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Vieles aus der frühen Geschichte von Bad Salzschlirf bleibt im Dunkeln, hier ein Blick auf den Malerwinkel mit Pfarrkirche, wie sie im Rahmen der Aktion „Lumenpark“ beleuchtet wird - Fotos: Renate Reus

Ferdinand Stein ist der Frühmittelalter-Experte von Bad Salzschlirf

27.08.10 - Bad Salzschlirf

Slirefa ist älter als 1125 Jahre - erste urkundliche Erwähnung im Jahr 885

Der Badeort feiert in diesem Jahr sein 1125jähriges Bestehen. Das eigentliche Geburtstagsdatum ist Samstag, 28. August. An genau dem gleichen Wochentag im Jahr 885, so ist es urkundlich belegt, wurde die Kirche als Pfarrkirche geweiht und erhielt ein großes Seelsorgegebiet. Die Jubiläumsfeierlichkeiten konzentrieren sich in diesem Sommermonat und finden mit dem Lichterfest ihren vorläufigen Höhepunkt.

Dass der Ort bereits vor 885 existiert hat, beweist die Weihe, denn sie setzt voraus, dass es schon vorher eine Kirche in Slirefa gab. In mühevoller Kleinarbeit untersuchte der Heimatforscher Ferdinand Stein jahrelang die Urkunden, die über die Bad Salzschlirfer Region existieren, um den schwindenden Einfluss der Karolinger und den wachsenden der Sachsen und Franken für den Jubiläumsort zu belegen.

In einem Vortrag über die Pfarrkirche St. Vitus im Frühmittelalter und die frankenzeitliche Geschichte des Tales der heutigen Altefeld beleuchtete Stein die Politik der damaligen Landesherren. Zum Vortrag hatten die Heimatfreunde und die Kur- und Tourismus GmbH geladen.

Die 885 geweihte Pfarrkirche erhielt einen Sprengel, der vom Taufstein im Vogelsberg bis ins Fuldatal im Westen reichte. Das Gotteshaus wurde von Mainzer Erzbischof Liutbert zu Ehren von Jesus Christus, der Jungfrau Maria und des heiligen Märtyrers Vitus geweiht, der heute noch der Pfarrpatron ist. Durch Tauschgeschäfte wurde gegen 910, so Stein, der Pfarrbezirk dem Kloster Fulda zugeschlagen. Etwa ab 1011 wurde der Schlirfer Kirchenbesitz zerstückelt.

Im 14. Jahrhundert wurde die Pfarrkirche erneut erweitert, eine mittelalterliche Kirche wurde von 1702 bis 1728 gebaut. Aus dieser barocken Bauphase stammt der Turm mit dreifach geteilter Barockhaube und ein Teil des Mittelschiffes. Die nächste große Erweiterung folgte 1903. Dabei wurde der Kirchbau von 1728 mit einer neubarocken Westfassade mit seitlichen runden Treppentürmen und zwei Haupteingängen versehen. Im Jahre 1956 musste das Dach wegen Baufälligkeit erneuert werden und 1964 erhielt die Pfarrkirche ein Seitenschiff als Anbau. Bis heute erfuhr das Gotteshaus noch mehrmalige Restaurierungen, Umbauten und Erweiterungen.

Bei Renovierungsarbeiten 1978 konnte Ferdinand Stein Teile der 885 geweihten Kirche und Mauerreste der Vorgängerkirche entdecken. Unter dem damals nicht freigelegten Hauptaltarboden vermutet der Heimatforscher die Fortführung der ersten Kirchenmauern. +++ (Renate Reus)

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