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24.10.10 - Bad Hersfeld

Arbeitslose, Niedriglöhne, Leiharbeit: Grüne informierten sich in Arbeitsagentur

Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen und mehr offener Stellenangebote in der Region informierten sich die Mitglieder des Grünen-Kreisvorstandes und der Kreistagsfraktion in einem Gespräch mit dem Leiter der Hersfelder Agentur für Arbeit, Matthias Oppel. „Wir waren erfreut, wie umfassend wir während des zweistündigen Gespräches informiert wurden. Wir haben viel Neues über die spezielle Situation in unserem Arbeitsagenturbezirk erfahren!“ Dieses Fazit zog Jörg Althoff, der für die Grünen im Kreistag sitzt. Etwas verwundert zeigten sich die Beteiligten darüber, dass derartiger politischer Besuch für den Agenturchef bisher wohl die Ausnahme darstellte.

Thematisch beschäftigte sich die Runde zunächst mit der aktuellen Arbeitslosenstatistik und deren Zustandekommen, später wurden Fragen zu Zeitarbeit, dem Niedriglohnsektor und dem zunehmenden Fachkräftemangel kritisch diskutiert. „Als Mitglied der Grünen interessiert mich neben Sozialer Gerechtigkeit auch ein Blick in die Zukunft, damit wir auf bestimmte Entwicklungen vorausschauend und nachhaltig reagieren können“, erklärt Kaya Kinkel, die für die Grüne Jugend an dem Gespräch teilnahm. "Dass aber schon heute dem Handwerk etliche Azubis fehlen, hat mich doch etwas überrascht. Wir Jugendlichen müssen wieder selbstbewusster in die Zukunft blicken - wir sind plötzlich wieder sehr gefragt!"

Ein wichtiges Anliegen der Grünen war die soziale Schieflage im Zusammenhang mit Niedriglöhnen in der Zeitarbeitsbranche. „Es gibt neben einigen vorbildlichen Unternehmen, die LeiharbeiterInnen genauso wie die Stammbelegschaft bezahlen, auch viele schwarze Schafe in diesem Bereich. Es kann doch nicht sein, dass Beschäftigte mit ihrem niedrigeren Gehalt gegenüber der Stammbelegschaft auch noch für die erhöhte Flexibilität, die sie dem Arbeitgebeber bieten, bezahlen müssen“, kritisierte Nina Weise-Hübner aus der Grünen Kreistagsfraktion. Dieses Problem beschäftigte auch die Grünen Bundestagsfraktion, die sich kürzlich neben tariflicher Gleichstellung von Leiharbeitnehmern und Stammbelegschaft sogar für einen zehnprozentigen Leiharbeiter-Lohnzuschlag einsetzte, jedoch ohne Erfolg.

"Alleine bei uns im Landkreis befinden sich viele hundert Menschen in Leiharbeitsverhältnissen", ergänzte Christian Eimer vom Grünen Kreisvorstand. "Wenn es keine Leiharbeit gäbe, so müssten die großen Logistikunternehmen trotzdem die gleiche Anzahl von ArbeitnehmerInnen einstellen - nur zu wesentlich faireren Konditionen. Dies würde womöglich den Unternehmensgewinn etwas schmälern, aber vielen Beschäftigten im Landkreis die Aufstockung ihres Niedriglohnes durch Hartz IV ersparen."

Die Grünen erklärten, sie wollten an dem Thema "dranbleiben" und darauf hinwirken, dass der heimische Arbeitsmarkt an dieser Stelle transparenter werde, um vorhandene Missstände abzustellen. +++

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