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07.08.10 - Alsfeld

Große Resonanz auf Ederer-Vortrag: Mit Sachlichkeit gegen die „Grüne Ideologie“

Dass rund 200 Menschen zu dem so kurzfristig bekanntgegebenen Vortrag von Günter Ederer gekommen sind, zeigt laut Bürgerinitiative Elbenrod-Eudorf-Hattendorf , wie sehr den Bürgern das Thema Windkraft mittlerweile unter den Nägeln brennt. „Die vielen Reaktionen während und nach der Veranstaltung haben gezeigt, dass immer mehr Bürger sich von einer „Grünen Ideologie“ bedroht sehen“, sagt Martin Pahl, Pressesprecher der Bürgerinitiative.

Ederer habe, so die Bürgerinitiative, in seinem Vortrag nicht grundsätzlich die Nutzung von regenerativen Energien abgelehnt. Fundiert habe er dargestellt, dass die Debatte über die Nutzung von regenerativen Energien meist jedoch mit ideologischen Heilslehren zur Rettung der Welt verknüpft werde. Und genau in diesem Punkt habe Ederer den Nerv vieler betroffener Bürger getroffen.

„Es hat mit Sachverstand nicht mehr viel zu tun, wenn zwischen Elbenrod, Eudorf und Hattendorf ein Gebiet für industrielle Großwindanlagen mit so erheblichen planerischen Mängeln ausgewiesen wird“, so Pahl. Die Umsetzung des Projekts entwickle laut Bürgerinitiative in dem Moment eben diese ideologischen Züge, wenn die Planungsbehörden in Gießen über Jahre hinweg die Beteiligung von Bürgen und Kommune verweigerten, wenn Investoren von der Planungsbehörde schon vor der Kommune über die Planungen informiert worden seien und man den Bürgern auch bis heute noch die Beteiligung am Verwaltungsverfahren aktiv verweigere, obwohl das möglich sei. „Hier muss die Politik endlich weg von der Ideologie und wieder zurück zum Sachverstand“, so Pahl. Politische Ziele, wie „bis 2030 30% des Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien zu gewährleisten“, dürften nicht um jeden Preis gegen die Bürger vor Ort durchgesetzt werden. Die lokalen Volksvertreter seien im Gegensatz dazu mit der kürzlich beschlossenen Erweiterung der Veränderungssperre schon auf dem richtigen Weg.

Ideologisch in diesem Zusammenhang seien auch Begriffe wie „Entschädigung“ und „Opfer bringen“. Es sei bezeichnend, wenn Herr Wenger-Rosenau als Investor vor wenigen Tagen in einem Interview mit der Oberhessischen Zeitung(Ausgabe vom 03.August 2010, Seite 13) davon rede, dass er „die gesamte Dorfgemeinschaft entschädigen“ wolle und er deshalb den Vereinen ein „angemessenes Sponsoring“ biete. Damit sei offensichtlich, dass dem Investor der Schaden durch einen Bau der industriellen Großwindanlagen gegenüber den Bürgern bewusst sei. Noch perfider sei diese Aussage laut Bürgerinitiative vor dem Hintergrund, dass Herr Wenger-Rosenau im gleichen Atemzug sage, dass der Wind „hier nur mittelmäßig“ wehe. Als betroffener Bürger müsse man sich dann auch noch immer wieder anhören, dass man eben Opfer zu bringen habe. „Hier wird sachliche Kritik von Betroffenen einfach mit der ideologischen Brille vom Tisch gewischt“, so Pahl. „Die Würde des Menschen wird dabei gar nicht mehr respektiert!“.

Ideologisch sei es auch, wenn in der Diskussion um eine sozialverträgliche Umsetzung von erneuerbaren Energien immer wieder scheinbare Fronten zwischen Kritikern von erneuerbaren Energien auf der einen Seite und Atomkraft- und Kohleenergiegegnern auf der anderen Seite aufgebaut würden. Das lenke laut Bürgerinitiative von der Kritik, die man auch bei regenerativen Energien zulassen müsse, ab. „Solche Fronten dienen niemandem. Wer ernsthaft an einem soliden und nachhaltigen Zukunftskonzept in unserer Energieversorgung interessiert ist, muss zugeben, dass wir noch über Jahrzehnte hinaus mit einem Mix aus allen Energieformen leben müssen“, so Pahl. „Weiter kommen wir hier nur, wenn sich alle konstruktiv an einen Tisch setzen – nicht, wenn einer den anderen ausgrenzt!“.

In ähnlicher Weise habe sich auch der Umweltmediziner Dr. Kaltenbach in der anschließenden Diskussion geäußert. Es gebe, so Kaltenbach, immer die Diskussion um die „richtige“ und die „falsche“, die „gute“ und die „böse“ Energie. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass man plötzlich ein schlechtes Gewissen dabei bekomme, wenn man sich im konkreten Fall auch mal kritisch gegenüber der „guten“ Energie äußere.

Günter Ederer habe laut Bürgerinitiative durch seine provokanten Thesen einen wichtigen Impuls für die aktuelle Debatte um die umstrittene Windkraftnutzung in Alsfeld gegeben: unabhängig von der jeweiligen Energieform müsse immer der Mensch vor Ort der wichtigste Faktor bei der Umsetzung sein. Kontakt: Bürgerinitiative Hattendorf-Elbenrod, Pressesprecher: Martin Pahl, Telefon: 06631-9116921, Email: [email protected]+++

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