua-Lache“ wird er zu einem der Markenzeichen von RTL.

Wenn er nicht gerade als „Atze“ bei RTL zu tun hat, moderiert Hans Karl Schmidt „seriöse“ Programme bei anderen Sendern und begegnet vor dem Mikrofon nahezu jedem deutschen „Promi“ der damaligen Zeit: Von Heinrich Lübke über F.J. Strauß bis zu Vico Torriani, die Valente und Udo Jürgens, für den er die Texte zweier Hits schrieb. Eigene Schallplatten-Versuche („Bis hier mal die Bedienung kommt“, etc.) bleiben im ehrbaren Bereich.Kein Wunder, dass der Hessische Rundfunk die Angel nach diesem Hörer-Magneten auswirft. RTL nimmt den Verlust von „Atze“ gelassen und holt sich Frank Elstner und Dieter Thomas Heck.

Aus schüchternen zwei Stunden pro Woche beim HR werden über tausend tägliche Frühsendungen, über tausend von den damaligen Teenies heiß geliebte Abendsendungen (Teens, Twens, Top-Time) und schließlich auch die regelmäßige Moderation öffentlicher Veranstaltungen. Und wenn er schon mal das Studio verlassen durfte, dann auch als Reise-Reporter von Kanada bis Tahiti, von Israel bis Sri Lanka.

Mit Fug und Recht kann sich Hans Karl Schmidt als einer der Gründungsväter von HR3, der Pop-Welle des Hessischen Rundfunks fühlen. Und auch von HR4, als er über das Alter des Teenie-Anmachers hinaus war. Denn wie alle Entertainer hat auch Hans Karl Schmidt seine nachdenkliche, poetische Seite.Sie äußert sich heute zum Beispiel in wunderschönen Naturfilmen auf Video, wo er in ruhigen Bildern die Welt zeigt, wo sie noch heil ist. In nachdenklicher Lyrik, von der er weiß, wie sie zu sprechen ist, weil er sie erdacht hat. (Erich F. Bauer)+++



ON-Kameramänner in Aktion: links Klaus Dehnhard, rechts Sascha Poldrack.



Kämmen muss auch noch sein...


Der Kameramann läuft mit....

kleine Textprobe....


"So Kinder müsst ihr laufen" - Atze als "Vorläufer"....

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