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18.10.10 - Region

Neues Ausbildungskonzept für Hausärzte - Vernetzung mit Main-Kinzig-Kliniken

Mit einem neuen, in Hessen nahezu einzigartigem Konzept will der Arbeitskreis „Allgemeinmedizin“ des Expertenrates des Main-Kinzig-Kreises eine Werbeoffensive starten, um der sich durch das alterbedingte Ausscheiden von Hausärzten abzeichnenden Verschlechterung der Versorgungslage zu begegnen.

Das neue Konzept stellten die Sprecher des Arbeitskreises, Chefarzt Dr. Wolfgang Hahn von der Medizinischen Klinik II der Main-Kinzig-Kliniken, Frank Forst, Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie im Krankenhaus Gelnhausen, und die Allgemeinmediziner und Hausärzte Dr. Rosa-Maria Bachmann-Schmitt aus Freigericht, Dr. Willi Heinrich aus Langenselbold und Dr. Dietmar Schultheis aus Birstein als Vertreter des Ärztenetzes Spessart und des Hausärzteverbandes Hessen den Mitgliedern des Expertenrates um den Kreisgesundheitsdezernten und Expertenratsvorsitzenden Günter Frenz vor. Vertreten waren Dieter Bartsch, der Geschäftsführer der Main-Kinzig-Kliniken, Dr. Hansjoachim Stürmer, Vorsitzender des Hausärzteverbandes, Dr. Helmut Ernst, Leiter des Kreisgesundheitsamtes, und der Wächtersbacher Bürgermeister Rainer Krätschmer als Vertreter der Kommunen.

„Das Konzept sieht bei der Ausbildung zum Allgemeinmediziner eine Vernetzung zwischen den Main-Kinzig-Kliniken und den Praxen im Main-Kinzig-Kreis vor“, erklärt Chefarzt Dr. Hahn. Bisher musste sich ein zukünftiger Allgemeinmediziner im praktischen Teil seine Ausbildungselemente selbst zusammensuchen. Nunmehr werden dem ausbildungswilligen jungen Mediziner ein komplettes, zwischen den Main-Kinzig-Kliniken und den Praxen abgestimmtes Angebot unterbreitet. „Wir haben einen klaren Ausbildungskatalog festgelegt“, berichtet Dr. Hahn. Der Vorteil: Die Koordination übernimmt der Arbeitskreis Allgemeinmedizin und die Mitglieder stehen während Ausbildungszeit als feste Ansprechpartner zur Verfügung. Einen weiteren großen Vorteil sieht der Chefarzt in dem neuen Konzept: Es können ohne Probleme auch zusätzliche Ausbildungselemente wie etwa Praxismanagement – heute ganz wichtig – und Medizinrecht vermittelt werden.

Was bleibt, ist natürlich die laut Landesärztekammer vorgeschriebene fünfjährige Ausbildungszeit für den zukünftigen Allgemeinmediziner. Während seiner praktischen Ausbildung verbringt er grundsätzlich drei Jahre in den Main-Kinzig-Kliniken mit den beiden Krankenhäusern in Gelnhausen und Schlüchtern sowie zwei Jahre in einer Hausarztpraxis. In den beiden Krankenhäusern wird entsprechend der Ausbildungsordnung in der Regel zwei Jahre die Innere im Fokus stehen. Dr. Hahn: „Wir bieten den Auszubildenden aber auch eine große Vielzahl medizinischer Teilgebiete von der Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe über die Anästhesie, Urologie, Psychiatrie oder Kinder- und Jugendmedizin bis hin zur Geriatrie an, sodass er eine Ausbildung als Allgemeinmediziner nach Neigung und eigenen Schwerpunkten erhalten kann.“

Diese umfassend strukturierte Weiterbildung mit Zukunftsperspektive erhält natürlich auch in den Praxen bei der Ausbildung zur ambulanten hausärztlichen Versorgung eine besondere Note, wobei sechs Monate Chirurgie oder Kinder- und Jugendmedizin anrechnungsfähig sind. Mit vielfältigen und facettenreichen Strukturen und Spezialisierungen, etwa von der großen Hausarztpraxis im ländlichen Gebiet über ein unter Leitung eines Allgemeinmediziners geführtes Versorgungszentrum bis zu einer Gemeinschaftspraxis mit mehreren Ärzten, soll der junge Mediziner zur Tätigkeit als niedergelassener Arzt in einer Praxis oder zur Übernahme einer Praxis, Praxisgemeinschaft oder einer anderen Kooperation motiviert werden. Der Sprecher: „Wir hoffen natürlich, dass wir dank dieses Konzepts, unsere großen Kooperationsbereitschaft und unseres persönlichen Engagements junge Menschen zur Weiterbildung als Allgemeinmediziner und Hausarzt gewinnen können.“

Weil jedes Konzept nur so gut ist wie sein Bekanntheitsgrad, wollen Dr. Hahn und seine Kollegen kräftig die Werbetrommel rühren. Eine 32-seitige Broschüre ist bereits aufgelegt und gibt Auskunft über das Konzept und die verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten. „Mit dieser Broschüre werden wir auf Berufs- und Jobmessen für die Weiterbildung zum Allgemeinmediziner in unserer Region werben“, so Dr. Hahn. Die Broschüre wird aber auch in Hausarztpraxen ausliegen und auch im Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt können sich die Studenten informieren. Damit wollen die Sprecher des Arbeitskreises den Entscheidern „vor Ort“ an der Uni abholen.

Der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Günter Frenz dankte dem fünfköpfigen Ärzteteam des Arbeitskreises für die Ausarbeitung des Konzepts. Frenz: „Da die Weiterbildung für Allgemeinmedizin zum Facharzt aus einer Hand kommt und mit den Main-Kinzig-Kliniken, dem Ärztenetz Spessart eG und dem Hausärzteverband Hessen e.V. drei starke Partner dahinter stehen, bin ich optimistisch, das es einen Beitrag zur Verbesserung der zukünftigen Versorgungslage bei Hausärzten leisten kann.“

Wer sich bewerben will, kann seine Unterlagen an die Main-Kinzig-Kliniken, Personalmanagement, Stichwort „Allgemeinmedizin“, Herzbachweg 14, 63571 Gelnhausen, senden. Weitere Informationen unter: http://www.mkkliniken.de/de/personalwelt/unsere-facharzt-curricula/; www.aerztenetz-spessart.de und www.hausaerzte-hessen.de. +++

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