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Feuerwehr erkundet die Lage beim ICE - Fotos: Frank L. Seidl, Feuerwehr BSS

Rettungsdienste an der Einsatzstelle...

01.03.10 - AHL

Kein ICE-Zugunglück: Baum blockierte Zug - Großeinsatz Rettungsdienste

Während der Xynthia-Sturm-Einsätze schreckte die Feuerwehren im Oberen Kinzigtal eine lange Alarmierungsreihe von Rettungsmitteln und Feuerwehr auf: Ein unklares Zugunglück habe sich bei Steinau an der Straße ereignet. Ein Großaufgebot des Rettungsdienstes und der Feuerwehr wurde verständlicherweise in Betrieb gesetzt. Letztlich konnte vor Ort an der Einsatzstelle in Ahl Entwarnung gegeben werden. Ein Baum hatte den ICE mit über 800 Fahrgästen blockiert, es wurde niemand verletzt und der ICE war auch nicht entgleist, wie es zwischenzeitlich hieß.

Um etwa 16.30 Uhr wurden die Feuerwehren Steinau an der Straße mit den Ortsteilfeuerwehren, Schlüchtern und Salmünster sowie mehrere Rettungswagen (RTW) und das Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zu einem Großeinsatz gerufen. Die Alarmierungsdauer und die angeforderten Mittel ließen die Einsatzkräfte der Feuerwehr, die größtenteils mit Xynthia-Sturmeinsätzen beschäftigt waren, erst einmal inne halten. Denn das deutete auf eine größere Unglückslage hin. Wie die Zentrale Leitstelle in der Alarmierung mitteilte, wurde ein Zugunglück unbekannten Ausmaßes gemeldet. Zwischenzeitlich kam eine Rückmeldung, dass ein ICE entgleist sein könnte. Auch der Ort konnte nicht genau lokalisiert werden.

Unglückszug bei Ahl

Die ausgerückten Kräfte suchten die Bahnstrecke ab, während nachrückende Kräfte an einem Bereitstellungsplatz auf weitere Einsatzbefehle warteten. Die Polizei entdeckte dann schließlich kein Zugunglück, aber den Unglückszug. Ein ICE-Zug stand in Höhe von Ahl (Bad Soden-Salmünster) in Fahrtrichtung Frankfurt am Main kurz vor dem kurzen Tunnel unter der Bundesautobahn 66.

Um 16.37 Uhr wurden die Feuerwehren Ahl, Salmünster und Bad Soden alarmiert und die weiteren Rettungsmittel zur Einsatzstelle gelotst. Um 16.38 Uhr rückte bereits das Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) Bad Soden zur Ersterkundung mit Wehrführer Frank Widmayr aus und traf kurz vor den Einsatzkräften der Feuerwehr Ahl (TSF – Tragkraftspritzenfahrzeug) ein. Kreisbrandmeister Winfried Kirchner (Bad Soden), Zugführer Frank Widmayr (Wehrführer Bad Soden), Zugführer Frank Seidl (Ahl, Rettungssanitäter) und Zugführer Christian Hummel (Stellvertretender Wehrführer Ahl) erkundeten die Lage bei Bahnkilometer 64,0 und wiesen mit dem ortskundigen Ahler Wehrführer Norbert Wiederspahn die anrückenden Rettungskräfte ein. Aufgrund des geringen Platzes vor Ort, der noch unklaren Lage und der aufgeweichten Feldwege zur direkten Einsatzstelle am Bahndamm, wurde sofort ein Bereitstellungsplatz unterhalb der Autobahnbrücke auf asphaltierten Wegen eröffnet.

Entwarnung: ICE nicht entgleist – Baum blockierte Zug seit Stunden

Vor Ort waren auch Kräfte der Bundespolizei und der Notfallmanager, weitere Kräfte der Deutschen Bahn AG (DB) sowie der Organisationsleiter Rettungsdienst Eugen Metzler. Die Erkundung durch die Feuerwehr Bad Soden-Salmünster ergab recht schnell, dass keine akute Gefahr besteht, um bereits 16.48 Uhr wurde an die Leitstelle „Entwarnung“ für alle Kräfte gemeldet: Der ICE war nicht entgleist, es war niemand verletzt und es gab kein größeres Zugunglück. Der ICE war wohl bereits gegen 14 Uhr in einen Baum gefahren, den der Sturm Xynthia auf die Gleise oder die Oberleitung gedrückt hatte. Bereits mehrere Stunden waren Mitarbeiter der DB an der Einsatzstelle, um den Schaden zu beheben.

Wer zweieinhalb Stunden später über die Polizei die Feuerwehr und den Rettungsdienst mit der Aussage eines Zugunglücks alarmiert hat, ist unklar. Für die Einsatzkräfte hieß die Entwarnung aber: Durchatmen. Sowohl die hauptamtlichen Kräfte des Rettungsdienstes als auch die ehrenamtlichen Kräfte von Feuerwehr und Sanitätsdienst helfen zwar leidenschaftlich gerne, aber glücklicher sind sie, wenn es nicht zu Unglücksfällen kommt.

Ahler sind Schrecken gewohnt

Ähnlich aufgeschreckt wie die Einsatzkräfte bei der Alarmierung war später wohl auch die Ahler Bevölkerung: Es wurde nicht nur – wie gewohnt - die eigene Feuerwehr per Sirene alarmiert, sondern darüber hinaus fuhren fünf Rettungswagen, die Polizei, Feuerwehrfahrzeuge etc. teilweise rund um Ahl herum auf verschiedenen Feldwegen, um zur Einsatzstelle zu gelangen. Die Ahler werden den Schrecken gut überstehen, sie haben in ihrer interessanten Geschichte schon einen Aufenthalt von Napoleon überstanden, waren kurzzeitig Österreich zugeordnet, wurden am Ende des 2. Weltkrieges von den Alliierten beinahe komplett zerstört (das konnte abgewendet werden) und hatten jahrelang starken Durchgangsverkehr, bevor die Autobahn weitergebaut wurde. (F.S.) +++




Lagebesprechung der Feuerwehr Ahl

Feuerwehr erkundet die Lage beim ICE

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