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06.12.09 - Fulda

Prof. GLASER/MIT: "Gesundheitspolitik vor großen Herausforderungen"

Aufgrund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung, des medizinischen Fortschrittes und der Wirtschaftskrise stehe die Gesundheitspolitik in Deutschland in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen. Es sei daher eine grundlegende Trendwende in der Gesundheitspolitik notwendig. Die Probleme seien nicht mehr durch Einzelmaßnahmen zu lösen, so der Vorsitzende des Arbeitskreises Gesundheit der MIT Hessen, Professor Joachim Glaser anlässlich eines MIT-Treffens in Fulda.

Nach aktuellen Gutachten gehe die Bevölkerungszahl in Deutschland bis 2050 von 82 auf 69 Mio. zurück. Zurück gingen auch die nachwachsenden Generationen wie die Altersgruppe 0 bis 19 Jahre, von 16 auf 10 Mio. ein Minus von 6 Mio., und die Altersgruppe der Erwerbsfähigen, statistisch die 20- bis 64-jährigen von 50 auf 35 Millionen. Hier ergibt sich ein Minus von 15 Mio. Menschen. Während heute gut 3 erwerbstätige Personen auf eine nicht mehr erwerbstätige kämen, läge die Relation nach vorliegenden Gutachten 2050 bei 1 zu 1. Dies müsse die Bevölkerung wissen, um verstehen zu können, dass grundlegende Reformen notwendig sind, um die Grundlagen der Gesundheitsversorgung für Patienten im Alter und die solidarisch finanzierte gesetzliche Krankenversicherung auch in Zukunft stabil zu erhalten. Die MIT werde sich dafür einsetzen, so Glaser.

MIT-Kreisvorsitzender Winfried Rippert und MIT-Landesvorsitzender Edwin Balzter unterstützten die Ausführungen von Prof. Glaser und stellten fest, dass auch in Zukunft selbstständige Freiberufler, z. B. Ärzte und Apotheker die Säule der Gesundheitsversorgung bilden müssen. Dies sei eine Voraussetzung für ein funktionierendes Gesundheitssystem in unserem Lande. Ortsnahe Versorgung, ein dauerhaftes, von persönlichem Vertrauen geprägtes Verhältnis von Arzt und Patient seien Grundwerte, die ein gutes und patientengerechtes Gesundheitssystem auszeichnen würden.

Dazu gehörten neben der Entwicklung einer einfachen und gerechten Honorarordnung auch der Schutz der ärztlichen Unabhängigkeit durch Begrenzung der Einflussnahme von Staat und Kapital. Die freie Wahl sichere das Vertrauensverhältnis des Patienten zum Arzt, Apotheker oder z. B. auch Krankenhäusern. Der gewünschte Wettbewerb um Qualität könne nur im Kontext dieses Vertrauens verwirklicht werden. In der Gesundheitspolitik sei zukünftig ein breitest möglicher Konsens wünschenswert, es sei daher zu begrüßen, dass auf Bundesebene Kommissionen gebildet würden, um die Details der zukünftigen Gesundheitspolitik unter Einbindung von Fachleuten zu entwickeln. Die MIT wolle ihre Fachkenntnisse in Wirtschaft und Gesundheit in den Diskussionsprozess mit einbringen und in die geplanten Kommissionen eigene Vertreter entsenden. +++

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