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19.09.10 - Region

"Firmen suchen händeringend Nachwuchs" - OloV hilft jungen Menschen in den Beruf

Die Schaffung von Ausbildungsplätzen und die Verbesserung der Ausbildungsreife sind zwei der Schwerpunktthemen, um die sich das Programm „OloV - Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit“ bemüht. Die Erste Kreisbeigeordnete Elke Künholz konnte vor wenigen Tagen beim sechsten hessenweiten Treffen der Regionalen Koordinationen und Ansprechpersonen Berufsorientierung bei den Staatlichen Schulämtern in Hessen zu OloV Gäste aus allen Landesteilen in Bad Hersfeld begrüßen. Es ging um kreative Lösungsansätze für junge Leute, die problembehaftet sind und für die Ausbildungsplätze gesucht werden.

„Seit 2005 sind wir alle gemeinsam in der Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit bei der Schaffung und Besetzung von Ausbildungsplätzen in Hessen aktiv. Seitdem konnten wir sehr genau ablesen, in welchem Zustand sich die Wirtschaft befand: Zunächst ein etwa ausgewogenes Verhältnis von jungen Leuten zu Lehrstellen, dann der wirtschaftliche Einbruch mit viel zu wenig Lehrstellen, heute das genaue Gegenteil. Die Wirtschaft sucht händeringend nach fähigen jungen Leuten und ebenso nach fertigen Fachleuten“, betonte Künholz in ihrer Begrüßung der Experten aus ganz Hessen.

Dieses Wechselbad hätten die Verantwortlichen auch bei OloV nach- und miterlebt, führte Künholz aus. Als Partner des Hessischen Paktes für Ausbildung hätten sich die Kommunen von Anfang an stark eingebracht. Die Motivation dafür liege auf der Hand: OloV bündelt kommunale Ideen und Ansätze und bietet Zukunfts-Chancen. „Die Fachleute von morgen sind die Lehrlinge von heute. Anders ausgedrückt: Wenn heute Fachleute fehlen, dann wurde zu wenig ausgebildet. Wenn morgen laut Prognose noch mehr Fachleute fehlen, dann muss heute verstärkt ausgebildet werden“, forderte Künholz vor den 40 Experten. Und genau darum kümmere sich OloV mit seinem Arbeits-Schwerpunkt.

Die Wirtschaft benötigt nach Ansicht der Fachleute der OloV-Runde dringend Fachleute. Kein Unternehmen im globalen Wettbewerb könne sich auf Dauer das Fehlen von Nachwuchs leisten. Kein Unternehmen, das im Weltmarkt bestehen wolle, könne es sich leisten, Arbeitsplätze nicht mehr qualifiziert besetzen zu können. Auf der anderen Seite gebe es eine Reihe junger Menschen, die sich bereits wiederholt um einen Ausbildungsplatz bemühten und noch bemühen, ohne rechte Aussicht auf Erfolg. Beispielsweise gibt es nach Aussage von Künholz eine gewisse Skepsis bei Ausbildern und Betrieben gegenüber jugendlichen Abbrechern und Aussteigern, also gegenüber den „Problemkindern“. In vielen Fällen könne man das einem Betrieb nicht einmal verdenken, in manch anderem Fall seien es aber reine Vorurteile.

„Alle Beteiligten wissen, dass nicht jeder junge Mensch befähigt ist, eine anspruchsvolle Ausbildung im dualen System der deutschen Berufsausbildung zu absolvieren. Aber dürfen wir deshalb unsere Problemfälle fallenlassen? Dürfen wir sie in der Statistik vergraben und sie im praktischen Leben als nicht vermittelbar abhaken? Ich denke: Nein! Es gibt Mittel und Wege, viele dieser jungen Leute zurückzuführen. Es bedarf sicherlich der besonderen Aufmerksamkeit und ganz sicher besonderer Hinwendung und Arbeit bis hin zu Druck, um den einen oder die andere in eine Lehre zu bekommen und sie dort erfolgreich zu begleiten. Doch es geht. Und es lohnt sich. Es sind unsere Kinder und jungen Leute“, engagierte sich die Erste Kreisbeigeordnete in der Expertenrunde.

Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg wolle möglichst allen jungen Leuten den Weg ins Berufsleben ermöglichen. Für diejenigen, die schulisch – aus welchen Gründen auch immer – nicht ausreichend qualifiziert seien, müsse ein frühzeitiges Unterstützungssystem etabliert werden, das die Übergänge von den heimischen Schulen in den Beruf individuell trage. Dazu gehörten hier - wie anderswo in Hessen - qualifizierte Berufsorientierungsangebote an allen Schulen und Schulformen, eine ausreichende Zahl von Ausbildungsplätzen und letztlich deren Besetzung in enger Zusammenarbeit mit den Betrieben und Unternehmen vor Ort.

Erfolgreich gearbeitet werde immer dann, wenn jeder junge Mensch einen Start ins berufliche Leben findet, sagte Künholz abschließend. +++

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